Druck, Ängste und Stress im/wegen Kinderwunsch

Hallo ihr Lieben,

ich brauche einmal euren Rat oder vielleicht auch etwas Trost/Ermutigung und/oder Beruhigung.

Ich habe schon seit langem einen Kinderwunsch, aber leider kamen dann Trennungen hinzu, so dass sich der Wunsch bis jetzt (bin im Februar 38 geworden) nicht erfüllt hat. Mit meinem aktuellen Partner bin ich im Oktober 2020 zusammen gekommen, so dass wir etwas mehr als 3,5 Jahre zusammen sind. Seit Dezember/Januar probieren wir nun ein Baby zu bekommen - also noch nicht sooo ewig lang, zudem man zwei Monate nicht mitrechnen kann: im Januar war ich in der Reha und im April hatten wir keinen Sex während meiner fruchtbaren Tage... ernsthafte ÜZ somit für mich erst 3-4...

Das Problem ist einfach, dass ich mich zunehmend sehr unter Druck setze: aufgrund meines Alters und der "dahinschwindenden Zeit". Wir lassen uns aktuell in der Kiwu-Klinik durchchecken, um frühzeitig unterstützen zu können, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte. Bislang wurde ein Spermiogramm gemacht, was völlig in Ordnung war. Zudem wurde uns beiden Blut abgenommen, das Ergebnis bekommen wir nächste Woche. Auf den ersten Blick war das Blutbild bei meiner Frauenärztin vor drei Monaten schonmal in Ordnung, lediglich die Schilddrüse wurde etwas optimiert. Am Dienstag bin ich zudem (um den ES herum) beim Ultraschall. Es kann natürlich noch etwas auffällig sein, aber zumindest bis Stand heute scheint erst einmal alles in Ordnung zu sein. Also sollte ich auch erst einmal zuversichtlich sein und bleiben, nicht wahr?

Dann kommen da meine Ängste: die Angst, dass es nicht mehr klappt oder eine Fehlgeburt wird oder ein Kind mit Behinderung. Ich lese auch einfach zu viel, Statistiken, Infos, Erfahrungen usw. Das scheint mir nicht gut zu tun. Zudem messe ich Tempi (+Zervixschleim) und mache Ovulationstests. Ich merke, dass mich das zusätzlich unter Druck setzt,: denn, da mein Freund viel unterwegs ist und ich dann auch noch genau WEIß, JETZT ist der ideale Zeitpunkt, stresst mich das sehr, da ich dann schon fast Panik bekomme, dass wir es zeitlich nicht schaffen, ein paar Herzchen zu setzen. Im April war das so, weil er nur unterwegs war... ich möchte einfach keine Zeit mehr verlieren. Ich wünsche mir seit Jahren ein Baby - dann mit 33 die Trennung, mit 34 meinen jetzigen Freund kennengelernt, jetzt 38. Ich kann es auf der einen Seite verstehen, dass es Zeit gebraucht hat, bis wir zusammengezogen sind, der Kinderwunsch bei ihm auch da war - aber in solchen Momenten, wenn ich wieder merke, dass es schon wieder nicht geklappt hat, ist da eine Mischung aus Traurigkeit, Angst und Ärger. Ärger über mich selbst, da ich ja all die Jahre "dabei" war und auch Ärger auf meinen Exfreund, mit dem ich so viel Zeit "vergeudet" habe (und er mich dann am Ende betrogen und mit seiner neuen nach nicht mal zwei Jahren ein Kind bekommen hat) - aber auch auf meinen Partner jetzt.

Mein Freund wusste von Anfang an von meinem Kinderwunsch. Wenn die Frau schon beim Kennenlernen 34 ist, (er 33), sollte doch klar sein, dass der Wunsch nicht noch 5 Jahre Zeit hat... ich habe es immer wieder vorsichtig angesprochen: nach 1 Jahr, nach 2 Jahren und irgendwann war für mich auch klar, dass ich sonst gehen würde. Versteht mich nicht falsch: ich liebe ihn sehr!! Aber auf Lebensträume verzichten sollte man auch nicht müssen. Nach etwas mehr als 3 Jahren hat er dann zugestimmt - und seitdem (Dezember) habe ich auch das Gefühl, er wünscht es sich auch sehr, ist fast Feuer und Flamme, was mich sehr überrascht, aber natürlich freut. Ich liebe ihn und grundsätzlich habe ich Verständnis für das "Warten" (erste Freundin), aber in manchen Momenten, kommt das dann so in mir hoch, dass ich denke "Wir hätten auch einfach schon nach zwei Jahren probieren können, da wäre ich 36 gewesen - auch schon "alt", aber je mehr ich lese, dass jedes Jahr ausschlaggebend sein kann, desto mehr ärgere ich mich. ICH habe es SO oft angesprochen!!!! 4x, 5x oder öfter. Ich glaube, er hat das überhaupt nicht einschätzen können, dass ein Baby nicht durch 1x ungeschützten Sex entsteht und welche Rolle das Alter spielt - zudem war der Wunsch lange für ihn einfach nicht da... Manchmal geht dieser Ärger soweit, dass ich es auch sage: eigentlich erst zwei mal, zuletzt heute morgen - da wieder meine fruchtbaren Tage anfangen und ich wieder Angst habe, dass er keine Zeit hat. Das ist natürlich auch nicht toll, wenn ich ihm Vorwürfe mache, dass wir wegen ihm einfach zu lang gewartet haben, zumal es ja nichts mehr ändert. Er redet jetzt schon von Kind Nr. 2 und ich werde dann wütend ihm ggü. - wünschen würde ich mir das auch - aber, ich sage ihm dann schon, wie hoch die Wahrscheinlichkeit jetzt ist (laut Kiwu-Klinik bei 30 % insgesamt, nicht pro Zyklus) - und wie stark sie noch einmal in ein paar Jahren sinkt: ich bin jetzt voll 38 - selbst wenn ich bald schwanger wwerde, bin ich ja bei der Geburt schon 39, also definitiv über 40 bei Kind Nr. 2... Mich ärgert das SO sehr dann: ICH habe mir so oft den Mund fusselig geredet und musste warten. UND JETZT, wo der Herr dann auch mal so weit ist, klappt es vielleicht genau wegen dieser zwei Jahre (hätten von meiner Seite aus auch schon nach 1,5 - 2 Jahren starten können, nicht erst nach 3 Jahren) nicht mehr - und gerade in unserem Alter ist es nicht unüblich, "so schnell" ein Kind zu bekommen.

Es tut mir leid, für den langen Text. Ich merke ja, dass ich mich richtig doll stresse damit und es vermutlich am Ende GENAU wegen diesem Stress nicht klappt... vielleicht sollte ich das alles zur Seite legen mit Tempi messen etc., um entspannter zu werden. Mich mehr ablenken... Ich habe SO ein schlechtes Gewissen, wegen dem Streit heute früh: das war für ein entspanntes Sexleben als auch die Beziehung total kontraproduktiv... dann auch noch zu sagen, dass für mich eine Welt zusammenbricht, wenn es nicht mehr klappt und ich dann nicht wüsste wohin mit meiner Wut... auf meinen Ex, alle, weswegen ich gewartet habe. Es ist aber unfair und das weiß ich.

Wie geht ihr mit solchen Ängsten um? Welche Tipps habt ihr für mich?

Ich wünsche uns allen alles Glück der Welt.

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Liebe Sommersonne,

ich kann deine Wut, deine Ängste und auch deine Traurigkeit sehr nachvollziehen.
Ich war in einer ähnlichen Situation.
Mein damaliger Freund hat mich ganze 10 Jahr hingehalten (oder eher so: ich habe mich hinhalten lassen, es gehören ja immer zwei dazu ;) und hat mich dann für eine Jüngere verlassen.
Mein jetziger Freund (inzwischen mein Mann) wollte zu Beginn noch warten. Ich habe schnell gelernt, dass ich mit dem Thema pragmatischer umgehen muss und habe ihm ein Ultimatum gesetzt (Gott sei Dank, denn sonst hätte ich heute kein Kind). Ich wurde mit 37 im 1.ÜZ schwanger (wir waren damals erst 6 Monate zusammen).
Nur mit dem zweiten Kind will es nun nicht mehr klappen und unsere Prognose ist sehr schlecht (laut KiWU-Klinik <10%).
Meine ganze Wut, meine ganzen Ängste kamen mit voller Wucht wieder zurück. Ich kann diese Emotionen nun aber auch etwas anders bewerten, denn am Ende hat man diese Entscheidungen selbst getroffen und ich sehe mich selbst dafür verantwortlich, meine eigenen Bedürfnisse für jemanden anderen ignoriert zu haben. Ich versuche nun eher, konstruktive Lösungen zu finden, die mich voran bringen und die Wut über damaliges gehen zu lassen.

Ich denke, du hast alles richtig gemacht und dich schnell in professionelle Hände begeben. Du wirst in der Kiwu-Praxis sicher gut beraten werden! Vielleicht ist es ja eine Möglichkeit (wenn deine Werte stimmen und du noch eine gute Eizellreserve hast) Eizellen für den zweiten Kinderwunsch einfrieren zu lassen? Das würde ich tun, wenn ich das Wissen von heute hätte ;)
Versuche, optimistisch zu bleiben, es wird sicher klappen, besonders dann ,wenn eure Werte eh in Ordnung sind!!!
Auf die Bestimmung der fruchtbaren Tage würde ich bei Kinderwunsch mit 38 nicht verzichten.
Und dass man sich verrückt macht, ist normal! Ich denke es geht jeder Frau ähnlich, die die Uhr ticken hört!
Alles Gute für dich!!!

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Ich kann nix anderes sagen als dass ich dich zu 100000% verstehe. Männer checken es leider einfach nicht. ABER es ist super, dass ihr euch parallel schon in der Kiwu abchecken lasst. Wenn ihr tatsächlich mehrere Kinder wollt, würde ich wahrscheinlich auf IVF/ICSI setzen und schauen, dass ich was einfrieren kann. Dann habt ihr 0 Stress wenn ihr dann mit 40 oder älter fürs nächste Kind übt. Wenn ihr nur ein Kind wollt dann einfach dranbleiben, wenn bei Euch beiden alles stimmt könnte es auch zeitnah klappen. Versuch dich drauf zu konzentrieren dass ihr mittendrin seids u blende die Vergangenheit aus, das kann man leider nicht mehr ändern auch wenn dein Frust mehr als legitim ist.

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Hey .. ich kann dich total verstehen .. und ich wäre auch sauer auf deinen jetzigen Partner . Ich glaube Männer denken einfach nicht so weit , weil sie selbst Kinder bekommen können bis sie 80 sind und sie sich egal wie alt sie sich fühlen ,noch nicht „bereit“ dafür fühlen und sie meinen sie sind ja noch so jung im Notfall nehmen sie sich eben ne jüngere .. Ich pauschalisiere jetzt mal .. Ich habe es zu Hauf im Bekanntenkreis.. meiner Freundin ergeht es ähnlich wie dir .. sie ist 35, möchte Kinder und er hat die ruhe weg .. aber ich sehe es ähnlich wie meine vorschreiberin .. man muss dann „tschüss“ sagen .. meistens sind diese Männer dann doch urplötzlich Vater mit einer anderen Frau ,wenn Schluss ist .. also ich sehe es auch so , dass man selbst dafür verantwortlich ist, für jemanden anders etwas ganz wichtiges vernachlässigt zu haben .. Ich habe das damals sofort angesprochen , schon mit 27.. wieviele Kinder man will und wann usw .. quasi eines unserer ersten Gespräche , weil ich meine Zeit nicht mehr vertun wollte . Dieses deckte sich komplett mit seinen Vorstellungen . Manchmal vergisst man auch über solche wichtigen Dinge direkt zu sprechen .
Ich selbst war dann somit auch schon 2 Jahre nach kennenlernen schwanger , war aber erst 29 bzw. 30 .. jedoch hatte mein Mann in seiner Kindheit hodenhochstand, was mir ähnlich Druck vermittelt hatte .. Ich hatte Angst dass es dadurch nie klappt und wollte es quasi wissen ,bevor ich meine Lebenszeit vertue . Das hört sich so hart an , aber wären wir kinderlos geblieben ,so sehe ich meinen Mann liebe und geliebt habe , das hätte unserer Beziehung vermutlich den Rest gegeben .. naja und man sagt ja ab 30 wird es schon schwieriger .. natürlich werden da die meisten noch problemlos schwanger aber wenn eben nicht , wie schnell sind 5 Jahre vergangen ?! Ich denke du kannst aktuell nicht viel tun , du machst alles machbare .. ich kann dir aber sagen dass du dich auf jeden Fall gedulden solltest , ich hab mit 30 und 32 mehrere Zyklen benötigt und mit 38 wird’s wahrscheinlich noch etwas länger dauern .. aber du bist nicht über 40, das sollte dir Hoffnung geben .

Bearbeitet von Sweety1127
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Hallo!
Die Kinderwunschzeit.... es kann die Hölle sein, ich weiß. Dein Ärger, Frust, die Enttäuschung, Ängste und Sorgen sind alle nachvollziehbar! Ignorieren ist schwer, annehmen und loslassen noch schwerer, aber zielführender. Mach dich auch von dem Gedanken frei, dass es jetzt wegen dem Stress nicht klappen könnte. Wenns klappt, dann klappt es. Du hast noch alle Chancen!
Mein Tiefpunkt was all diese negativen Gefühle und Gedanken betrifft war Silvester 20. Ich habe alle diese Dinge mit meinem Partner gemeinsam Aufgeschrieben und dann haben wir die Zetteln in der Silvesternacht verbrannt.
Es hat mir geholfen loszulassen und mehr Zuversicht zu bekommen. Ich bin 3 Monate später schwanger geworden mit fast 39. Heute 3 Jahre später habe ich das Gefühl es kam alles so wie es kommen musste um meinen Sohn , und zwar genau ihn, mit meinem Partner zu bekommen.
Obwohl die letzten Jahre sehr schwer waren habe ich mich mit dem Thema trotzdem aussöhnen können.
Ich wünsche euch alles Gute!

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Hi Sommersonne86,

ich fühle so mit dir!

Bei mir war es ähnlich. Ich habe meinen Freund auch recht spät kennengelernt. Nach fast einem Jahr zogen wir zusammen. Nach sechs Monaten Zusammenleben sah ich: Es läuft. Es läuft sehr gut.

Ich war Mitte 30. Er wollte noch warten. Worauf, weiß ich nicht. Auf den millionenschweren Lottogewinn? Mir war es zu nervig, da ich die biologische Uhr ticken hörte. Also sagte ich wie nebenbei und in einem lieben Ton: "Du, Schatz, ich lasse die Pille weg. Entweder wir haben Sex und ich werde schwanger, oder wir benutzen ab jetzt Kondome."

Zack, zwei Monate später war ich schwanger und blieb es bis in die 41. Schwangerschaftswoche. Mit 37 wurde ich nach "nur" 5 Monaten trotz Vorerkrankung schwanger. Leider verlor ich das Ungeborene aufgrund einer schweren Infektion. Seitdem werde ich mit Anfang 40 einfach nicht mehr schwanger. Wir haben allerdings erst 7 Zyklen hinter uns.

Und ja, mir macht es auch keinen Spaß, weil ich weiß, dass wir oft miteinander schlafen müssen, weil wir ein Kind zeugen wollen. Das fühlt sich wie Arbeit und Pflicht an. Deshalb hatten wir trotz der Dringlichkeit auch ein, zwei Monate, in denen wir nur nach Lust und Laune miteinander schliefen (also nicht alle zwei, drei Tage). Na ja, geklappt hat es nicht, war aber eine willkommene Abwechslung.

Ich wünsche euch echt nur das Beste!

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Huhu

Kann dich vollends verstehen! Gibt nix ärgerlicheres als verschwendete Zyklen oder ewig warten auf den Partner.

Nimmst du schon sowas wie Q10 ein? Verbessert wohl die Eizellen Qualität. Davon hängt ja viel ab . Sex nach Ovus Fand ich mega anstrengend. Wie hatten es einfach versucht alle 2-3 Tage zu haben und mit Tempi Messen habe ich nur geschaut, ob generell ein Eisprung war.

Ich drück dir die Daumen, dass es bald klappt.

7

Liebes!
Ich kann dich gut verstehen. Ich war zwar schon jung genug mit meinem Partner zusammen, aber wir haben das kiwu Thema anfangs zu locker angegangen. Nach mehreren Jahren sind wir dann mit 37/38 in die kiwu-klinik. Nun ja, es fanden sich diverse Hindernisse, die beseitigt werden mussten ind nach etlichen Behandlungen wurde ich kurz vor meinen 39. Geburtstag endlich mutter. Zwischenzeitlich ging es mir wie dir, ich hab uns verflucht, warum wir nicht früher... dachte wir werden kinderlos bleiben...
Letztenendes wurde ich mit 41 dann ein weiteres Mal und sogar "spontan" mutter.
Ich glaube du machst das schon richtig, ziehst die richtigen strippen, "mann" versteht das anfangs einfach nicht in voller Tragweite, weil "er" ja ewig zeit hat und sich damit zuvor nicht beschäftigt hat.
Klar wäre früher anzufangen schön gewesen, aber dafür legst du ja jetzt den turbo ein mit diagnostik usw. ...klar kenn ich deine Werte nicht, aber ich bin zuversichtlich, dass es keinesfalls schon zu spät ist und wenn ihr zielstredran bleibt auch ein zweites Kind noch klappen kann.

Also dran bleiben, aber noch kein Grund in Panik auszubrechen! Daumen sind gedrückt, alles gute für euch!!

Bearbeitet von Esmeralda1982
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Hallo,

Also Statistiken und unsere Aussagen bringen dir so hart es klingt absolut nix.
Was bringt dir eine Statik, die dir 99% positiv ist, wenn du genau dieses 1% bist!
Vor 4j ging es mir ähnlich, ich suchte fieberhaft nach positiven Aussagen, Statistiken und alles mögliche. Hauptsache ein Strohhalm.

Eine unsensible Frauenärztin aus der Kiwu Praxis sagte mir…die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen ist bei mir höher als auf natürlichen Weg-aufgrund meiner Vorgeschichte schwanger zu werden. Statistisch gesehen hatte sie wohl recht gehabt…ich meine, ich war alt(zu dem Zeitpunkt 39), hatte schlechte und kaum vorhandene Eizellen, mein Mann war schon 44(aber top SG, auch wenn die Statistik was anderes besagt), Untergewichtig und auch EINEN Eileiter!
Tja, hätte ich auf die Frauenärztin gehört, und hätte ich Lotto gespielt, wäre ich jetzt zu 99% Millionärin.

Stattdessen, sitze ich hier auf den Boden mit meinem fast 2j Sohn und gugge ihm beim Spielen zu! Einen gesunden Sohn, den lt Statistik, gar nicht hier sein könnte! Denn ab 40 ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen!

Was ich dir damit sagen möchte?
Wenn ihr es nicht ausprobiert, werdet es nicht erfahren😁 Ängste, Wut, Verzweiflung, Wut auf den eigene Körper, Wut auf den Partner(selbst wenn er nur geatmet hat), die ganzen Hormonen, tägliche Spritzen, der Wettbewerb mit deinem eigenen Körper nach jeden Kiwu Behandlung, gehören während der Kiwu Zeit dazu.

Je länger es dauert, desto panischer wird man. Bei mir ging es so weit, dass ich mich mit meinem Mann gestritten hatte, sobald er es gewagt hat, ein Glas Wein zu trinken. Dabei war ich das Problem! Unsere Ehe stand kurz vor dem Aus und ich war kurz davor mich in der Klinik einweisen zu lassen! Ich litt unter Depressionen. Und…Stress, ich hatte so viel Stress gehabt. Ich war teilweise gestresst, weil ich eigentlich nicht gestresst sein dürfte. Hab Akkupunktur gemacht…versuchte mich zu entspannen und je mehr ich es versuchte, desto gestresster wurde ich!

Die Schwangerschaft war DER Horror. Ich hatte ständig Angst um den Zwerg und litt unter Panikattacken und Schlaflosigkeit.

Doch, wenn dein Wunder da ist, vergisst du alles😁

Alles Liebe für euch und allen die es versuchen🍀

Bearbeitet von Amelia21
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Ps: ich wurde tatsächlich richtig SS, denn ich war bereits einige Male SS aber mit früheren Abgang, 2 Monate nach der letzten IVF.
Mein Mann zwang mich zur Pause, sonst gäbe es Trennung auf Zeit😡,

er wollte seine Frau zurück und nicht diesen zwanghaften Roboter der vom Eisprung zum Eisprung lebte.

Ich hasste ihn für seine Entscheidung, aber ich hatte keine Wahl. Ich war 40, wollte dringend ein Baby, sich umorientieren so schnell, war nicht drin😁 also ließ mich auf sein Deal ein. Das Leben genießen(das war im März 2022) und erst im Herbst mit der 4 und letzten IVF weitermachen.
Tja, Ende Mai hielt ich den positiven SS in der Hand. Das war der Monat wo ich das erste mal nach langem, keine Hormone, Vitaminen, Akkupunktur und Ärztetermine hatte. Stattdessen trank ich endlich meinen geliebten Lillet, ging feiern und hatte für einen Moment Spaß gehsbt😁

Bearbeitet von Amelia21
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Ich kenne diese Gefühle zum Teil sehr gut, auch wenn meine Situation eine ganz andere war. Mit 30 habe ich mein drittes Kind bekommen und hatte gefühlt mit dem Kinderwunsch abgeschlossen. Mit 36 kam er dann wieder auf, da war mein Mann aber noch ganz weit entfernt davon. Anschließend hatte ich eine OP, die mich fast ein Jahr außer Gefecht setzte und dann haben wir direkt angefangen neu zu bauen. Immerhin konnte ich meinen Mann überzeugen, dass wir ein weiteres Kinderzimmer einplanen. Mein Mann war wahnsinnig konsequent mit verhüten (Kondom) und hat mich damit fast wahnsinnig gemacht. Seine These war wir schaffen das im Moment nicht mehr (womit er im Nachhinein absolut recht hatte) und wenn noch ein Baby kommen will, wird es das tun, egal ob mit 39, 40, oder 41. Das sagt sich natürlich wenn man schon drei Kinder hat viel leichter und doch war es eine absolute Zerreißprobe für unsere Beziehung. Mit dem Einzug haben wir aufgehört zu verhüten und ich bin im 9. ÜZ schwanger geworden. Mittlerweile habe ich ein 4 Monate altes Baby und empfinde das als riesengroßes Geschenk - mein Mann übrigens auch. Mein Tipp: achte auf dich selbst, bewege dich, ernähre dich gut und mach Sache, die dir Spaß machen. Für mein Gefühl brauchst du mehr mentale Unterstützung, als eine Kinderwunschklinik. Die Ausgangsposition hört sich doch erstmal gut an und lass doch von den 30% nicht verrückt machen. Ich weiß wie leicht sich das sagt und wie schwer das umsetzbar ist. Trotzdem ist es unglaublich wichtig. Drück dir alle Daumen!

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Ich verstehe dich und deine Gedanken sehr gut. Ich möchte dir jedoch mitgeben, dass Statistiken nur Statistiken sind. Ich werde in Kürze 39. Erstes Kind mit 33. Im ersten Zyklus schwanger geworden trotz Endometriose, wo meine Ärztin sagte "naja, war ja ein Sechser im Lotto". Jetzt mit 38 im zweiten ÜZ schwanger geworden. Es endete im Frühabort, aber meine Gyn sagte, dass 80% aller Schwangerschaften so enden. Die wenigsten bekommen es nur so früh mit. Ich habe einfach sehr früh getestet. Und man kommt tatsächlich drüber weg. Der Körper hat die Reißleine gezogen weil das Kind vermutlich aufgrund Chromosomenstörungen nicht überlebensfähig gewesen wäre. Zu Behinderungen kann ich dir aus meinem Umfeld berichten, dass ich 2 Kinder mit Trisonie 21 kenne. Mutter 1 war zum Zeitpunkt der Geburt 28, Mutter 2 30. Also beide nicht alt. Dann wiederum gab es jmd in meiner Straße. 42, Raucherin, übergewichtig, ungesunde Ernährung. Mit 42 kerngesundes Kind, wenn auch ungeplant, zur Welt gebracht. Klar kenne ich auch die Statistiken. Aber es sind wie erwähnt Wahrscheinlichkeiten. Das heißt nicht, dass auf jeden Fall jede Frau ab 35 Komplikationen etc bekommen wird. Auch wenn man es sich in seinem Kopf (ich auch) immer ausmalt. Ich kenne das. :)