2. Kind: Rational spricht alles dagegen

Guten morgen ihr Lieben,

irgendwie drehen seit Monaten meine Gedanken um das eine Thema. Mein Sohn ist vor ein paar Wochen 2 geworden, ich studiere neben meinem Job (50 %) und sehe da endlich bald den Abschluss vor meinen Augen im Frühjahr. Mein Herz wünscht sich so sehr ein zweites. Ich erwische mich häufig bei Familiensituationen bei denen ich denke: Das wäre mit zwei Kindern fast noch schöner.

Es spricht aber soo viel dagegen. Ich hab einen befristeten Vertrag und bis ich einen neuen (wahrscheinlich auch befristet, öffentlicher Dienst) bekomme möchte ich nicht warten. Ich liebe meinen Job und will eigentlich nicht wieder komplett raus. Ich werde allerdings auch bald 37. Ich bin auch häufig mit unserem Sohn allein oder fange Krankheit und Kitaschließung ab. In solchen Momenten denke ich dann immer: Boah, mit zwei Kindern schaff ich das nicht. Es gibt halt solche und solche Momente. Unterstützung haben wir gar keine von der Familie.

Ich mag eigentlich auch gar nicht komplett in Elternzeit gehen. Mein Freund ist auch nicht so der Babypapa und häufig gestresst wo ich ruhig bleibe. Eigentlich geht es echt so um die ersten Jahre.

Jetzt weiß ich echt nicht was ich machen soll. Es rational sehen und den Kinderwunsch ad acta legen oder Zähne zusammenbeißen und nochmal 2 bis 3 Jahre zurückstecken.

Ich weiß das mir hier keiner helfen kann aber vielleicht könnt ihr mir mal eure Erfahrungen schildern.

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Guten Morgen!

Uns ging es so bei der Entscheidung ob wir noch ein drittes wollen. Rational spricht alles dagegen, aber wir versuchen es jetzt seit gut einem halben Jahr.

Im Job erneut zurückzustecken fällt mir auch schwer, aber als mir klar wurde, dass ich noch 30 (!!) Jahre lang arbeiten werde dachte ich mir - wozu die Eile im Job. Da kann ich auch in 3 Jahren wieder durchstarten.

Wünsche dir, dass du einen guten Weg für deinen Partner und dich findest!

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Da hast du recht mit der Arbeit. Karriere kann man auch noch machen wenn die Kinder älter sind.

Danke für deine Antwort.

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Hallo Juna,

sich ein Kind zu wünschen ist was ganz normales. Das ist eine Herzenssache. Der eine ist mit einem Kind zufrieden, der nächste mit drei, vier... Da wir alle nur ein Leben haben, sollte man nicht immer nur an die Vernunft denken. Klar ist das auch wichtig, aber beim Wunsch nebensächlich. Leider gibt es noch viele Jobs die nur befristet vergeben werden, aber wenn es eine Branche ist, wo eh immer Leute gesucht werden, auch nicht weiter schlimm. Ja Kinder sind mal anstrengender, aber das ist ja nicht immer so. Ich finde es zb einfacher zwei oder mehr zu haben als eins, da die auch schön zusammen spielen können. Ich habe mir immer vier gewünscht. Habe selbst "nur" drei. Dennoch ist der Wunsch nach einem vierten da. Bei uns spricht auch mehres gegen ein viertes. Am meisten das mein Mann leider keins mehr will. Wir müssten immer mit zwei Autos in den Urlaub weil eins nicht ausreicht (ja man könnte auch ein größeres Kaufen, mein Mann möchte aber keinen Pampersbomber fahren), wir bauen grade das dritte Kinderzimmer. Ein viertes ist baulich nicht mehr machbar. Klar könnten sich auch erstmal zwei ein Zimmer teilen und in 6 Jahren zieht sicherlich das erste Kind aus. Aber dennoch ist der Wunsch bei mir sehr groß. Finanziell wäre es kein Problem. Dann ist das Haus halt ein paar Jahre später abgezahlt. Ich war immer sehr gerne schwanger und auch die Zeit bis 1 Jahr, war immer sehr schön. So bis 4-5 Jahre eher anstrengend. Aber die Zeit vergeht auch so schnell. Was sagt denn dein Mann zu deinem Wunsch? Ist er total dagegen oder fände er ein zweites auch schön? 2-3 Jahre warten, finde ich auch schwierig. Dann wärst du ja auch schon 40 Jahre alt. Man weiß nie ob es dann noch so einfach mit einem weiteren Kind klappt. Vg

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Er wünscht sich auch ein zweites Kind. Ich weiß nur das die Hauptarbeit an mir hängen wird. Er arbeitet 40 Stunden und hat neben Ehrenamt auch andere Verpflichtungen. Das heißt ich muss da schon voll dahinterstehen. Sollte er sich mehr einschränken ist das natürlich mega, ich will davon aber nicht ausgehen. Beim ersten Kind wollten wir auch so viel anders machen und am Ende sind wir doch in die klassische Rollenteilung gefallen.

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Hallo liebe Februar 12juli13mami, dein Schreiben könnte von mir sein. Du sprichst mir aus der Seele...Wir haben auch eigentlich kein Platz mehr im Haus. Gut ein Pampersbombe fahren wir schon. 😀 sind auch beide schon 38 und 42. Aber haben kein gemeinsames. Der Wunsch kam bei mir auch erst Anfang des Jahres auf. Jz nach 9 Monaten ist mein Mann mit dabei... er wurde von Frauen immer enttäuscht betrogen usw. Und hatte natürlich seine Bedenken. Die konnte ich ihm aber nehmen....
😇
Einfach wird es nicht, da es bei uns das 5.wäre. Aber halt das erste gemeinsame. 😉😎

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Hallo,

wir haben uns auch lange mit der Frage beschäftigt und uns schlussendlich auf Grund mehrerer Faktoren, welche einfach überwogen haben vor kurzem erst gegen ein zweites Kind entschieden.

Natürlich hätte das Herz irgendwo noch ein weiteres Kind gewollt und auch die große Frage ob man als Einzelkind glücklich werden kann stand regelmäßig im Raum.

Da hatte und habe ich zum Teil auch ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber, aber rational gesehen ist es für uns sicher die richtige Entscheidung und diese wird jetzt bald durch eine Vasektomie dann auch endgültig sein.

Ich denke man muss da einfach sehr in sich reinhorchen.

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Darf ich fragen was die ausschlaggebenden Punkte für eure Entscheidung sind? Das mit dem Einzelkind seh ich tatsächlich nicht so wie du. Ich glaube mein Sohn kann als Einzelkind genauso glücklich werden wie mit einem Geschwisterchen.

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Klar kann ein Einzelkind glücklich werden, die Frage stand dennoch oft im Raum, da ich manchmal irgendwie ein schlechtes Gewissen habe mein Kind später alleine in dieser Welt zu lassen 🫣

Mein Sohn ist mittlerweile 5 und hat eine Zeit lang auch öfter nach einem Geschwisterchen gefragt.

Ich weiß aber (auch aus eigener Erfahrung), dass unter Geschwistern auch später nicht selten keine große Harmonie herrscht 😉

Zu den Gründen:
Wir haben kaum familiäre Unterstützung.
Mein Mann arbeitet Vollzeit und hat nebenbei ein Hobby welches ihm sehr wichtig ist.
Somit fange ich natürlich das meiste ab und stecke definitiv mehr zurück.
Unser Sohn lebt seine Trotzphasen sehr aus und das ist nicht immer leicht.
Ich denke die Beziehung zwischen meinem Mann und mir würde mit einem zweiten Kind doch auch nochmal ein paar Federn lassen.
Ich gehe auf die 37 zu und fühle mich irgendwie weniger stressresistent.
Unser Sohn wird nächstes Jahr eingeschult und abgesehen davon dann nochmal von vorne anzufangen, würden die Interessen der Kinder ja doch voneinander entfernt liegen und es würde für mich zu einem Spagat werden dem gerecht zu werden.
Vermutlich bin ich vielleicht auch etwas egoistisch indem ich mir auch einfach wieder mehr Zeit für mich und meinen Berufsweg, (welchen ich auch gerne verändern würde) wünsche.
Finanziell wäre es vermutlich zu schaffen, aber natürlich auch schwerer.
Hinzu kommt bei mir leider, dass die Geburt für mich damals traumatisierend war und ich das in der Form nicht mehr erleben möchte.
Im gesamten haben wir uns mittlerweile prima eingespielt und wir fühlen uns mit einem Kind und unserem Hund komplett ♥️
Auch wenn die Hormone natürlich so gesteuert sind, dass wir Babys süß finden und diese Zeit unseres kleinen vermissen 😊

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Ich bzw. wir hatten genau dieselben Gedanken. Unser 1.Kind ist auch schon 5. Wir haben uns, nachdem wir uns sehr viele Gedanken gemacht haben und da die Pros und Contras gleichermaßen waren, es einfach drauf ankommen lassen, da wir nicht mehr ewig Zeit haben. Tatsächlich wurde ich mit knapp 40 ziemlich schnell schwanger. Und ja, es ist kräftezehrend, aber auch wunderschön. Wir haben auch keine Familie in der Nähe, die hilft, aber dafür nimmt mein Partner noch einmal parallel ein paar Monate Elternzeit und wir versuchen es zu genießen…auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist:)