Wann Ende?

In welchem Alter ist bei euch die Grenze erreicht,dass ihr mit dem Kinderwunsch abschließt?

Bis wann versuchen?

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Weißt du... wer kann schon abschließen?

Ich wollte immer unbedingt ein Kind, bevor ich dreißig bin. Weil Anfang der 2000er immer noch häufig die Meinung vorherrschte, dass man ab dreißig eine "ältere" Mutter ist, die Schwangerschaft risikobehaftet. Zum Glück hat es geklappt.

Beim zweiten Kind war ich dann 32 und habe keine Gedanken an mein Alter verschwendet. Jedoch hatte ich festgestellt, dass man mit 30 nicht plötzlich alt, senil und gebrechlich ist. (Obwohl ich in meinen 30ern einen Bandscheibenvorfall und schwere Depressionen hatte, aber das lag wohl kaum am Alter.

Der Wunsch nach einem dritten Kind kam auf. Ich war Mitte dreißig. Es passte räumlich nicht, finanziell nicht, mal wollte mein Mann nicht, dann wollte ich wieder nicht. Dann erkrankte mein Vater schwer und der Kinderwunsch war vergessen. Außerdem war ich mittlerweile vierzig, meine Güte, in dem Alter bekommt man doch keine Kinder mehr, da werden andere schon Großeltern, dachte ich.

Bis wir umgezogen sind. In mein Elternhaus - also Eigentum - nachdem erst mein Vater und dann kurz darauf meine Oma verstorben waren. Und plötzlich war der Kinderwunsch wieder da, der die ganzen Jahre geschlummert hatte, unterdrückt würde, was auch immer. Ja und nun? Wir haben es versucht. Es hat geklappt. Ich war 42 und als das Baby kam, gerade 43.

Das Ding ist, 10 Jahre später stellt man wieder fest, dass man immer noch nicht alt und senil ist. Sich nicht anders fühlt als mit Mitte 30. Und dieses "viel zu alt" wieder neue Relationen bekommt.

Ich hatte damals gesagt, wenn es zu meinem 43. Geburtstag nicht geklappt hat mit der Schwangerschaft, lassen wir es. Aber ob wir das wirklich einfach so hätten aufgeben können, weiß ich nicht. Wie lange wir gesagt hätten "Na ja komm, einmal noch". Oder "44 geht auch noch".

Daher stimme ich nicht ab. Jeder muss seine eigene Grenze ziehen.

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Wie alt bist du jetzt? Und ist es anstrengender mit einem kleinen Kind als vor 10 Jahren?

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Ich bin jetzt 47 und das Kind 4.

Anstrengender nicht, aber anders. Ich kann es nicht wirklich vergleichen.

Damals hatte ich 2 kleine Kinder mit einem Altersabstand von 2,5 Jahren. Das war anstrengender als ein Kind heute. Dafür war mein ältester Sohn aber ein sogenanntes "Anfängerkind". Lieb, kompromissbereit, konnte sich super alleine beschäftigen, sehr früh schon empathisch und verständnisvoll. Heute habe ich einen kleinen Wirbelwind mit Sturkopf und sehr kreativen eigenen Ideen 😅 Ja, finde ich manchmal anstrengend.

Ich hatte eine beste Freundin mit zwei gleichartigen Kindern, wir haben damals sehr viel mit den Kids zusammen gemacht. Das habe ich heute nicht in dem Umfang wie früher, aber es mangelt nicht an Spieldates und sozialen Kontakten.

Damals war mein zweiter Sohn sehr diagnosenbehaftet. Wir hatten das volle Programm. ADS, Dyskalkulie, Legasthenie, persistierende Babyreflexe, daraus resultierende Tics (sprachlich) und motorische Störungen. Das alles erst mal herauszufinden war anstrengend. Die Therapiephasen waren anstrengend. Psychiater, Ergo, Logo, Motopädie. Die Schulzeit war mega anstrengend. Nebenbei hatten beide Kinder ihre Hobbys und wir hatten einen Pferdestall mit Pensionsbetrieb. Heute weiß ich nicht mehr, wie ich das alles geschafft habe, da ich selbst psychische Erkrankungen habe und zudem, wie gesagt, noch einen Bandscheibenvorfall hatte. Mein Mann war täglich 12 Stunden in Wechselschicht außer Haus und ich war mit dem ganzen Leben quasi allein, habe nur noch funktioniert.

Heute fährt mein Großer selbst überall hin, der Mittlere ist bis auf die Legasthenie austherapiert, hat bereits einen Ausbildungsvertrag für nächstes Jahr, mein Mann hat einen neuen Job und die Pferde gibt es nicht mehr. Ich habe drei quasi erwachsene Männer im Haus plus meine Mutter, die mich unterstützen.

Damals waren meine Eltern jung und fit und haben viel mit den Kindern gemacht, sie wohnten im selben Dorf. Heute ist meine Mutter alleine, immer noch fit Anfang 70 und macht viel zu Hause mit dem Kleinen, würde aber nicht mit ihm allein wegfahren. Wir wohnen jetzt im selben Haus.

Also wie gesagt, die Parameter sind andere. Es gibt Dinge, mit denen ich mich damals mega gestresst habe, über die ich heute nur noch müde lächle (Vergleicherei, Erziehungsfragen, mache ich auch bloß alles richtig, hat das Kind zuviel Süßes gegessen, warum kann es seinen Namen noch nicht schreiben...). Früher gab es Dinge, die ich gerne mit den Kindern gemacht habe, die ich heute nicht mehr so gut ertragen kann.

Es lässt sich schlecht vergleichen und beide Altersklassen hatten ihre Vor- und Nachteile. Ich fühle mich nicht zu alt als Mama, bin in die Elternschaft im Kindergarten gut integriert, bin in Elternbeirat und Förderverein aktiv und werde von niemandem "blöd angeschaut". Zumindest nicht wissentlich.Es gibt auch durchaus andere Mütter in meinem Alter im KiGa, aber ich verstehe mich auch mit den jüngeren gut.

Also lautet mein Fazit: Ich bereue nichts! 😅

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Die Grenze hat mein Körper gesetzt - vorzeitige Wechseljahre.

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In welchem Alter war das?

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Wie hat sich das bemerkbar gemacht?

Lg

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Ich habe für 48 gestimmt, auch wenn das in diesem Alter wie ein Lottogewinn ist. Warum? Weil das einfach jede für sich selbst entscheiden muss, wann ihre individuelle Grenze erreicht ist und diese ganz persönliche Entscheidung einfach absolut niemanden etwas angeht.😊

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Ich hab Kind 1 mit 27 bekommen.
Wollte immer zwei Kinder unter 30. dann ist Schluss ;-)
Dann kam Kind 2 mit 29.
1,5 Jahre später wieder Kiwu. Kind 3 kam kurz nach meinem 32. Geburtstag vor ein paar Wochen..
Und jetzt sagt mein Hirn wieder ‚schau Mal mit 35 wie es aussieht, oder mit 37‘ 😅

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Ich denke da an meine Ur-Oma, die kurz nach dem 2. Weltkrieg als hungernde und hart schuftende Bäuerin ohne Gynäkologen unverhofft mit 42 ihr viertes (gesundes) Kind bekam 😅 und lange genug gelebt hat, so dass ich sie als Kind noch geistig fit kennenlernen durfte und mit ihr gespielt habe.

Viele gängige Argumente von wegen „alte Mutter“ beruhen meiner Ansicht nach nur auf Vorurteilen von jüngeren Menschen, die denken mit 50 ist man eh so gut wie tot 😅 bei mir persönlich wäre aber mit 45 Schluss, weil ich gern beruflich vor der Rente auch noch was reißen möchte