Wie und wann endgültig aufgeben?

Hallo ihr lieben. Nach viele Versuchen und auch HyCosy, Zyklusmonitoring, Spermiogramm sind wir immer noch da, wo wir davor waren - nämlich nicht schwanger. Ich weiß schon, dass man noch einiges probieren könnte, wobei ich mich nicht zu einer IVF überreden kann. Aber vllt IUI, mir ist klar, dass die Chancen hier klein sind.
Bisher waren die Befunde mehr oder weniger unauffällig, habe einen AMH von 3,2, einen regelmäßigen Zyklus und auch eigene Eisprünge. Laut Kiwu Klinik alles okay, HyCosy ergab durchlässige Eileiter, die Klinik meinte man könnte nun Killerzellen und Plasmazellen untersuchen.
Ich habe ein Rezept für Clomifen und müsste dann übermorgen mit der Einnahme beginnen und dann wieder einen Termin zum US etc. irgendwie denke ich mir aber, es macht Null Sinn, weil es eh nicht wieder klappt. Es gab bisher zwei Mal positive Tests, aber schwach und es kam jedesmal die Mens -> biochemische SS. Ich habe ein wunderbares 9 Jahre altes Kind, was sehr schnell entstanden ist.
Das Spermiogramm vom Partner sei gut - es gibt keine Auffälligkeiten, Normozoospermie.
Dazu sei gesagt, dass er nicht der Vater meines Kindes ist. Ich bin 39, werde aber noch dieses Jahr 40. Mein Partner sogar paar Jahre jünger.
So langsam denke ich mir, ich muss mich damit abfinden, dass es nimmer klappt. Aber wie? Soll ich mir noch einen Zeitlimit setzen? Mich auf völlig andere Sachen konzentrieren? Irgendwie symbolisch das Ganze abschließen? Es tut weh, keine Frage.
Was ich noch mache - Pimp my eggs, sehr gesunde Ernährung, Sport. Will jetzt noch Meditation und Yoga einbauen... Ich weiß, es gibt Mädels die bleiben hartnäckig dran, aber irgendwie ist mir jetzt schon die Puste weg.
Danke, dass ihr bis hierhin gelesen habt.

LG

Bearbeitet von InfantaFortuna
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Hey,

Das "Aufgeben" war mir persönlich ein zu schneller Schritt. Ich hab angefangen, den Kinderwunsch nicht mehr in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen. Er läuft mit, er ist mir wichtig, ja, aber ich lebe weiter, plane als ob nicht wäre, versuche mich immer wieder an den Gedanken zu gewöhnen, dass es vielleicht eben nicht mehr klappt. Der tut noch sehr weh, aber ich versuche mich eben dran zu gewöhnen. Ich kann mein Leben nicht von etwas bestimmen lassen, was vielleicht nicht mehr kommt. Und dann ist mein Leben leer...

Wir waren auch in der KiWu zur Beratung, alle Werte okay, mein AMH is 0,7 also nicht so berauschend.. Fast 2 Jahre sind wir am Üben.

Wenn du 2x positiv getestet hast, kann es ja klappen, das ist schon mal gut.. Ich verstehe auch total die Scheu mit Clomifen usw, geht mir auch so.

Es braucht in unserem Alter (ich bin im April 40 geworden) leider Zeit und Geduld.. Dein Körper hat 2x aussortiert, das ist auch normal, dass in den Alter viele Eizellen mangelhaft sind und du kannst eigentlich froh sein, dass dein Körper es erkennt (die Enttäuschung verstehe ich trotzdem total, ich hatte das auch)..

Ich kann nur für mich sprechen, dieses schrittweise "gewöhnen" hilft mir. Und die Maßnahmen (Ovus, temp usw) aufs nötigste runterfahren.
Trotz dem "abgewöhnen" sehe ich bei dir ne realistische Chance, dass es noch klappt, wenn die Werte alle passen, aber da du einen langen Atem brauchst, teil dir die Kraft ein. In unserem Alter ist es ein Marathon, kein Sprint.
Ob du dir ne Deadline setzen willst, musst du entscheiden, entweder es setzt dich noch mehr unter Druck, oder es hilft dir, das ist individuell..

Fühl dich gedrückt, es ist wirklich schwer ❤️

Bearbeitet von madison
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Hallo und vielen lieben Dank für deine Antwort. Es findet Anklang bei mir, verstehe absolut alles, was du schreibst. Ja, einerseits sind die Werte OK, aber bringt der gute AMH, wenn es ja trotzdem nicht klappt. Die Frühtest habe ich bereits verbannt, weil man dadurch nur durch dreht, habe diesen Monat an NMT plus 1 getestet, war negativ. Das hat mich wieder traurig gemacht, weil es ja immer heißt, dass die Chance nach einer HyCosy etwas besser sei...
Ich Versuche es auch entspannt zu sehen. Am Anfang war ich Feuer und Flamme und jetzt kommt irgendwie ein Gefühlt der Gleichgültigkeit... Komisch.
Ja das mit Clomifen ist so eine Sache, habe widersprüchliches dazu gelesen und sehr unterschiedliche Erfahrungen. Keine Ahnung. Mein Partner meint ich muss entscheiden und wenn ich nicht will, dann ist das eben so. Aber dann denke ich mir, soll ich nicht alles probieren? Ovus mache ich schon seit paar Zyklen nicht. Ich weiß aber, wann mein ES ist ungefähr...
Ich habe hier einen guten Tipp gelesen mit Aufschreiben, was alles jetzt gut ist und mehr Zeit mit meinem Kind zu verbringen.

Gruß

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Vor dieser Entscheidung mit Clomifen und so.. Ich hab auch überlegt, wie weit will ich gehen und was kann ich mir im Nachhinein vielleicht nicht verzeihen nicht probiert zu haben. Ich wollte schon gar nicht zum durchchecken in die KiWu, aber irgendwann dachte ich, nee, zumindest ne Diagnostik. Ich hab die Tage wieder positiv getestet, wenns dieses Mal wieder nicht hält, werde ich zur KiWu gehen und nochmal die Sache mit Clomifen besprechen.

Der AMH sagt ja nix über Chancen aus, zeigt er die Zeit an wie lange du noch zum probieren hast.

Der Fokus auf das jetzige Leben zu setzen, zu üben dieses als "genug" anzusehen und sich dann ggf positiv überraschend zu lassen, ist für mich der einzige mögliche Weg, alles andere hat angefangen mich kaputt zu machen. 🌹

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Hallo!
Bei mir ist das so. Um überhaupt Mutter zu werden hätte ich einiges auf mich genommen und hätte lange nicht aufgegeben. Bei mir hat es 13 Monate gedauert um schwanger zu werden, da war ich fast 39, geklappt hat es im 2. Zyklus mit Clomifen. Im Vorfeld konnte weder bei mir noch meinem Partner ein Grund gefunden werden (ausser unserem Alter) warum es so lange nicht geklappt hat.
Der Wunsch nach einem weiteren Kind war bei mir dann trotz vieler Komplikationen auch da. Nach 9 Monaten erfolgloser Versuche ist bei mir der Druck der dadurch schnell wieder entstanden ist aber zu groß geworden. Mir ging es zunehmend schlechter mit jedem frustranen Versuch. Daher habe ich dann die Entscheidung getroffen es nicht weiter zu versuchen und habe mir eine Hormonspirale legen lassen und begonnen die Babysachen von meinem Sohn zu verkaufen.
Das ist jetzt ca 15 Monate her und mir geht es gut mit dieser Entscheidung auch wenn ich mir insgesamt gewünscht hätte, dass meine " Kinderwunschzeit" anders verlaufen wäre.
Ich wünsche dir, dass auch du die für dich passende Entscheidung triffst!
LG

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Danke dir sehr für die Antwort :) ich wünsche dir auch alles gute. Eine Hormonspirale würde ich nicht vertragen aber ich verstehe deinen Punkt ;)

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Hallo, es tut mir leid, dass ihr es nicht leicht habt. Wann du den Kinderwunsch aufgeben sollst, kann dir aber niemand von außen sagen. Fakt ist, dass das schwanger werden mit knapp 40 sehr viel unwahrscheinlicher ist als mit 30 - dass es aber auch viele Frauen gibt, die mit ganz viel Durchhaltevermögen dran geblieben sind, wenn es nicht geklappt hat, und dann schwanger wurden. Aber wenn du sagst, dir fehlt schon jetzt die Puste und eine IVF/ICSI schließt du sowieso aus, dann ist halt die Chance auf eine Schwangerschaft deutlich geringer, als wenn du sagst, du machst noch alles, was möglich ist an Diagnostik und Behandlungen. Das kannst aber nur du selbst entscheiden. Ich glaube für mich wäre es schwierig, so weiterzumachen. Ich würde halt entweder alles dransetzen oder den Wunsch ziehen lassen. Aber wenn es für dich passt es jetzt noch ein paar Zyklen so zu versuchen wie jetzt, also mit „leichter Unterstützung“, ist das natürlich auch nicht grundsätzlich verkehrt. Du musst dann einfach später mit der Entscheidung im Reinen sein, für den Fall, dass du kein zweites Kind bekommst.
Alles Gute dir!

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Lieben Dank dir! Ja, wir werden sehen, bis wann wir gehen werden. Eine SS einfach so auf gut Glück Scheint mir jetzt sehr unwahrscheinlich.


LG

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Hallo,
Ich sehe es ähnlich wie Feldlerche.
Jeder Mensch ist anders, daher musst du tief in dich hineinhorchen, um deinen (euren) Weg zu finden. Ich persönlich habe irgendwann entschieden, dass ich “all in” gehen möchte. Letzten Endes hat es durch IVF relativ schnell geklappt. Bei uns wurde nie irgend ein triftiger Grund festgestellt, warum es 1.5 Jahre nicht geklappt hat (als wir anfingen mit ÜZ War ich 36) und wir hatten beide top Werte.
Ich konnte dieses “lockere” Versuchen irgendwann nicht mehr aushalten. Natürlich redet man sich ein locker und ungestresst zu sein und keine Erwartungen zu haben. Bei mir hat dies aber nicht geklappt, denn unterschwellig hat man immer die Hoffnung. Also gab es eine Frist (ab dann IVF Versuche) und ab da ginge es mir mental besser. Denn ich hatte mich gefragt: falls ich nie natürlich schwanger werden sollte, würde ich es mit 45 bereuen, nicht „alles“ versucht zu haben? Die Antwort für mich war eindeutig Ja. Und „alles“ beinhaltete für mich IFV. Das muss es ja nicht für dich. Vielleicht ist bei dir „alles“ nur pimp my eggs & gesunde Ernährung & Sport, oder eben doch „leichte Medis“ wie Clomifen oder Letrozol. Ich würde auf jeden Fall auch eine Gelbkörperschwäche abklären lassen (denn eine SS kam bei dir ja schon zustande, hielt aber nicht). Falls du eine hast, müsstest du nur Progesteron nehmen und schon wäre das Problem gelöst.
Oder aber du setzt dir einfach eine Frist für die ÜZ und wenn es bis dahin nicht klappt, hakst du es ab und bist happy ohne weiteres Kind.
Ich wünsche dir alles Gute und eine weise Entscheidungsfindung 🌹
LG

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Hallo! Progesteron wyrde abgeklärt, eine Gelbkörper Schwäche habe ich nicht. Ich habe ja schon ein gesundes Kind, wahrscheinlich würde ich anders denken, wenn ich noch keins hätte...
Ich verstehe auch,dass man dann irgendwann auch einfach keine Geduld mehr hat und klar hat man mit einer IVF bessere Chancen, wobei ich vermute, dass meine wahrscheinlich auch schon aufgrund des Alters nicht so rosig sind.