Hallo,
ich bin 48, mein Lieblingsmensch ist 46.
Wir haben uns erst letztes Jahr kennengelernt und haben in dem jeweils anderen unseren Herzensmenschen gefunden. Er hat bereits 3 Kinder (6,11,14) , ich 2 (11,15). Wir alle verstehen uns sehr gut.
Nun ist es so, das er wie auch ich uns vom Herzen her noch ein gemeinsames Kind wünschen. Allerdings hat er Sorge, das er alles nicht mehr schafft und nicht allem gerecht werden kann. Hier geht es weniger um die Kinder als um die gesamte Situation. Er ist als Selbständiger sehr gefordert und trägt sehr viel Verantwortung. Seine Scheidung steht bevor, wo er auch noch nicht weiß, wie es ausgeht. Seine Ex stellt horrende finanzielle Forderungen.
Herzmäßig haben wir beide uns schon zu einem gemeinsamen Kind bekannt und wüssten sogar schon den Namen...
Allerdings wird er weder ja noch nein sagen, so sagt er. Wenn es aber so wäre, das ich schwanger wäre, wäre es ok.
Ich habe meine beiden Kinder fast allein großgezogen, weiß also, wovon ich rede. Und das er viel arbeitet, ist mir bewusst. Er möchte am besten perfekt für alle da sein, was aber nicht realistisch ist, das das Leben nun mal nicht so ist und sich ständig verändert.
Ich bin der festen Überzeugung, das ich es bereuen würde, wenn wir es nicht zumindest versuchen, ob es klappen könnte. Mit 48 auf natürlichem Wege schwanger zu werden ist sowieso unwahrscheinlich. Eine Kinderwunschbehandlung werden wir sicher nicht tun. Ich möchte mir nur nicht vorwerfen müssen, es nicht versucht zu haben. Und er würde es sicher auch bereuen.
Wer ist in einem ähnlichen Alter und bei wem hat es auf natürlichem Weg geklappt? Oder eben nicht? Und wenn ja, wie lange hat es gedauert?
Ganz liebe Grüße und danke für alle Meinungen
Kinderwunsch mit 48
Ich bin nicht in einer ähnlichen Situation, würde dir aber ehrlich gesagt davon abraten, auch wenn du mit 48 noch natürlich schwanger wirst ist das Risiko in dem Alter ein krankes oder behindertes Kind zu bekommen doppelt so hoch. Warum das Risiko eingehen??
Hinzu kommt ja noch das mit zunehmendem Alter auch deine Belastbarkeit immer mehr nachlässt.
Danke für Deine Meinung.
Meine Belastbarkeit ist maximal gegeben. Ich war immer auf mich allein gestellt und habe Beruf (immer Vollzeit) und Kinder unter einen Hut gebracht. War immer organisierbar. Das denke, wird mich nicht umhauen.
Aber das Risiko für Krankheiten ist ja tatsächlich gegeben. Das gibt es aber immer, auch wenn sonst etwas niedriger. Und es gibt Vorsorgemöglichkeiten. Ich möchte einfach die Natur entscheiden lassen, ob es uns gegönnt ist oder nicht. Es ist wirklich nicht einfach, das Herz und den Verstand unter einen Hut zu bringen...
Versucht es einfach.
Die Wahrscheinlichkeit, dass du a) überhaupt schwanger wirst und b) es auch bleibst, ist sowieso äußerst gering. Falls doch, ist es ein großes Wunder, dann nehmt es an.
Viel Glück 🍀
LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶
Danke
Wir wollen es nicht auf Krampf, aber es trotzdem versuchen und wenn es uns gegeben wird, dann ist es ein Wunder. Und wenn nicht, sollte es nicht sein.
Ich kann mir nichts schöneres vorstellen. Auch wenn ich den Mann meines Lebens erst so spät kennengelernt habe, aber vielleicht bekommen wir noch ein Wunder...
LG Asphaltblase
Wenn ihr es als Familie aushaltet und auch als Paar wisst was ihr tun würdet wenn sich ein krankes Kind auf den Weg macht, dann probiert es. Für uns war es das Schlimmste, zu hören dass unser Wunschkind eine Trisomie hat und entweder vorzeitig stirbt, nur wenige Tage leben wird oder Schwerstbehindert sein wird (wir sind 40 und 41 gewesen). Nur seine Mutter (70) wusste davon, aber die war am Boden zerstört.
Diese Wochen der Ungewissheit wünsche ich niemandem, die Entscheidung treffen zu müssen auch nicht. Im Alter ist diese Chance aber halt deutlich erhöht.
Was macht ihr als Familie mit einer stillen Geburt? Wie erklärt ihr euren Kindern dass das Geschwisterlind Vlt nur wenige Stunden/Tage leben wird? Ist diese Trauer etwas, was ihr euren Kindern auferlegen wollt? All das solltet ihr vorher bedenken, und dann los gehts 💕 viel Glück 🍀
Ich kann kitt41 nur zustimmen!
Für mich war es die schrecklichste Erfahrung meines Lebens mit Ende 39 eine stille Geburt hinnehmen zu müssen (spontaner Gendefekt). Wir hatten zwar schon zuvor 2 frühe FG, aber auch 2 völlig gesunde Kinder bekommen (da war ich jeweils 37 und 38). Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich die Entscheidung über Leben und Tod meines ungeborenen Kindes so mitnehmen würde. Unsere Ehe wäre fast daran zerbrochen, obwohl wir uns so sehr lieben! Das Ganze ist jetzt fast 2 Jahre her und wir kämpfen immer noch (auf allen Ebenen) mit dem Thema. Ich bin in psychotherapeutischer Behandlung.
Der Wunsch nach einem weiteren Kind lässt sich trotzdem nicht wegdiskutieren. Wir haben uns nun zur Eizellspende entschieden, da die Eizellen einer jungen Spenderin eine wesentlich größere Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft bieten. Außerdem lassen wir die Embryonen vorher genetisch testen. Das minimiert die FG-Rate auf 5-7%. Auch Monosomien, Trisomien und Triploidien können so ausgeschlossen werden.
Vielleicht wäre das für euch ja auch eine Option?
Nachtrag: Ich bin nun 41 Jahre alt.
Oh du liebe ich weiß genau wie ihr euch gefühlt haben müsst 😓 es tut mir leid was ihr mitmachen musstet. Über „Leben und Tod“ zu entscheiden ist auch dann schrecklich wenn der Ausgang eigentlich vorhersehbar ist…
PS: ich bin in der 16ssw zur AS in die Niederlande, weil ich mir eine stille Geburt nicht zugetraut habe. Es war das schlimmste zu wissen dass sie noch gelebt hat…
Hallo,
hast du denn noch einen regelmäßigen zyklus? wenn der wunsch groß ist dann versucht es! das älteste was ich hier so mit bekommen habe, waren schwangere mit 44 und 46 jahre.
lg
Hallo, ich bin mit 45 natürlich schwanger geworden.Leider musste ich abbrechen da das Kind krank war.
Danach ist nichts mehr passiert und ich denke da kommt leider auch nichts mehr🥲so weh wie es tut.Ich habe alles pünktlich auch Eisprung.Aber irgendwann geht es natürlich leider nicht mehr.
Lg
Hallo, wenn es so wäre, das die Natur dagegen ist, dann wäre es auch ok. Ich bin nur hin- und hergerissen... Ich denke, wir würden es bereuen, es nicht wenigstens versucht zu haben...
Hallo
Das extrem schwierige an so einer Situation ist ja nicht das die Natur entscheidend sondern DU musst entscheiden ob du ein Kind mit zb. Trisonomie 21 willst. Eine Freundin von mir hat sich dagegen entschieden und hat heute noch Probleme damit. Das hat für viele eine ganz andere Tragweite als zb eine Fehlgeburt.
Sie sagt, seither ist ein Schatten über ihrem Leben der alles verändert hat. Dieses Risiko und all den Konsequenzen die darauf folgen sollte man sich bewusst sein .
Lg
Meine Großtante bekam ihr letztes Kind mit 51 Jahren. Die Mutter einer Freundin war 50 und eine Arbeitskollegin bekam mit 48 Jahren ungeplant Zwillinge (nach 20 Jahren erfolglosem versuchen). Alle auf natürlichem Weg.
Ich würde es einfach versuchen, entweder es klappt oder eben nicht. Über dieses kurze Kennen schaue ich mal hinweg. Warten ist in deinem Alter eher keine Option.
Viel Erfolg.
Hey,
ich denke, was du bereuen würdest, wäre etwas anderes!
Der Gipfel einer Beziehung ist nicht immer ein gemeinsames Kind. Tatsächlich kommt es mir ein wenig naiv vor bzw. hast du dich evtl. von Ausnahmefällen leiten lassen. Deine fertile Phase ist mit 48 Jahren vorbei. Leid, Belastung und Strapazen stehen in keinem Verhältnis zur Erfolgsaussicht.
Ihr habt beide durch Kinder schon Spuren in der Welt hinterlassen. Du hast ein riesen Geschenk erhalten, in deiner 2. Lebenshälfte nochmal deinen Herzmenschen getroffen zu haben. Ich an deiner Stelle würde schätzen was ich habe.
Alles Gute
Ich bin auf natürlichem Weg mit 45 Jahren zum ersten Mal schwanger geworden. Davor hat es acht Jahre lang nicht geklappt. Die SS war eine große Zitterpartie und die Ärzte waren sehr skeptisch. Ich war ständig in der Uniklinik, weil ich zudem auch noch zwölf große Myome habe. Die Aussagen der Ärzte und die Prognosen waren wie Psychoterror. Ich habe wirklich überhaupt gar nichts gegen besondere Kinder. Aber in meinem Alter lag die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie bei 1:15. Mit noch höherem Alter nimmt dieses Risiko noch einmal rasant zu. Man muss sich wirklich realistisch überlegen, wie es für ein Kind ist, besonders zur Welt zu kommen und wie sich das eigene Leben dadurch verändert. Trisomie 21 gibt es in leichten Formen, aber auch eben nicht. Auch die Risiken für andere Erkrankungen und Frühgeburtlichkeit steigen massiv. Man wird selbst nicht jünger und mit dem Alter wird es glaube ich immer schwieriger, Herausforderungen zu meistern. Ich finde mich selbst zu alt, habe es mir aber nicht aussuchen können. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich mein Kind lieber früher bekommen. Wir sind jetzt natürlich überglücklich über unsere Tochter. Sie ist jetzt vier Monate alt und liegt leise schnarchend neben mir. "Manchmal geht in solchen Fällen alles gut." (O-Ton Gyn) und bei uns ist es zum Glück gut gegangen. Ich weiß nicht, wem wir dafür danken sollen. Es hätte aber auch böse enden können und ich glaube, das hätten wir nicht gut verkraftet.