Kinderwunsch und Angst vor T21

Guten Tag allerseits,

ich habe einen starken Kinderwunsch und bin bereits 35 Jahre alt. Ich bereue es sehr, nicht schon früher Kinder bekommen zu haben. Jetzt ist mein Mann noch bis März im Ausland, sodass wir erst in drei Monaten üben können.
Ich kann gar nicht beschreiben wie sehr ich Angst habe, dass mein Kind wegen meines Alters eine Trisomie 21 entwickelt. Ich könnte das nicht. Ich liebe alle Kinder und Kinder mit Trisomie 21 sind mir teilweise sogar noch sympathischer. Aber ich habe bisher ein Leben mit viel Sorgen gelebt. Sorgen um geliebte Menschen. Ich kann das nicht mehr.
Ich wünsche mir so sehr ein Kind ohne Gendefekt.
Aber Abtreiben könnte ich solch ein Kind auch nicht.
Hat jemand von euch eine PID gemacht im Ausland? Ich überlege dort eine künstliche Befruchtung mit vorheriger Diagnostik durchführen zu lassen. In Deutschland ist das leider nicht erlaubt. Jemand Erfahrungen?

Danke …

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Hey
Ich bin selbst 35 und zum ersten Mal schwanger,früher hätten mein Mann und ich keine Kinder gewollt..
Ich bin keine Expertin aber das Risiko für trisomie 21 liegt ab 35 Jahren laut einer schnellen Google Suche bei ca 0.28 Prozent, was ja im Umkehrschluss heißt dass du zu 99.7 Prozent ein Kind ohne trisomie 21 austragen wirst. Ich kann deine Panik dahingehend nicht nachvollziehen und würde dir raten dich ärztlich beraten und aufklären zu lassen.
Alles Gute

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Danke fürs Vorrechnen. Aus der Perfektive ist die Wahrscheinlichkeit nicht allzu hoch.

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Eine tolle und beruhigende Antwort! Vielen Dank auch von mir (ü35)

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Hallo,
die Wahrscheinlichkeit auf T21 steigt mit zunehmendem mütterlichen Alter, das stimmt.
Allerdings bringen auch mit 35 die allermeisten Frauen gesunde Kinder zur Welt. Und das Risiko, ein nicht gesundes Baby im Bauch zu haben, gibt es immer. Mit diesem Risiko muss man m.E einfach leben. Ob man dann eine Schwangerschaft mit T21 beendet oder nicht, das muss jedes Elternpaar selbst entscheiden, ich will da auch gar nicht urteilen.
Mir ist nur der Unterschied zwischen künstlich und natürlich nicht klar? In beiden Fällen entsteht im Idealfall ein lebensfähiger Embryo. Der Unterschied ist doch einfach nur, ob sich dieser lebensfähige Embryo in der Mutter befindet oder nicht? Also ich kann es emotional nachvollziehen, glaube ich. Aber wenn man es runterbricht ist es eigtl nichts anderes.

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Ich glaube, sie will küBe machen, um dann eine PID machen zu können.
@TE: wie dei Vorrednerinnen schrieben, ist das Risiko für T21 in Deinem Alter bei ca. 0,2%, was im Umkehrschluss, wie ebenfalls obens chon angemerkt heißt, dass 99,8% aller Frauen Deines Alters ein bzgl. T21 gesundes Kind bekommen.
-Wenn Du allerdings eine derartige Nulltoleranz für Behinderungen hast, dann darfst Du nicht schwanger werden. Neben chromosomal bedingten Behinderungen können eine Vielzahl anders bedingter Behinderungen entstehen, auch unter der Geburt kann etwas schief gehen und das Kind ist schwerbehindert. -Wenn Du nicht in der Lage bist, zu akzeptieren, dass wir dies nicht kontrollieren können, dann lass es bleiben mit dem Kind.

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@rma:

ein sehr unschöner Beitrag. Sehr anmaßend und unempathisch. Ich verstehe nicht, wieso man sich so gegenüber anderen verhält. Schade. Wenigstens sind die anderen antworten hier freundlich

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Puh, die meisten Behinderungen entstehen nach der Geburt, das kannst du auch leider nicht verhindern. Also vielleicht arbeitest du erstmal an deiner Angst…

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Also das risko ist zwar größer, aber t21 lässt sich sehr früh auch beim embryo dann im Körper nachweisen. Also es gibt da diese bluttests und auch die nackenfalte. Der Weg einer künstlichen Befruchtung ist hart und deswegen würde ich den nie gehen, wenn kein Grund dafür besteht.
Du willst eine Absicherung, dass dein Kind gesund ist. Klar kann die Pid da was raus bekommen. Aber ich denke auf jeden Fall nicht alles, was passieren kann. Du wirst immer Ängste haben mit einem Kind und es kann auch später immer einen Unfall haben oder es entwickelt eine Krankheit. Es gibt im Leben keine 100% Sicherheit.
Ich finde t21 ist halt nur ein Problem von vielen das Auftreten kann. Wie willst du dich vollkommen absichern? Es geht einfach nicht. Das Leben ist mit Risiken behaftet.

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Hmmm. Könnte man es bereits in den ersten 3-5 Wochen rausbekommen, wärs schon was anderes. Woche 12 ist, finde ich, schon sehr weit.

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Du wirst viel früher nichts anderes raus bekommen. Es gibt so viele Sachen die sein könnten. Und dazu muss das Kind erst einmal wachsen. Es gibt ja nicht nur genetische Probleme. Auch Unterversorgung oder andere Probleme. Wie gesagt, du wirst nie die Sicherheit haben. Dann würde ich es echt lassen ein Kind zu bekommen, wenn du damit nicht umgehen kannst.
Ich habe selber gesagt, dass ich mit einer Behinderung nicht gut klar kommen würde auch weil die Gesellschaft diese Menschen immer noch sehr schlecht annimmt. Ich habe alle Tests gemacht und kenne die Risiken, dass immer noch was sein könnte. Ich habe aber auch gesagt für mich wäre es ein Abbruch ansonsten, weil ich es dem Kind und uns nicht antun wollen würde. Du wirst auch mit pid nicht alles umgehen können. Mach was du willst, aber ich finde du bist nicht an einem Punkt, wo du wirklich das Risiko eines Kindes eingehen willst, weil es muss ja dann alles in Ordnung laufen sonst kommst du damit nicht klar.

Das ist meine Meinung. Ich finde, wenn dir jemand direkt sagt, was er denkt ist das nicht unfreundlich, sondern wir sind einfach Realisten und man fragt sich dann, ob du wenn danach was schief läuft damit umgehen kannst, weil halt die Chance auf 21 so gering ist.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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Eine Trisomie macht nur 10% aller möglichen Behinderungen aus. 90 % aller Behinderungen, die im Mutterleib entstehen, haben einen anderen Ursprung und werden nicht immer vorher entdeckt.
Bei der Geburt kann ganz viel schief gehen. Na ja, und danach kann auch jederzeit etwas Schlimmes passieren, was dauerhafte Auswirkungen für dein Kind hat...
Ich hatte jetzt erst eine Fehlgeburt und bin natürlich bei der erneuten Schwangerschaft entsprechend angestrengt und ängstlich... Aber ein Kind zu haben, heisst wohl in Sorgen zu leben, also müssen wir die irgendwie in den Griff bekommen...
Wenn du nur Sorge, um diese Erkrankung hast.... Ab der vollendeten 10. Woche der Schwangerschaft kannst du ein bluttest auf Trisomie machen und danach im Zweifelsfall immer noch abtreiben.

Davon mal ganz abgesehen gibt es aktuelle Studien, die Kindern, die in vitro gezeugt wurden ein höheres allgemeines Erkrankungsrisiko nachsagen... Wenn möglich, sollte ein Kind also immer auf natürlichem Wege gezeugt werden.

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Danke für deine Antwort. Aber durch PID kann man das Risiko senken. Ich würde also keine IVF ohne PID machen. Wobei IVFs wiederum mit anderen Risiken wie höheren Fehlbildungsraten einhergehen. Uff

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Eine IVF ist außerdem körperlich, psychisch, finanziell und als Konsequenz daraus auch für die Partnerschaft für viele Frauen enorm belastend. Ich habe einige im Bekanntenkreis, die da viel durchgemacht haben, in jeder Hinsicht. Das ist kein Spaziergang.

Es ist gut, dass es diese Möglichkeit gibt, für Paare, bei denen es anders nicht klappt. Aber „nur“, um das immer noch sehr geringe Risiko einer relativ milden Einschränkung wie Trisomie 21 ein bisschen zu reduzieren, kann ich nicht empfehlen, diesen Weg zu gehen, wenn es auch anders klappen würde.

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Es gibt in Tschechien einige Kliniken, die auf PID (dort heißt es oft PGT-A) spezialisiert sind. Ich nenne mal ein paar Namen: Ferticare, Gennet, Unica, IVF Cube. Du kannst googlen und per Kontaktformular dein Anliegen schildern. In der Regel antworten sie innerhalb 24 Stunden.

Ich persönlich wünschte, ich hätte früher von der Möglichkeit der PID erfahren. Das hätte uns höchstwahrscheinlich viel Leid erspart.

Alles Gute dir!

Lg, babyelf (11+4) mit 👧🏻🧑🏻 an der Hand und ⭐⭐⭐👼🏻⭐⭐⭐ im Herzen

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Mit künstlicher Befruchtung hast du aber Risiken. Wir wissen noch nicht alles, aber die Kinder haben tells gesundheitliche Probleme später. Die Wahrscheinlichkeit auf Behinderung lässt sich generell nicht auf 0 senken. Wäre eine Adoption denkbar für dich, also dass andere dein ggf.behindertes Kind aufziehen? T21 lässt sich aber mittlerweile durch den Harmony Test schon sehr gut nachweisen. Ich finde du musst dich mit dem Thema Abtreibung auseinandersetzen, wenn du das zu 100 Prozent nicht möchtest und es spät/er rauskommt. Ich finde das zwar nicht gut. Aber was ist die Alternative außer Adoption oder Abreibung? Als Gute dir! PS 35 ist noch kein Alter😉 VG

Bearbeitet von Katzenpfote
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Also wie die anderen schon geschrieben haben... Das Risiko für eine Trisomie steigt im Alter, aber mit Mitte 30 liegt es immer noch bei unter 1%.
Passieren kann immer was, aber die Wahrscheinlichkeit ein gesundes Kind zu bekommen, ist immer noch viel viel höher als dass du ein krankes oder ein behindertes Kind bekommst. Daher würde ich dir auch raten, positiv und locker zu bleiben. Wenn die Ängste zu groß werden, würde ich auch eher therapeutisch was versuchen. Liebe Grüße