Sooo... nachdem ich hier immer wieder still mitgelesen habe und über die Jahre tolle Anregungen bekommen habe "traue" ich mich jetzt auch mal aber Achtung: lang!!
Zu mir: Ich bin 35 und habe mich dazu entschlossen, meinem Kinderwunsch alleine nachzugehen.
Das alleine ist wohl immer noch selten, wenn auch nicht mehr so exotisch wie vor einigen Jahren. Das Besondere an meiner Situation ist, dass ich bereits zwei Kinder (fast 5 und 1) mit unterschiedlichen Vätern (mit unterschiedlichen Betreuungsmodellen) habe.
Bevor böse Worte kommen... Das war so auch nicht meine Idealvorstellung. Auch ich hab mal geträumt von EINEM Mann und gemeinsamen Kindern (3-4). Dazu kam es aber nicht. Ich habe momentan keinen Wunsch nach einem Partner, dazu tragen mit Sicherheit auch meine schlechten Erfahrungen mit meinem Ex, dem Vater meiner Großen, bei. Was aber nach wie vor da ist, ist ein starker Kinderwunsch. Daher habe ich mich entschieden, diesem mit Hilfe einer Samenspende nachzukommen. Im nächsten Zyklus soll es losgehen und dieser startet Anfang nächster Woche. Es wird also ernst Ich freue mich riesig darauf! Mir ist die Problematik der "Vaterfrage" in dieser Situation sehr bewusst. Das war quasi der einzige Punkt für mich, warum ich anfangs mit der Entscheidung gehadert habe. Inzwischen bin ich aber auch da soweit im Reinen mit mir.
Ich hoffe, ich trete niemandem zu nahe, ich weiß, hier sind viele Frauen unterwegs, die jahrelang versuchen EIN Kind zu bekommen. Ich hatte das unfassbare Glück, zwei Kinder langersehnt aber letzlich ungeplant zu bekommen. Daher ist für mich nun tatsächlich auch dieses Planen und Hibbeln neu obwohl es das dritte Kind werden soll.
Ich würde mich total freuen, Erfahrungen von anderen zu lesen und mich auszutauschen. Hier gibt es doch bestimmt andere Single Mamas ?! Freue mich auch über Interessierte Mitleser-Fragen und freundliche Kritik. Bösartige Kommentare hingegen sind überflüssig! Ich weiß, dass dieses Thema sehr hitzig diskutiert werden und einen Shitstorm auslösen kann... daran hab ich ehrlich gesagt kein Interesse!
Single Mama kurz vor Hibbelstart
Ich bin selbst den Weg als Alleinstehende gegangen und darum nicht in der Position moralisch zu werden bzw. zu werten.--Ich habe dies jedoch aus der Not heraus gemacht, da nicht abzusehen war, dass ich bald genug einen Mann treffen würde mit dem ich den Kinderwunsch verwirklichen würde können. Sonst wäre ich diesen Weg nicht gegangen, weil ich es doch wichtig finde, dass ein Kind auch einen Vater hat. Um die Pflege/Fürsorge vom Kind allein geht es nicht; das kann man, finde ich, auch gut alleine wuppen. So hat aber quasi mein eigener Wunsch/Bedürfnis mehr Gewicht bekommen.
--Habe kein Bedürfnis bösartig zu sein oder zu shitstormen, aber bei schon zwei vorhandenen Kindern von ohnehin schon zwei verschiedenen Vätern (Du schreibst nicht, ob diese noch im Leben der Kinder sind) unter diesen Bedingungen noch ein drittes zu erzeugen finde ich nicht gut.
ergänzend: wenn Du diesen Weg schon gehst, dann hoffentlich über KiWu-Klinik und Samenbank, so dass alle Beteiligten abgesichert sind und das Kind später auch eine Chance hat, seine Identität zu erfahren.
Naja, ich schrieb unterschiedliche Betreuungsmodelle... also genauer: meine Große lebt im Wechselmodell, die Kleine sieht ihren Vater etwa 2x die Woche und wird wohl irgendwann jedes zweite Wochenende bei ihm verbringen.
Ich schrieb auch, dass mein "Traum" früher ein anderer war. Aber die Situation ist ja wie sie ist. Und in der jetzigen Situation habe ich meinen Kinderwunsch von der Partnersuche entkoppelt. Denn das war das einzig sinnvolle für mich.
Ja, ich bin in einer Kinderwunschklinik in Deutschland. So ist alles rechtliche geregelt und mein Kind wird die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme haben. Außerdem habe ich sehr viele Infos über den Spender. Beides ist mir extrem wichtig.
Hallo. Ich bin auch von Anfang an alleine, ich wusste, dass der Vater sich nicht kümmern wird, habe mich trotzdem für meine Tochter entschieden. Und ich habe oft ein schlechtes Gewissen und hoffe sie wird nicht darunter leiden. Aber wenigstens wird sie wissen wer ihr Vater ist. Wenn es überhaupt keinen Vater gibt, stelle ich es mir noch seltsamer vor. Ich weiß nicht wie ich mich fühlen würde zu wissen, dass mein leiblicher Vater es für Geld gemacht hat und dann die Vorstellung, dass ich Geschwister habe.. alles sehr befremdlich.
Und wie stellst du es dir vor mit der Partnersuche? Bei mir ist es schon ziemlich utopisch, ich hab gar kein Kinderfrei, das wirst du ja im Grunde auch nicht haben. Und Unterhalt gibt es auch nicht. Naja musst du alles wissen, aber ich kanns nicht nachvollziehen
Bei meiner zweiten Tochter dachte ich anfangs, dass ich vor dieser Situation stehen würde. Dass ihr Vater doch einen aktiven Part übernehmen würde war nicht absehbar, anfangs nicht mal, ob er die Vaterschaft anerkennen würde. Er wollte, dass ich abtreibe aber das kam für mich nie in Frage.
Ich persönlich stelle es mir für das Kind einfacher vor, wenn es gar keinen Vater/ nur den Spender gibt als wenn es einen desinteressierten Vater gibt. Aber das ist sicherlich sehr individuell.
Dass die Vatersituation unter den Geschwistern so unterschiedlich ist finde ich ja auch schwierig. Das hab ich ja auch geschrieben. Aber ich werde bestmöglich damit umgehen.
Die Partnersuche ist ja grad kein Thema für mich. Es macht aus meiner Sicht also gar keinen Sinn auf ein drittes Kind zu verzichten weil dann vermutlich die Partnersuche noch schwieriger wird. Das wird sich schon ergeben wenn es soweit ist... und momentan hab ich kein Bedürfnis nach "kinderfrei", sondern vermisse meine Große wenn sie nicht da ist.
Sich um Unterhalt zu streiten werde ich übrigens beim nächsten Kind auch nicht vermissen...
Uui...das ist ein schwieriges Thema. Aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar muss ich ehrlich gestehen. Ich hab' mir immer 4 Kinder von Herzen gewünscht, aber nicht um jeden Preis. Mein Ex-Partner - Vater meiner beiden Großen - war ein miserabeler Papa und so gerne ich weitere Kinder gehabt hätte, habe ich mich mich schweren Herzens dazu entschieden es bei den beiden zu belassen. Ich war im Prinzip alleinerziehend trotz Partner. Da ich nur 2 Arme hatte/habe und ich meinen Kindern auch gerecht werden wollte, war das eine weise Entscheidung - wenn auch keine Leichte. Rückblickend aber die einzig Richtige, denn es kam der Tag an dem ich mit den beiden plötzlich ganz allein da stand. Mit 36 traf ich meinen jetzigen Ehemann und da er von der ersten Sekunde an ein so liebevoller Papa für meine Kinder war, kam der Wunsch nach einem weiteren - gemeinsamen - Kind schnell auf. Aber nur - und ich betone "nur" - weil die Umstände passten und einfach perfekt waren. Wäre dieser Mann nicht in mein Leben getreten, wäre ich eine 2-fach Mama geblieben. Long Story short...ich könnte Dich verstehen, wenn Du kinderlos wärst und die biologische Uhr mehr als ticken würde. Da Du aber in einem Alter bist, wo auch Du noch einen liebevollen Mann kennen und lieben lernen könntest mit dem sich der Wunsch nach weiteren Kindern erfüllen könnte, kann ich Dein Vorhaben nicht wirklich begreifen. Ist selbstverständlich komplett Dir überlassen, aber ich würde mal tief in mich hinein hören, ob das wirklich das ist, was ich mir für meine Kinder wünsche?!? 😏
Danke dir fürs teilen deiner Geschichte! Ich finde es sehr stark, dass du dich damals gegen deinen Herzenswunsch entschieden hast. Das könnte ich so nicht.
"Alleinerziehend trotz Partner" (auch wenn ich den Begriff nicht mag) war ich fast zwei Jahre lang beim ersten Kind. Und ich muss sagen, dass es mir richtig alleinerziehend deutlich besser geht als damals. Jetzt weiß ich nämlich, dass ich alleine bin und verlasse mich nicht auf einen nur körperlich anwesenden (wenn überhaupt) Partner sondern auf mich. Außerdem habe ich ein gutes Netzwerk.
Dass mein Wunsch oder mein Vorhaben nicht für jeden nachvollziehbar ist hab ich auch nicht erwartet ich habe inzwischen aber auch gelernt, dass ein Kinderwunsch so unfassbar individuell ist. Mein Kinderwunsch war immer unabhängig von einem Partner, trotzdem hatte ich den Traum der klassischen Familie. Ich meine damit bloß, dass mir auch vor meiner ersten ernsthaften Beziehung schon klar war, dass ich mehrere Kinder haben möchte. Das hab ich z.B. meinem Expartner auch gesagt bevor wir zusammen gekommen sind und hätte er das direkt abgelehnt wäre ich keine Beziehung mit ihm eingegangen. (Umso enttäuschender war es, dass er es nicht wollte wie sich letzlich rausstellte...).
Der Wunsch nach einem dritten Kind ist für mich genau so viel Wert wie der nach dem ersten oder zweiten. Und übrigens sind die Frauen, die warten bis "die biologische Uhr mehr als tickt" eben leider oft diejenigen, bei denen es nicht mehr (so leicht) klappt und die sich oftmals wünschen, sie hätten nicht so lange gewartet!
Ich bin nicht hier um die Moralkeule zu schwingen. Du wirst es machen - völlig unabhängig davon, was ich bzw. wir hier davon halten. Ich hab' mir einfach nur die Frage gestellt, ob Du Dir das für Kids auch wirklich gut überlegt hast. 🤔
Du wirst diesen Weg ohnehin gehen, wenn er auch - in meinen Augen - sehr egoistisch ist. Ich hingegen. möchte einfach keinem meiner Kinder später sagen müssen, dass es keinen Papa hat, weil ich gerade keine Lust auf Männer/Beziehung hatte, aber trotzdem noch ein Baby wollte! 😕
Nichts für ungut, aber an dem Punkt bin ich einfach raus. 🤷♀️
Hallo kerrin,
Vorab: Ich bin keine Single Mama.
Aber ich bewundere die Entschlossenheit, die dahintersteht, sich für diesen Weg zu entscheiden. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein starker Kinderwunsch sich nicht wegdiskutieren lässt. Ich stand selber schon mal vor der Entscheidung ein Kind ohne Partner zu bekommen. Ob ich es durchgezogen hätte, weiß ich nicht. Aber die Gedankenspirale zum Thema war definitiv da.
Aus deinem Text lese ich Entschlossenheit und Reflexion. Du hast dir reiflich Gedanken gemacht und für dich und deine Familie einen Entschluss gefällt. Aufgrund deines Alters würde ich sagen: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ich drücke dir ganz doll die Daumen! 🍀
Lg, babyelf
Liebe babyelf,
Ich danke dir für deine lieben Worte und deine gedrückten Daumen !!
Ich habe mich schon vor meiner zweiten Schwangerschaft mit dem Thema beschäftigt, von daher ist wirklich viel Zeit bis zu dieser Entschlossenheit vergangen. Den Satz "Ob ich es durchgezogen hätte, weiß ich nicht." Hab ich so aber auch mehrfach gesagt auf meinem Weg. Inzwischen weiß ich, dass ich hätte... So bin ich noch einen Umweg gegangen, habe eine zweite wundervolle Tochter bekommen und mache es jetzt für Nr. 3
Alles Gute für dich!
Du solltest machen, was du möchtest, egal was andere sagen. Das Kind wird sich damit abfinden, Menschen sind anpassungsfähig. Bestimmt würdest du es mehr bereuen, wenn du es nicht machst.