Herrlich..
Habe diese Woche einen Job nicht bekommen, da sie meinen männlichen Mitbewerber vorgezogen haben.
Woran es lag konnte keiner sagen, aber „wir haben uns dann doch für den Mann entschieden.“
Super. Also bekomme ich nun keinen Job mehr, weil ich 36 bin und es ja sein KÖNNTE dass ich schwanger werde?!
Wie ätzend ist das denn??
Kein Jobangebot, da man ja schwanger werden KÖNNTE
Wundert dich das? Also mich wundert es kein Stück. Klar ist es unfair, keine Frage. Leider sind viele AGs in Sachen Frauen im gebärfähigen Alter aber inzwischen gebrannte Kinder und gehen dann eben lieber auf Nummer Sicher.
Und offen gestanden mache ich ihnen daraus mittlerweile gar keinen Vorwurf mehr. Schau dich mal im Finanzen & Beruf Forum um, aus welchen fadenscheinigen Gründen da versucht wird ein BV zu bekommen und die Arbeit nicht mal mehr halbherzig erledigt wird. Beispiele gefällig? Man will mehr Zeit haben über Babysachen nachzudenken. Man hat mit der Auswanderung gerade so viel Stress, mit BV hätte man also mehr Zeit, um in Ruhe alles zu organisieren.
Dazu dann die Frauen, die schon schwanger die Stelle antreten, also nix mit Probezeit, dafür in absehbarer Zeit längerer Ausfall wegen Mutterschutz und EZ. Da geht doch jedem
AG das Herz auf.
Wie gesagt, ja ist unfair, aber aus unternehmerischer Perspektive nachvollziehbar.
Also diese Argumentation ist ja wohl auch nur von der Nasenspitze zur Tapete gedacht. Ganz ehrlich, Schüttelbrot, nichts gegen dich persönlich, aber das ist doch einfach nur Blödsinn.
Ohne Muttis keine Kinder, ohne Kinder keine Mitarbeiter und Konsumenten. So einfach ist das doch.
Gerade weil es so viele, sry aber: Hirnamputierte HRler gibt die ganz kurzfristig (hauptsächlich immernoch Steuer-) gelder sparen wollen sind wir doch damit konfrontiert, dass wir viel zu wenig qualifizierte Fachkräfte haben und die paar dann auch noch abwandern zu Familienfreundlicheren Unternehmen. Und gleichzeitig graben wir uns die eigenen Konsumenten ab.
Schließlich kann Mutti mit Job, mehr kaufen als Mutti ohne Job. Und letztendlich
kaufen Kinder häufig auch das was sie kennen gelernt haben.
Und ja, EZ ist nicht einfach für den Rest der Truppe, wir sind zB 6 und 2 sind vor 18 Monaten, quasi gleichzeitig in EZ gegangen. War viel Arbeit für den Rest und viel ist liegen geblieben. Die zweite kommt am Montag nach der EZ wieder und übernimmt nun eine weitere EZ Vertretung, in einer anderen Abteilung. So ist das nunmal in einer Firma.
Aber für die sowieso viel zu geringe Personaldecke kann doch die Mutti nichts. Daran sind die selben Idioten schuld, die den hirnlosen, kurzsichtigen Narrativ den du hier schön aufgeschrieben hast, in den 50igern in die Welt gebracht haben.
Das sind die Argumente von alten weißen Männern, gib denen keine Bühne die haben viel zu lange und viel zu viel reden dürfen.
Tschuldigung das musste raus.
Btt:
Ich hatte mehrere Bewerbungsgespräche in denen selbst die Fragen definitiv übergriffig waren. Natürlich nur wenn die HR gerade Kaffee kochen war, oder in einen anderen dringenden Termin gerufen wurde.
Traurige Wahrheit.
(Trotzdem nicht entschuldbar)
Ich verstehe deine Argumentation.
Leider ist es aber aktuell Realität dass viele Unternehmen nicht langfristig denken, sondern nur von Jahresabschluss zu Jahresabschluss. Und entsprechend kurzfristig wollen und sollen dann die Stellen besetzt werden, wenn die Personaldecke quasi schon zum Zerreißen gespannt ist. Einen weiteren Ausfall durch eine schwangere MA kann sich der Chef in dem Moment womöglich nicht leisten und wählt dann im Zweifelsfall den männlichen Bewerber.
Wie gesagt, fair ist das nicht. Bis sich da was ändert -falls sich da jemals was ändert, was ich im System des Kapitalismus bezweifle- sind wir alle vermutlich schon unter der Erde.
Sei mal ehrlich - wenn du als Chef die Wahl hast - wen nimmst du?
Bspw.
Bewerberin 29J frisch verheiratet, Haus gebaut, kinderlos
Bewerberin 33J alt 1 Kind mit 2…
Oder Bewerberin 37J alt 2 Kinder mit 7&9
Bei gleicher Qualifikation, fällt die Wahl wohl an ehesten auf die Dame die bereits 2 Kinder hat. Vielleicht kommt noch ein 3. aber die Wahrscheinlichkeit ist geringer als bei den 2 anderen Damen..
Klar viele wollen nur 1 Kind - manche gar keines.. aber eine ehrliche Antwort kann man sich nie erwarten..
Ja die Auserwählte ist ev auch häufig nicht da, weil Kinder krank etc.
Aber jemanden einzuarbeiten um 5 Monate später zu erfahren dass sie 2 Jahre ausfallen wird, ist auch nicht lustig
Ja es ist mühsam - es betrifft mich selbst - Bin 31 und habe 1 Kind - das findet kein Chef so toll 😅🤦♀️ aber verstehen kann ich es auch
Ja, das ist manchmal auch Glückssache..
Wer weiß ob wir überhaupt Kinder bekommen können? Vielleicht hätte ich ja auch die Zeit bis zur Rente wieder durchgearbeitet und hätte einen super Job gemacht :D
Das weiß man nie 🤷♀️ manche Frauen wollen gar keine Kinder etc.
Wir dachten auch sicher 2 Kinder.. jetzt klappt’s aber nicht und vielleicht bekommen wir auch gar keines mehr.
Aber ich kann es auch verstehen dass bei ähnlicher Qualifikation auch danach entschieden wird. So unfair es auch ist.
Jetzt mal advocatus diavoli gespielt: Es kann doch aber auch aus anderen Gründen als allein Geschlecht sein, oder?--Woher weißt Du, dass es aufgrund Deiner potentiellen Muttereigenschaft ist?
Nein, es gab keine anderen Gründe. Ich habe extra nachgefragt.. sogar mehrmals, da der Job aus zwei Teilen besteht, dachte ich ja, dass der andere Bewerber dort mehr Erfahrung hat.. er meinte sogar, dass die Kolleginnen mich auch alle toll fanden..
Aber nein, Zitat war "Einen Unterschied bei der Qualifikation gibt es nicht.. ich kann ihnen da nichts sagen.. das war dann am Ende wohl doch das Bauchgefühl vom Chef, dass eher für den Mitbewerber gesprochen hat"
Vielleicht passte der Mann aufgrund seiner Qualifikation oder Berufserfahrung auch einfach besser.
Nein, habe extra mehrmals nachgefragt.. er konnte keinen Unterschied nennen, auch die Kollegen fanden mich toll.
"Am Ende war es wohl das Buchgefühl vom Chef"
Oh, ich habe vor 2,5 Jahren auch einen Job nicht bekommen, sondern der männliche Mitbewerber.
Er hatte mehr Erfahrung in dem konkreten Bereich.
Ich habe aber bei dem AG einen so guten Eindruck hinterlassen, dass ich ausdrücklich ermuntert wurde, mich weiter zu bewerben und habe die nächste Stelle in einem etwas anderen Bereich bekommen.
Von Diskriminierung keine Spur.
Dass ich jetzt mit Baby zu Hause bin, ist nun Pech für den AG.
Oh wow das freut mich. Das ist ja echt toll :)
Vielleicht liegt es auch daran, dass man hier auf dem Land noch sehr konservativ denkt..
Haus ist fertig, dann MUSS ja nun der Nachwuchs kommen..
Werden min. alle 2-3 Wochen gefragt ob wir nun schwanger sind oder wann wir heiraten.. herrlich :D
Das letzte Mal auf Jobsuche war ich mit 35, da habe ich öfters im Vorstellungsgespräch gehört "Oh wie schön endlich mal eine Frau." Das kam dann meistens von der Dame von HR, während das Unternehmen fast nur männliche Mitarbeiter hatte... Am Ende konnte ich mir aussuchen, wo ich arbeiten wollte. Als ich etwa ein Jahr später meinen neuen Chef gesagt habe, dass ich schwanger bin, hat er sich gefreut, war aber auch eine neue Situation für ihn, denn ihn ist noch nie eine Mitarbeiterin schwanger geworden.
Ich arbeite in der IT, da wäre dann halt ein Job beiden qualifizierten Bewerbern angeboten worden...
Allerdings war schon auffällig, dass bei meinem alten Arbeitgeber Coronabedingt fast nur Frauen gekündigt wurden, obwohl es viel mehr männliche Mitarbeiter gab. Tja, die Kollegin die in meiner Abteilung bleiben durfte ist vor mir schwanger geworden und fällt durch ihr Extremfrüchen.
Die neue Stelle ist für mich auch besser, also vielleicht hast du ja auch Glück und bekommst am Ende einen besseren Job.
Dass du diese Erfahrung machen musstest, tut mir natürlich sehr!
Ich persönlich kann diese aber glücklicherweise nicht teilen: ich habe am 01.03 eine neue Stelle angetreten und mich sogar gegen einen männlichen Bewerber durchgesetzt.
Dabei habe ich (28) sowohl im Lebenslauf, als auch im Bewerbungsgespräch erwähnt, dass ich 1. frisch ins neu gebaute Haus gezogen bin, 2. erst kürzlich geheiratet habe (im Sommer sogar noch die große Hochzeit ansteht) und 3. im August zwei Wochen Urlaub benötige, da die Flitterwochen schon gebucht sind.
Da ich nicht den Eindruck habe, dass meine Vorgesetzten auf den Kopf gefallen sind, werden die schon ahnen dass ich in den nächsten 1-2 Jahren wegen einer Schwangerschaft mal für ein Jahr ausfallen werde. Aber (!) wenn die Zusammenarbeit passt und man die Stelle nicht nur als Geldgeber während dem Mutterschutz/Elternzeit sieht (und das auch noch während der Schwangerschaft zeigt), steht einer langjährigen und guten Zusammenarbeit doch nichts im Wege.
Sie haben sich schließlich auch wegen der Qualifikation für einen entschieden. Und aus Erfahrung kann ich bestätigen, dass manche Frauen mit 20 Stunden die Woche manchmal einen größeren Mehrwert bringen, als Kolleg:innen mit 40 Stunden...
Kopf hoch, Krone richten und weiter bewerben
Oh wie schön, na das freut mich 😃 Glückwunsch sieht ja nach einer tollen Zeit bei dir aus 🤗
Ich hatte gestern ein weiteres Vorstellungsgespräch und die Firma war echt der Hammer. Der Herr meinte auch gleich, dass er lieber Teilzeitkräfte einsetzt, da man ja auch auf auf Work-Life-Balance achten muss. Wow! Hoffe sie melden sich die Tage für ein zweites Gespräch :)
Wundert es dich?
So wie ich lese bis du 36 Jahre und hast noch kein Kind. Also kann der AG davon ausgehen das du sehr wahrscheinlich bald schwanger wirst bzw ist die Chance dafür sehr hoch.
Wie du wahrscheinlich hier gelesen hast meinen viele Frauen sobald sie den Test in der Hand haben können sie nicht mehr arbieten. Da wird nur ein Grund für ein BV gesucht.
Ist das Kind dann da muss natürlich die Mutter auch die Kind-Krank-Tage die jetzt ja 30 Tage betragen übernommen werden. Das kranke Kind braucht doch die Mutter, es kann doch nicht vom Vater betreut werden. Und natürlich ist der Job vom Vater auch viel wichtiger, der kann nicht einfach zuhause bleiben. Das ist eigentlich ironie aber noch genug Frauen denken so.