Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob meine Frage hier so passend ist…
Ich würde mich über euren Rat sehr freuen.
Ich bin 34, werde im Februar 35 Jahre alt. Ich mache innerhalb meines anstrengenden aber tollen Berufs aktuell eine berufliche Weiterbildung. Diese dauert 2 Jahre. Im Juli 2024 sind die zwei Jahre um. Ich fühle mich in der Gruppe, in der die Weiterbildung erfolgt, so wahnsinnig wohl und möchte die Weiterbildung gerne mit der Truppe beenden. Im Juli wollen wir ein Wochenende gemeinsam wegfahren. Meine beiden Herzens-Nachbarkinder machen im Juli 2024 ihr Abitur und ich habe ihnen versprochen mit ihnen ihr Abi zu feiern.
Nun höre ich aber auch meine biologische Uhr ticken sozusagen. Ich hätte schon Lust in die Kinderplanung zu gehen. Andererseits würde ich wegen der oben genannten Punkte bis Juli 2024 warten. Ich habe andererseits aber auch Angst vor der Trisomie 21…. Ich bin ja jetzt schon 34 und im Juli 24 dann fast 35,5 Jahre alt…
Was würdet ihr tun? Ich würde mich über eure Geeanken hierzu freuen.
Danke 🤍
Richtiger Zeitpunkt Schwangerschaft
Hallo,
für mich klingt das auch ein bisschen danach, als ob du Angst hättest, "über die Schwelle zu gehen", in Richtung, wirklich aktiv zu versuchen, ein Kind zu bekommen.
Und ich kenne diese Gedanken "was ist, wenn ich jetzt schwanger werde, was von meinen Plänen in der Zukunft ist dann nicht mehr möglich?". Ich hatte die schon beim Versuchen fürs erste Kind, hab das jahrelang immer wieder ausgerechnet (ich bin mit 35 schwanger mit unserer Tochter geworden und hab sie mit 36 auf die Welt gebracht) und jetzt hab ich es wieder.
Momentan ist es bei mir zum Beispiel der schon geplante Sommerurlaub, der hochschwanger so vielleicht nicht mehr stattfinden könnte, wenn ich mit dem zweiten Kind schwanger werden sollte und das diesmal schnell gehen sollte.
Ich empfehle dir, dich zu fragen, ob du das schon länger so machst, mit diversen Events aus deinem Leben oder ob es wirklich nur um diesen einen Sommer geht, der ganz besonders und außergewöhnlich ist.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du nämlich auch danach wieder Pläne haben, für den Herbst und den Winter und den Frühling und den Sommer danach. Vielleicht stehen die jetzt noch nicht fest, weil es noch so weit weg ist, aber näher dran werden sie sich zeigen. Zum Beispiel: wofür machst du denn die Weiterbildung? Wahrscheinlich, um sie auch in irgendeiner Weise beruflich einzusetzen? Das könnte dann nach Abschluss der Weiterbildung ein Grund sein, schon wieder nicht mit der Babyplanung zu starten. Auch weitere Urlaube habt ihr dann vielleicht gebucht, oder ihr seid auf einer schönen Hochzeit eingeladen oder sonst was. Irgendwas ist immer.
Um den Kinderwunsch aktiv zu starten, braucht es die Entscheidung, vom Sprungbrett ins Ungewisse zu springen... ohne wirklich zu wissen, was darunter ist, wie tief es nach unten geht und wie kalt das Wasser ist. Ja, sogar, ohne überhaupt zu wissen, ob der Sprung funktioniert und man nicht doch am Sprungbrett festgehalten wird oder 5 cm darunter ein weiteres, unsichtbares Brett ist, dass das Ins-Wasser-Fallen verhindert (viele werden nicht gleich oder auch gar nicht ohne Unterstützung schwanger).
Schau dich ehrlich selbst in den Spiegel, nimm dir Zeit dafür, zum Beispiel mit Hilfe deines Tagebuchs oder mit guten Freund*innen und deinem Partner. Und dann entscheide, ob und wann du diesen Sprung wagen magst, auch wenn du dann nichts mehr kontrollieren kannst.
Wie andere hier schon geschrieben haben: rein rational betrachtet wäre momentan eine gute Zeit, zu beginnen, es zu versuchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sofort klappt, ist eher gering, ungefähr 10 bis 15 Prozent pro Zyklus in deinem Alter (das heißt, die Wahrscheinlichkeit in jedem Zyklus, dass es NICHT klappt, ist 85-90 %). Es kann sofort klappen, aber wesentlich wahrscheinlicher ist, dass ihr es zumindest einige Monate probieren müsst, das war bei den meisten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis in den 30ern so.
Aber selbst, wenn es sofort klappt, kommt das Kind ja dann erst im Herbst.
Eine Weiterbildung, die bis Juli 2024 geht, solltest du also grundsätzlich problemlos fertigmachen können, das geht sich noch vor dem Mutterschutz aus (außer, du hast wirklich arge Schwangerschaftskomplikationen, die das verunmöglichen... aber da sind wir wieder bei "das Leben ist nicht planbar").
Ebenso die Abifeier. Ja, es ist vielleicht nicht ganz das gleiche wie nicht-schwanger. Aber dennoch, das Wichtigste: du kannst dabei sein. Wenn du dann im zweiten Trimester der Schwangerschaft wärst (wenn es bald klappen würde), das ist sogar meist eine gute und stabile Zeit, in der sich die meisten Schwangeren recht wohl fühlen und ihnen nicht mehr übel ist (wenn ihnen vorher überhaupt übel war, das haben nicht alle, ich hatte das z.B. nie).
Und im Juli ein Wochenende gemeinsam wegfahren, warum sollte das nicht gehen? Wenn es nur ein Wochenende ist, geht es ja wahrscheinlich nicht gleich um die halbe Welt, sondern wird irgendwas in Europa sein. Was spricht dagegen, z.B. im 5. oder 6. Monat? Eine liebe Freundin von mir, die im Februar ihr Baby bekommt, war gerade eine Woche in Rom mit ihrem Mann, gar kein Problem.
Du siehst... das sind keine ernsthaften Gründe, weiter zu warten.
Fragen solltest du dich auch - auch wenn es jetzt noch weit weg scheint - wovon du familientechnisch träumst. Träumst du von einem Einzelkind oder von einer Familie mit mehreren Kindern? Insbesondere, wenn du von mehr als einem Kind träumst, ist mit Mitte 30 statistisch nicht mehr so viel Zeit und ihr solltet bald starten.
Und zum Thema Trisomie 21: ja, das gibt es. Ja, das Risiko steigt. Aber es ist nicht so, dass du mit 34 null Risiko hast und dann ab 35 plötzlich ein extrem hohes Risiko, sondern das Risiko steigt langsam an. Im Alter von 35 Jahren ist dein Risiko für ein Kind mit Trisomie 21 ungefähr "1 von 360", das heißt, von 360 35-jährigen Müttern kriegt eine ein Kind mit Trisomie 21 und 359 haben ein Kind ohne Trisomie 21. Ist also nicht soooo ein schreckliches hohes Risiko! Wirklich hoch wird dieses Risiko erst gegen Mitte 40, und selbst dann ist es in Bereichen wie "1 von 30", das heißt, die überwältigende Mehrheit der Kinder ist immer noch gesund.
Auch hier: vielleicht zeigt dir dieses Thema einfach deine Angst auf. Kinder-kriegen braucht viel Mut, und das jeden Tag, nicht nur vor der Geburt. Es gibt einfach keine Garantien und Absicherungen. Weder auf vor der Geburt gesunde Kinder, noch, dass dein Kind nicht dann später auf der Welt einen Unfall oder eine Krankheit mit bleibenden Schäden erleidet oder sogar stirbt. Diese Dinge sind selten, aber sie können passieren, und sie sind der Schreck aller Eltern. Damit muss man leben, wenn man sich dafür entscheidet, Kinder zu bekommen.
Alles Gute für eure Entscheidung!
Ich danke dir für deine so ausführliche und liebe Antwort. Ich denke, dass du so einiges auf den Punkt gebracht hast.
Den Urlaub im Sommer habe ich übrigens natürlich auch im Hinterkopf .
Es ist schwierig zu erklären, aber ich habe das Gefühl auf der Abifeier so sein zu wollen, wie man mich immer kannte. Nicht verändert. Und das ist tatsächlich nicht einer Angst vor dem Unbekannten geschuldet…
Insgesamt habe ich Angst etwas zu verpassen, ja. Wenn ich aber zu lange warte, verpasse ich vielleicht das beste… und ja, ich hätte sehr gerne mehr als ein Kind. Zwei wären prima.
Wie lange hast du damals deinen Kinderwunsch geschoben? Und wie ging es dir damit, als es klappte?
Ganz liebe Grüße und auch dir alles gute .
Gerne. Danke für deine Wertschätzung.
Das ist ja interessant... du möchtest auf der Abifeier so sein, "wie man dich immer kannte". Für wen möchtest du das denn? Für dich? Oder für die Abiturienten? Falls es die Abiturienten sind, meinst du, dass es wirklich schlimm für die wäre, wenn die Veränderung wäre, dass du eben schwanger bist?
Angst, etwas zu verpassen... ja, das verstehe ich. Und kenne ich auch gut. Auch weil mir so viel anderes im Leben wichtig war und ist, als "nur" Mutter sein.
Wie wäre das denn, wenn ihr ein Kind hättet? Habt ihr darüber schon gesprochen, du und dein Partner? Wer würde wie viel Elternzeit übernehmen? Wie würdet ihr euch beide als Eltern einbringen? Wie viel Unterstützung hättet ihr, von Eltern, Schwiegereltern, Freund*innen usw.? Wie viele Ressourcen in jeglicher Hinsicht habt ihr (sozial, finanziell, im Umfeld,...)?
Denn auch davon wird es zu einem starken Teil abhängen, wie viel von deinen sonstigen Träumen und deinem sonstigen Leben du aufgeben wirst müssen als Mutter.
Meinen Kinderwunsch aufgeschoben hab ich sicher einige Jahre. Es war so ein gleitender Prozess, hin zu immer ernsthafter Probieren (bei uns hat es nämlich dann nicht gleich geklappt), über mehrere Jahre. Und wahrscheinlich hätte ich ihn auch mit 35 nicht verwirklicht, wenn mein Mann nicht so dahinter gewesen wäre und nicht so einen starken Wunsch gehabt hätte (das gleiche Thema haben wir jetzt beim zweiten Kind wieder).
Ich hatte nämlich auch immer noch so spannende Reisen, die schon geplant waren, und eine interessante Fortbildung und dieses und jenes. Und diese Dinge sind übrigens auch heute noch wichtig für mich und ich versuche, so gut es mit Kind geht, sie unterzubringen. Ich bin nicht eine völlig andere Person geworden als Mama.
Jetzt bin ich jeden Tag unendlich glücklich, meine süße kleine Tochter zu haben. Und das ist auch schon einige Zeit so.
Aber, weil du ganz ehrlich fragst, wie es mir ging, als ich dann schwanger war: nicht sonderlich gut. Ich habe erst einmal monatelang nichts von dem überwältigenden Glück gespürt, als das es immer gezeichnet wird. Erst einmal hab ich Verlust gefühlt: Verlust von Lebenskraft, weil ich so extrem müde war, Verlust von einem möglichen Abschied von der kinderlosen Zeit (es war Coronazeit und Lockdown, ich konnte also nicht in der Schwangerschaft eben noch ein paar Mal ins Kino, essen, reisen etc., bevor das Baby kommt - bei mir war der Wechsel sehr abrupt, weil quasi zeitgleich mit meinem positiven Schwangerschaftstest der Lockdown 2020/21 verkündet wurde, der letztendlich in weiten Teilen fast bis zum Ende meiner Schwangerschaft dauern sollte). Ich war emotional sehr unausgeglichen und ich hatte Angst vor dem, was kommt. Und hab mich veräppelt gefühlt von allen, die meinten, ich solle "die Schwangerschaft genießen"... da war erst einmal nichts zum Genießen, sondern vor allem Energielosigkeit, Angst und Verunsicherung.
Das muss bei dir nicht auch so sein. Aber viele Frauen sind in der Frühschwangerschaft nicht so euphorisch und haben mit allen möglichen Beschwerden zu kämpfen. Das Bild davon wird viel zu rosarot gezeichnet.
Schön gefunden hab ich die Schwangerschaft dann so ab der Mitte der Zeit, als ich begonnen habe, Kindsbewegungen zu spüren, das war schon etwas Schönes.
In der ersten Babyzeit hatte ich dann psychisch auch wieder zu kämpfen und insbesondere das erste Babyjahr war hart für mich. Auch das ist für durchaus recht viele Paare so, und bei uns kam eben wiederum die Coronazeit (und die nächsten Lockdowns im darauffolgenden Winter) dazu.
Also ja, es kann einem sehr viel abfordern, ein Kind zu bekommen, und sehr hart sein. Und weil ich das jetzt weiß, zögere ich umso mehr mit dem zweiten.
Aber: wenn das Kind mal ein bisschen größer ist, ist es das absolut wert, und mit jedem Tag wert! Denn du hast dafür dein süßes Kind, das du über alles liebst!
Ich bin aber auch sehr froh, dass mein Mann ein engagierter und aktiver Papa ist und die Schwiegereltern uns immer wieder mit der Kleinen unterstützen (von meiner Familie ist da leider weniger zu erwarten), denn die Frau, die nur in der Mamarolle absolut aufgeht und nur darin ihre Erfüllung findet, bin ich noch immer nicht und werde ich wahrscheinlich nie sein. Ich liebe immer noch meinen Beruf, spannende Weiterbildungen, persönliche Weiterentwicklung, Reisen, neue Leute kennen lernen usw. - mindestens genauso sehr wie Partnerschaft und Familie, und ich arbeite jeden Tag daran, beides gut auszubalancieren.
Vielleicht ist das zugleich einer der Vorteile und einer der Nachteile daran, erst mit Mitte 30 Mama zu werden: wir hatten so viele erwachsene Jahre davor. Hatten so viel Zeit, unser Leben so zu entwickeln, wie es uns Freude macht und das zu genießen. Und das ist einerseits schön. Und andererseits auch viel, was man erst einmal aufgeben muss.
Also entweder du bist bereit für ein Kind und somit Schwangerschaft oder du findest weitere Ausreden/Gründe dagegen.
Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt und es muss ja auch erst mal klappen.
Und auf eine Abifeier kann man auch schwanger gehen.
Danke für deine Antwort .
Ja, aber eine Abifeier im schwangeren Zustand ist anders. Man hat bedenken sich zum Beispiel auf einer großen Feier zu infizieren etc.
Wir haben seit Jahren so sehr auf die Abifeier hingearbeitet. Weißt du was ich meine? Es ist nicht einfach nur irgend eine Abifeier.
LG
Ich verstehe die Wichtigkeit aber du kannst dich auch auf der Arbeit, beim Arzt, in der Bahn usw. anstecken. 😉
Aber egal wie du dich entscheidest wünsche ich dir alles Gute dabei! 🍀
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt. Zudem du die FoBi ja trotzdem beenden kannst und es auch erstmal klappen muss. Selbst wenn es im Januar klappt bekommst du ein Oktoberkind. Ja du kannst dann auf der Feier nichts trinken, aber darauf verzichtet man dann gerne. Und man kann sich nicht gegen alles schützen. Ich komme morgen in die 15. Woche und gehe trotzdem auf feiern und auf den Weihnachtsmarkt. Trotz das derzeit Grippesaison ist.
Also entweder willst du, oder du willst nicht.
Bei vielen dauert es eine Weile, bis die Schwangerschaft eintritt. Du kannst leider nicht damit rechnen, dass es sofort klappt. Manchmal klappt es sofort, aber das ist eher die Ausnahme. Wenn du bereit für ein Kind bist, würde ich nicht warten. Und wie die Vorrednerinnen sagen, auf der Abifeier kannst du auch Wasser trinken 😊. Alles Gute!
Ich kann dir nur sagen, wenn du 100 Pläne hast, die du noch umsetzen möchtest, bist du wahrscheinlich für ein Kind noch nicht bereit, dass dein ganzes Leben einnehmen wird. Ich kann verstehen, dass man noch Sachen machen möchte vor einem Kind. Aber es gibt halt Leute, die brauchen sehr viel länger um an diesen Punkt zu kommen. Schwanger bedeutet erst einmal nicht, dass du nichts mehr machen kannst. Ok am Ende, aber die kann es auch gut gehen. Es sind 9 Monate deines Lebens, wo du das Kind mit dir herum schleppst. Du bist dadurch kein Invalide und feiern gehen immer noch.
Wegen dem infizieren. Also das Risiko wird nie weg sein. Du wirst mit anderen Menschen zu tun haben. Dein Kind danach wird auch krank werden. Wir müssen damit leben, dass es Viren und Bakterien gibt und wir gleichzeitig ein immunsystem haben, dass vieles verhindern kann. Wenn wir krank sind, ist es ja nur die Spitze des Eisberges. Was dein immunsystem alles abgehalten hat, wird dabei vollkommen ignoriert.
Und ja je älter man wird, desto schwieriger kann es werden. Aber du musst dir sicher sein, dass du diesen Weg gehen willst Bzw. Ob du dem Kind das nie vorwerfen würdest, wenn du dann zurück stecken musst.
Ich werde auch an einer Hochzeit nicht teilnehmen, weil es zu nah am entbindungstermin ist. Nicht schön, aber ich komme damit klar, weil es meine Entscheidung ist. In der Theorie könnte ich.
Jetzt kommt mein aber. Ich gehöre zu den Menschen, die zwei Jahre auf ihr Wunder warten mussten. Ich weiß wie lange es dauern kann. Also es ist schön so, dass man von heute auf morgen schwanger werden kann oder eben nicht. Ich konnte während des übens noch sehr viel erleben und wir haben es bereut am Ende so lange mit dem anfangen zu warten. Jetzt bekomme ich mit 34 mein erstes Kind.
Übrigens ab 35 wirst du sowieso mehr untersucht aufgrund der Risiken. Also das würde dann am Anfang auffallen. Da ist die Medizin schon weit und es gibt ja immer mehr Frauen die 35 Jahre und älter sind.
Ich weiß, dass ich definitiv eigene Kinder will. Aber ich glaube so richtig bereit dazu, werde ich wohl niemals sein :-/.
Ich muss sagen, dass ich es auch am Anfang sehr abstrakt finde. Bin jetzt bei der Hälfte der Schwangerschaft und spüre das Kind ganz leicht. Es wird dadurch immer realer. Ob ich das alles schaffe und wie es sein wird, frage ich mich auch und ich hatte zwei Jahre um mich mit dem Gedanken anzufreunden. Ich glaube es ist immer ein Sprung ins kalte Wasser. Man weiß nicht wie die Schwangerschaft wird und was man dann für ein Kind am Ende hat.
Das was mir aber Sicherheit gibt, ist mein Mann der hinter mir steht und sagt du bist nicht und wir ziehen dieses Kind zusammen groß. Also man ist damit ja nicht alleine aus meiner warte. Und wenn es mir schlecht geht in der Schwangerschaft, übernimmt er jetzt schon den Haushalt und lässt mich ausruhen. Also ich sehe, dass ich nicht alles alleine schaffen muss
Ich schreibe dir mal meine Geschichte auf. Ich habe lange studiert und erst spät in den Beruf gestartet. Danach wollte ich was erreichen. Danach musste noch eine berufliche wichtige Weiterbildung gemacht werden. Danach habe ich ich den Job gewechselt und musste mich dann noch etwas beweisen. Tja, war dann schon 33.
Wir wollten dann mit KiWu starten. Und was ist? Bei mir wurde ein eingeborener Herzfehler diagnostiziert, der erstmal behandelt werden musste. Alles in Allem nahm die Behandlung ca. 4 Jahre in Anspruch (also ich habe mit Herzrhythmusstörungen gekämpft).
Zugegeben, ich habe in der Zeit beruflich sehr viel erreichen können. Die Herzrhythmusstörungen behinderten mich nicht daran. Ich habe sehr viele Überstunden gemacht und viel gerissen. Und war glücklich damit.
Dann mit 37 wurde bei mir ein Myom entdeckt. Es ist mittlerweile dolle angewachsen. Sollte aber erstmal dem KiWu nicht im Wege stehen. Nur entfernen, wenn in 1/2 Jahr keine Schwangerschaft Eintritt.
Und ich - mittlerweile ohne starken KiWu - habe gezögert, immer wieder neue Hindernisse gesehen. Es kriselte in meiner Ehe, weil mein Mann doch schon immer Kinder wollte.
Und dann schwupps die Wupps bin ich fast 40, in guter Führungsposition, und mich hat regelrechte Panik ergriffen, dann JETZT eigentlich alles vorbei fürs Kind ist. Mit meinen Vorbelastungen und dem Alter sei bestimmt nichts mehr möglich.
Ich habe 2 Monate nur geheult. So viel wie in den letzten 10 Jahren zusammen nicht.
Wir haben Kondome weggelassen, Tempi gemessen und es hat im 2. ÜZ geklappt. Mit 40 Jahren.
Die Schwangerschaft ist alles andere als entspannt. Ich hatte Thrombose, Hömatom, musste 2 Wochen liegen, Übelkeit bis zur 20 ssw, nehme Eisen und lange Progesteron, muss permanent zu Untersuchungen, das Myom drückt, werde per Kaiserschnitt entbinden, riskiere meine Gebärmutter zu verlieren, bin schon lange im Berufsverbot.
In diesem Sommer der Schwangerschaft habe ich ALLES verpasst: lang geplanten längeren Urlaub, 2 Kurztripps in Europa, 2 Babyschowers, den 40. Geburtstag meiner Schwester, den 75. Geburtstag meines Vaters, beruflich sofortiger Stopp.
Wenn ich ein gesundes Kind in der Hand halt, denke ich, war es das wert
Wie schön, dass es noch geklappt hat! Glückwunsch!
Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest: Hättest du dann gerne (wenn es gesundheitlich möglich gewesen wäre) früher ein Kind bekommen?
Ich kann noch nicht zu 100 Prozent die Muttergefühle nachvollziehen, weil meine Schwangerschaft sehr lange total surreal war. Ich rechnete quasi jeden Tag mit dem Schlimmsten, aufgrund von meinen Risikofaktoren eben. Seitdem die Maus aber dolle tritt, wird es immer realer. Und bald werde ich sie schon in der Hand halten… Wahnsinn!
Ja, alles in Allem: alles was nicht mit Gesundheit zu tun hat, scheint mir jetzt als Grund NICHTIG. also einfach kein wirklicher Grund, Kinder aufzuschieben.
Gut, mit dem Herzfehler hat es mich halt außergewöhnlich hart erwischt. Es kamen total viele Faktoren zusammen, warum ich diesen mit 33 erst angegangen bin, normalerweise wird es im Kindesalter „erledigt“. Aber Myom trifft jede 4. Frau im gebärfähigen Alter, und das Alter an sich trifft jede. Und es ist eher eine Ausnahme, dass es in dem Alter schnell klappt.
Also im Nachinein habe ich definitiv zu lange gewartet. Ja, ich hatte immer wieder Gründe, aber spätestens als ich das Gefühl bekam, irgendwas fehlt doch zum Lebenssinn dazu, hätte ich starten sollen.
Das hört sich immer so abgedroschen ab, aber es gibt den perfekten Zeitpunkt nicht. Du machst ihn dir selbst.
Du musst dich einfach im Grundsatz entscheiden, ob du Kinder willst, oder nicht (um jeden Preis). Der Rest, so ist meine Erfahrung, findet sich darum herum.
Wenn du wirklich welche möchtest: warte nicht zu lange, denn es kann (muss nicht) dauern, bis es klappt. Was ich allerdings unkritisch finde, ist, bis nach der Ausbildung zu warten - das ist ein halbes Jahr und absehbar. Auch,wenn man natürlich auch schwanger eine Ausbildung abschließen kann, verstehe ich, dass das für dich ein Meilenstein ist, den du dir nicht versauen willst. Du könntest die Zeit vorab schon nutzen, Temperatur messen, deinen Eisprung bestimmen und deinen Körper/Zyklus generell mal kennenlernen. Und dann setzt ihr euch den Zyklus im Juli oder August als Start...
Das ist eine gute Idee! Fange direkt diesen Monat mal damit an die Fruchtbarkeit zu messen.
Ich kann dir zwei Ratschläge aus meiner Sicht und mit meiner traurigen kiwu-geschichte geben:
1. Warte nicht auf den perfekten Zeitpunkt. Wenn du ein Kind willst, fange jetzt an. Alter ist ein sehr grosser risikofaktor leider. Mit 29 war bei mir noch alles gut, schon mit 31 gingen die Probleme los.
2. Denke nicht an was wäre wenn ich dann schwanger bin. Verschiebe keine Pläne, freue dich auf alles was kommt. Du weißt nicht wie lange es dauert bis es klappt und du bereust sicher wenn du auf sachen oder auch nur die Vorfreude verzichtet hast für nichts. In deinem Alter ist laut meinem Arzt 1 Jahr üben total normal, wenn du jetzt anfängst kannst du also vermutlich trotzdem alles machen.
Ich drücke dir die Daumen!
Danke fürs Teilen deiner Geschichte.
Ich drücke dir die Daumen, dass alles gut wird
Ich kann nur meine Geschichte erzählen. Ich wollte immer Kinder. Erst fehlte der richtige Partner, dann war es umsetzungstechnisch schwierig (Fernbeziehung), dann kam Corona. Wir fanden, dass Sommer 2021 der perfekte Zeitpunkt für eine Schwangerschaft wäre. Damals war ich 33... was soll ich sagen: Bis heute ist noch keine Schwangerschaft eingetreten und wir sind mittlerweile in der Kinderwunschklinik gelandet. Eine der Ursachen dafür ist, dass meine Fruchtbarkeit aufgrund des Alters deutlich abbaut. Ob es jemals noch mit einer Schwangerschaft klappt, kann mir niemand garantieren. Ich wünschte mir oft, dass ich früher mit der Umsetzung des Kinderwunsches begonnen hätte. Aber damals hatte ich im Umfeld sehr viele Frauen, die mit Mitte 30/Anfang 40 Mütter wurden.
Ich würde dir raten, dass du dir überlegst, ob du dir dein Leben kinderlos vorstellen kannst. Falls nicht, beginnt lieber früher als später mit der Umsetzung des Kinderwunsches. Meine Gyn meinte vor zwei Jahren, dass in meinem Alter 18 Zyklen bis zum Eintritt einer Schwangerschaft durchaus normal sind. Es kann natürlich gleich klappen, ist aber nicht immer so.
Ich gabe in den letzten 2,5 Jahren gelernt, dass man Schwangerschaften nicht planen kann. Auch wenn das oft praktisch wäre.
Ich hoffe sehr für dich, dass es bald klappen wird! Mit 35 bist du ja noch jung (das durchschnittliche Alter bei KiWu Behandlung in der Klinik liegt bei 37).
Man weiß halt immer nicht, wie es dann kommen wird… Wird man im ersten ÜZ schwanger? Oder im zweiten? Oder nach 3 Jahren?
Wenn man das nur im Vorwege wüsste…
Ich wünsche Dir alles Gute ☺️
Danke 😊
Ja, wenn man das wüsste wäre es einfacher.
Und wie gesagt, auch wenn vielleicht das Durchschnittsalter in Kinderwunschkliniken bei 37 liegt, berücksichtig das leider keine persönlichen Voraussetzungen.
Eine Möglichkeit für dich wäre es vielleicht beim Gynäkologen einen Hormonstatus machen zu lassen. Das gibt zwar keine komplette Garantie, aber zumindest sind da schon Hinweise zu finden, ob die Fruchtbarkeit schon nachlässt. Dann wüsstest du zumindst, dass du dir mit dem Thema nicht mehr viel Zeit lassen solltest.