Hallo ihr Lieben,
Ich bin neu hier im Forum und traue mich mal, mein großes Problem zu erzählen. Vielleicht könnt ihr mir Mut machen.
Ich bin 38, mein Mann ist 36. Wir haben zwei Töchter (10 und 8) und ich habe schon sehr lange das Gefühl, dass da noch jemand fehlt.
Mein Mann weiß, wie es mir geht, aber er hat große Bedenken. Immer wieder kam das Thema auf, jedes Mal muss ich weinen. Es liegt immer unterschwellig um uns. Vor einigen Monaten sagte er, er würde nochmal drüber nachdenken. Letzte Monat haben wir schon wieder drüber gesprochen.
Seine Bedenken sind zum einen, wie wir das mit dem Kinderzimmer machen können, dafür müsste er in einigen Jahren sein Büro hergeben, dann hat er Angst, dass es mir zu viel wird. Aber ich weiß, wie anstrengend Kinder sein können. Unsere Große war in den ersten Jahren extrem anstrengend, Schreibaby, hat kaum geschlafen, usw. Mittlerweile sind die beide in einem Alter, da würden sie sogar gerne helfen, wenn ein Baby da wäre.
Wir verhüten derzeit mit coitus interruptus. Da denke ich mir dann, dass er das Risiko kennt, aber einfach noch blockiert ist, Angst hat, den Wunsch konkret anzugehen.
Letzter Stand war, dass er sagte, wenn es mir wirklich so wichtig ist, dass er nochmal darüber nachdenken will und vielleicht mal mit seiner Mama sprechen will. (sie kennt die Problematik, ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und hoffe, dass sie ihm die Bedenken nehmen kann)
Weitere Bedenken sind, dass wir noch im Hausumbau sind. Zuvor hatte er mich immer vertröstet, dass er erst den Baustress hinter sich haben will. Aber wir bauen seit 4 Jahren um, und mein Alter spielt uns nicht gerade in die Karten.
Mit jedem Monat, der vergeht, kommen auch bei mir mehr Ängste, was alles schief gehen kann.
Natürlich hat er noch andere Argumente, wie Freizeit und so, aber ich bin nicht der Typ, der raus geht. Ich bin eher introvertiert, liebe unser Haus und das Familienleben.
Puh, das war lang. Keine Ahnung, ob überhaupt jemand bis hier gelesen hat und es einen Rat, oder einfach nur etwas Hoffnung gibt. Gerade habe ich meine Periode und da bin ich immer besonders emotional und fertig, wenn ich an das Thema denke.
Liebe Grüße, Zebramaus, die so gerne endlich in den ersten ÜZ starten würde
Großer Kinderwusch, Partner unschlüssig
Kann es einfach sein, dass dein Mann nicht nochmal von vorne anfangen möchte, wenn die anderen beiden Kinder schon so selbstständig sind? Es ist nicht jeder für einen Nachzügler geboren und nochmal diese starken Einschränkungen zu haben auch wenn du sagst, dass du ja die Hauptarbeit hast. Aber Urlaub mit Babys und Freizeitgestaltung von Grundschülern und einem Baby sind zwei leben.
Meine Schwägerin wollte auch nochmal so gerne und es hat nicht geklappt. Heute sagt sie Gott sei Dank, weil sie die Zeit mit ihren beiden großen Kindern genießt mit denen sie ganz andere Sachen schon machen kann. Also es gibt halt die Leute die dafür geboren sind und die damit genau ihre Probleme haben. Wenn du Pech hast, seid ihr einfach beide davon.
Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Klärung des Problems.
Das kann natürlich sein.
Wir werden auf jeden Fall wie Erwachsene mit dem Thema umgehen, darüber sprechen und eine Lösung finden. Das Problem ist, dass bei emotionalen Entscheidungen immer einer den kürzeren zieht. Aber es wird mit Sicherheit eine Lösung für uns geben.
Diese Warterei ist nur so anstrengend und auslaugend.
Danke dir für deine Antwort, es hilft sehr, mal einen anderen Blickwinkel zu bekommen, wenn man selbst schon so lange in seiner Sackgasse feststeckt
Hm,du wünschst dir, Mut gemacht zu bekommen...dann würde ich sagen, optimistisch gesehen, ist dein Mann zumindest nicht komplett dagegen,sonst würde er auf Nummer sicher gehen. Und er wäre nicht der erste Vertreter seiner Art, der kalte Füße bekommt, wenn er sich bewusst dafür entscheiden soll, aber durchaus glücklich mit der Situation und dem neuen Familienmitglied ist, wenn es "auf einmal" so ist.
Realistisch gesehen, kann das so sein, muss aber nicht. Kann auch problematisch werden. Gerade falls du wirklich nochmal schwanger wirst, ist es wichtig, dass er voll hinter dir und der Situation steht. Deshalb muss er sich und dir gegenüber klar werden und Verantwortung übernehmen. Sonst kann es schnell unfair für dich werden,egal was passiert.
Bei uns war es ähnlich und mir war wichtig,dass wir uns beide ganz bewusst entweder dafür ODER dagegen entscheiden. Das heißt, ich habe zwar in erster Linie den Kiwu gespürt,aber wenn er Bedenken hat,dann will ich damit leben.
Denn Ängste habe ich auch und es wird sicherlich schwierige Zeiten geben, dafür müssen beide an einem Strang ziehen.
Mir geht es mit klaren Entscheidungen besser.
Letztes Jahr wollten wir schon,dann hat mein Mann kalte Füße bekommen und für mich hieß es darüber hinweg kommen. Das ist mir auch gelungen, bis er sich im Juni doch wieder "besonnen" hat. Danach wieder viel Gegrübel- meinerseits. Jetzt haben wir es einfach gewagt und ich konnte eher zum Frieden finden...
Die Moral von der Geschichte: Ihr müsst gemeinsam eine Entscheidung treffen ,dann kannst du deinen Frieden finden.
Das ist uns auch wichtig. Wir haben schon gesagt, egal für was wir uns entscheiden, wir gehen den Weg gemeinsam und unterstützen uns gegenseitig. Da bin ich auch sehr froh, ich denke schon, dass wir eine stabile Beziehung haben. Dennoch weiß ich nicht, wie ich es schaffen kann, diesen Wunsch loszulassen. Ich habe es versucht, aber allein der Gedanke tut furchtbar weh.
Ich hoffe wirklich sehr, dass er einfach nur ein bisschen braucht. Er ist ein Kopfmensch und muss oft einfach nur in die richtige Richtung geschubst werden.
Vielleicht hilft wirklich ein Gespräch mit seiner Mutter. Außenstehende haben ja eine andere Sicht auf die Probleme.
Danke dir für deine Antwort
Zuerst einmal finde ich, dass Ihr ordentlich verhüten solltet, bis tatsächlich von beiden eine klare Entscheidung feststeht.
Was passiert mit euch als Familie, wenn das dritte Kind nicht ganz gesund auf die Welt kommt? Wie sehr wird euch sowas einschränken?
„Natürlich hat er noch andere Argumente, wie Freizeit und so, aber ich bin nicht der Typ, der raus geht. Ich bin eher introvertiert, liebe unser Haus und das Familienleben.“
-Ich finde es schwierig, dass du seine Bedenken mit „aber ICH bin nicht so“. Aber wie ist denn dein Mann?
Genauso wie „ICH weiß wie anstrengend Kinder sind“. Dein Mann wird das auch wissen und genau deswegen bringt er das als Argument mit ein. Ihr habt jetzt bereits zwei Kinder die in einem selbstständigen Alter sind und eure Babyphase ist schon einige Jahre her. Anscheinend ist bei deinem Mann mehr negatives hängen geblieben als bei dir (kann aber auch einfach an deinem starken Wunsch liegen, dass du deswegen alles bisschen rosarot siehst)
Ich danke dir für deine Sicht auf das Problem. Das sind gute Punkte, die wir natürlich auch schon besprochen haben, aber die sich lohnen, noch einmal genauer anzuschauen.
Den Punkt mit der rosaroten Brille finde ich interessant; trifft das nicht mehr oder weniger auf jede Frau zu, die freiwillig mehr als ein Kind kriegt? Denn mal ehrlich; Schwangerschaft kann schon beschwerlich sein,aber Geburt finden die wenigsten toll und anstrengend sind alle Babys, Kleinkinder, Schulkinder,Pubertiere... die einen mehr, die anderen weniger. Also, wo liegt der Unterschied zwischen der einen Frau mit 2,3,4... Kindern und einer anderen? Oder braucht es immer wenigstens ein bisschen rosarot,um das ein weiteres Mal zu machen?
Ich stelle mir diese Fragen,weil ich manchmal auch ein bisschen Sorge habe, das zu rosarot zu sehen. Die Babyjahre meiner Kinder sind auch schon länger her. Klar, ich habe meine Erinnerungen und Babys im Verwandten- und Bekanntenkreis,aber vom Gefühl bin ich da schon wieder raus.
@zebramaus; warum befürchtet dein Mann,dass es zu anstrengend für dich wird? Oder meint er indirekt,dass er Bedenken hat,dass es ihm zu anstrengend wird?