Mann hat Angst davor, alles nicht mehr zu schaffen - Wie weiter?

Ich bin 48 und mein Mann 46. Wir haben beide bereits Kinder und uns vor 2 Jahren kennengelernt. Er hat relativ früh gesagt, dass er sich vorstellen könnte, mit mir noch ein Kind zu haben. Ich war ganz perplex, weil ich das nicht (mehr) auf dem Schirm hatte. Mittlerweile ist der Wunsch bei mir auch sehr groß. Er hatte dann überlegt, dass er alles nicht schafft. Seine 3 Kinder (sie sind ausschließlich bei ihm), seine Selbständigkeit… Er kommt nicht mehr zur Ruhe… Ich habe das akzeptiert. Dann kam er auf mich zu, dass er bereit ist und ich die Verhütung weglassen soll. Dann hat er es ein paar Tage später zurückgenommen. Vor ein paar Wochen kam er erneut und hat vorgeschlagen, dass ich die Pile absetze. Er war vollkommen dabei. Hat mir Femibion empfohlen, hat vom Kinderwagen erzählt, vom Bettchen…Uns war klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, gen Null geht, aber wir wollten der Natur ihren freien Lauf lassen. Ich bin kurz vorm Ende des 1. ÜZ. Es hat wohl nicht geklappt.

Nun hat er Stress auf Arbeit und meinte, er ist dazu wohl doch nicht mehr in der Lage. Das erste Mal zurückrudern war schon schlimm, aber das jetzt hat mich voll umgehauen. Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Er ist Typ Vermeidestrategie. Am besten nicht drüber reden. Ich muss ihm aber meine Gefühle mitteilen. Ich weiß nur nicht, was ich mir wünschen soll. Dass er es noch ein paar Monate mitmacht oder nicht. Er soll es ja auch wollen. Vom Herzen will er es. Er glaubt nur, dass er es nicht mehr schafft. Obwohl ich ja auch noch da bin und meine beiden Kinder fast allein groß gezogen habe. Er vertraut nur auf sich selbst.

Wie würdet ihr damit umgehen? Ich will ihn ja nicht überreden… Aber ich weiß genau, wie sehr er es im Herzen will und das wir es beide bereuen werden, wenn wir es nicht versuchen…

Was sagt ihr dazu?

1

Das könnt ihr nur untereinander klären.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es noch klappt, ist aber ohnehin bei nahezu Null, daher sind das alles theoretische Gedankenspiele.

Wenn es euch ernst ist mit dem gemeinsamen Kind hilft nur der Weg ins Ausland.

2

Ich sehe es wie Luthien, ich habe Jahre mit Gedankenspielen verschwendet, die Realität sieht ab Ende 30 und danach oft ganz anders aus. Versuch dich von dem Hin-und Her abzugrenzen. Diese Emotionen kosten unglaublich viel Kraft.

3

Ich gebe noch einen drauf: wenn es euch ernst mit dem Kind ist, müsst ihr JETZT ins Ausland.

4

Du kannst ihm ja ganz ehrlich sagen, dass dich sein Hin und Her verletzt und du jetzt dabei bleibst, keine Verhütung anzuwenden. Er ist sich ja (nehme ich an) auch im Klaren, dass die Chance auf ein gemeinsames Kind für euch beide bei deutlich unter einem Prozent liegt. Falls ihm das nicht reicht kann ja er verhüten.

5

Das habe ich ihm gesagt, das die Wahrscheinlichkeit gen Null geht. Aber er denkt, das klappt sofort…

6

Naja, dann würde ich wirklich ihm die Verhütung überlassen. Und das natürlich ganz klar kommunizieren. Dass dich sein Verhalten kränkt verstehe ich total, aber dann würde ich mir wirklich zumindest die Sache mit der Verhütung (die wahrscheinlich sowieso nicht notwendig ist) nicht mehr antun. Aber für ein ernsthaftes Angehen des Kinderwunsches wäre mir das Verhalten deines Mannes wirklich zu verunsichernd. Ich meine im Sinne von KiWu Klinik/Ausland/EZ bzw. Embryonenspende.

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