Eine Portion Mut

Ich lese häufig in diesem Forum. So oft sind traurige, schmerzhafte und verzweifelte Geschichten dabei, daher kommt hier eine Geschichte von zwei Wundern.

Ich leide unter Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto steht im Raum. Und ich bin mit 43 und 44 Jahren auf natürlichem Weg schwanger geworden. Zwei unfassbare Wunder mit einem Abstand von 14 Monaten bereichern seitdem unser Leben.

Ich habe im Vorfeld mit Jod meine Schilddrüsenmedikation von L-Thyroxin 175 auf keine Tabletteneinnahme bei guten Werten ändern können. In den Schwangerschaften bin ich bei L-Thyroxin 50 gelandet, konnte ich danach aber wieder absetzen.

Ich habe mich gesund ernährt, etwas abgenommen, bin Vegetarier (bzw Pescetarier, esse also Fisch), nehme D2 und Eisen ein. Was vermutlich wirklich gut ist: Ich habe in meinem Leben so gut wie keinen Alkohol getrunken oder geraucht. Mein Mann hat ein Spermiogramm machen lassen.

Wir haben nur zwei Zyklen mal Ovus benutzt, das hat mich aber zu sehr gestresst. Um den (vermuteten) Eisprung hatten wir gezielt Sex, ansonsten haben wir „nichts“ gemacht. Auf die erste Schwangerschaft haben wir 9 Monate gewartet, die zweite hat sich nach zwei Monaten angekündigt.

In den Schwangerschaften haben wir bewusst auf Pränataldiagnostik verzichtet, es hätte mich zu sehr verunsichert… ich kenne mich ja gut genug, um zu wissen, dass ich mit Verdachtsdiagnosen nicht umgehen kann. Ich hatte eine Frauenärztin, die aus Afrika kommt. Zitat: „Das ist bei uns ganz normal, in ihrem Alter schwanger zu sein.“. Das war für mich genau richtig, dass sie entspannt war.

Ich hatte zwischendurch Ängste, die wohl jede Schwangere hat. Ich war nach jeder Untersuchung beruhigt, wenn alles gut war. Ich habe mir so einen Bauchultraschall besorgt, wenn die Panik anklopfen wollte. Und ich hatte Angst vor der Geburt (wurden zwei Kaiserschnitte, BEL…). Das gehört wohl alles dazu.

Es gibt kein „Rezept“, um schwanger zu werden, das weiß hier jeder von Euch. Und dass uns diese beiden wunderbaren Kinder geschenkt wurden, erfüllt uns einfach nur mit Dankbarkeit, denn man kann am Ende ja doch nur wenig tun, um schwanger zu werden.

Ich hoffe, der ein oder andere schöpft Hoffnung oder vergisst den Gedanken, mit 37 könne man zu alt sein. Und ich wünsche Euch allen hier Mut und Liebe und Hoffnung und Stärke - egal was kommt ♥️