Hallo zusammen, eigentlich bin ich bisher nur stille Mitleserin, nur hab ich heute doch mal das Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen (auch wenn das Thema nicht neu ist).
Nachdem ich lange mit mir gerungen habe, ob ich Kinder möchte (Familiengeschichte usw.), bin ich Anfang letzten Jahres mit 36 zum ersten Mal schwanger geworden. Die Zweifel waren sofort wie weggeblasen und wir überglücklich. Es folgten 2 Fehlgeburten und mein Leben hat sich um 180 Grad gewandelt. Abgesehen davon, dass ich mir in schlechten Momenten große Vorwürfe mache, so lange gewartet zu haben (ich werde 38), ist die Angst vor eine weiteren Fehlgeburt unfassbar groß. Diese Ungewissheit, der stetige Wechsel zwischen sehr großen Emotionen wie Hoffnung, Enttäuschung, Trauer. Ich weiß, dass wir (die diese Erfahrung machen mussten) leider nicht viel tun können. Ich habe alle möglichen Untersuchungen gemacht (Gerinnung, Humangenetik, 3D-Ultraschall), bisher ist nichts rausgekommen. Humangenetik steht noch aus, aber so wie ich es verstanden habe, könnte man da eh nicht viel machen.
Nur eine „Crossover-Testung“ mit dem Blut meines Partners hat ergeben, dass mein Immunsystem wenig Schutz gegen seine Zellmerkmale bietet. Eine Immuntherapie ist die Option. Von Progesteron rät dieser Arzt ab, obwohl alle anderen (gerade in der KiWu-Klinik) es empfehlen. Das hatte ich während der 2. Schwangerschaft genommen.
Letztlich hängen vermehrte Fehlgeburten natürlich auch mit dem Alter zusammen, ich konnte nur nicht bis zur nächsten „warten“ und wollte irgendwas tun.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin wieder schwanger, total unerwartet. Ich war mir sicher, die fruchtbaren Tage verpasst zu haben. Seitdem geht die Panikspirale wieder los. Auch wenn ich noch mehr als beim 2. mal versuche zu verdrängen & mich gar nicht so sehr damit zu beschäftigen. Es klappt natürlich nur bedingt. Ich bin jetzt in der 5. Woche und spüre bisher auch nichts. Das triggert mich maximal, weil es in den ersten beiden Schwangerschaften ähnlich war. Die erste endete voraussichtlich schon in der 6. Woche, die 2. in der 9. nachdem der Herzschlag festgestellt wurde und alles super aussah.
Ich hätte nie gedacht, dass mein Leben sich so sehr nach dem Kinderwunsch ausrichten könnte. Diese Schmerzen und die Trauer sind so groß, auch wenn wir mehr aushalten als wir denken. Am Donnerstag habe ich einen ersten Ultraschall, auf dem man ja wenn noch nicht viel sehen wird. Meine zusätzliche Angst ist, dass wir am 08.03. für 3 Wochen in den Urlaub fliegen. Einen Tag vorher hab ich noch einen Ultraschall-Termin. Auch da kann wahrscheinlich nicht gesichert eine Herzaktion festgestellt werden. Bei der letzten Schwangerschaft haben wir die Diagnose „keine herzaktion mehr“ einen Tag vor unserem Urlaub bekommen und sind nicht gefahren. Dieser Urlaub sollte nach einem Jahr etwas Ruhe reinbringen und Abstand schaffen. Es kommt einfach sehr viel zusammen und ich kämpfe mit mir, meiner Angst und meinen Schuldgefühlen. Ich glaube, ich musste das einfach mal loswerden. Wie geht’s euch mit dem Thema? Manchmal hab ich einfach Angst, die Hoffnung zu verlieren. Vielen lieben Dank fürs Lesen und eure Antworten!
Mehrere Fehlgeburten, Untersuchungen, Alter, Zukunftsangst
Ich drücke Dir einfach nur von Herzen die Daumen, dass alles gut geht! Es tut mir wirklich sehr leid, was dir schon alles passiert ist...
Danke dir! Ja, auch wenn ich von Beginn an ängstlich war und mir klar war, dass Fehlgeburten verbreitet sind. Ich habe nicht erwartet, dass das passiert. Und natürlich steigt die Angst, weil eben auch die Wahrscheinlichkeit steigt. Echt gemein..
Ich drücke auch fest die Daumen!! Herzlichen Glückwunsch erst mal, dass es wieder geklappt hat! Diese Zeit des Wartens ist einfach wahnsinnig schwer, da kann man gar nicht drumherum reden. Vielleicht lenkt der Urlaub dich ja ein bisschen ab, oder vlt gibt es dort die Möglichkeit, eine Kontrolle zu planen? Und sobald irgendetwas ist, gibt es ja vlt eine Notaufnahme dort, die nachschauen kann. Nach deiner Geschichte versteht es sicher jeder, wenn du dir schnell Sorgen machst.
Danke! Ja, das Warten macht mich fertig und ich wünschte einfach, dass sich dieses Mal alles anders anfühlen würde. Ich weiß, dass das nicht unbedingt etwas zu sagen hat, aber dass Übelkeit grundsätzlich auch ein gutes Zeichen wäre. Wir fliegen nach Costa Rica, da würde ich das jetzt erstmal nicht einplanen. Zur Not könnte man bestimmt auch da ins Krankenhaus. Es ist so verrückt, es sollte nach einem Jahr ein längerer und weiterer Urlaub werden um etwas abzuschalten.. 🥹
Hast du denn versucht, abklären zu lassen, warum die Schwangerschaften nicht halten?
Ja, ich habe verschiedene Untersuchungen machen lassen (Gerinnung, Humangenetik, 3D-Ultraschall), bisher ist nichts rausgekommen. Humangenetik steht noch aus, aber so wie ich es verstanden habe, könnte man da eh nicht viel machen.
Nur eine „Crossover-Testung“ mit dem Blut meines Partners hat ergeben, dass mein Immunsystem wenig Schutz gegen seine Zellmerkmale bietet. Man kann in diesem Immuntherapie machen lassen.. Ansonsten gilt es ja erst als medizinisch auffällig ab der 3. FG und die Ärzt:innen sagen, ich habe evtl. einfach Pech gehabt.. Es ist verrückt, weil meine Mutter und Oma beide jeweils auch 2 FG hatten bevor sie gesunde Kinder auf die Welt gebracht haben. Sie waren noch deutlich jünger. Einen Zusammenhang gibt es da aber wohl auch nicht wirklich.
Ich persönlich würde im 1. Trimester nach wiederholten Fehlgeburten nicht Langstrecke fliegen. Stell dir vor, es passiert was und du machst dir nur noch mehr Vorwürfe. Ausserdem gibt es Gründe wie erhöhte Höhenstrahlung und Thrombosegefahr. Lies dich da mal durch:
https://www.netdoktor.at/schwangerschaft/fliegen-in-der-schwangerschaft/
Was soll denn Crossover testing sein und was ist das für eine Immuntherapie? Klingt irgendwie komisch, was ist das für ein Arzt?
Wünsche dir sehr, dass es diesmal hält!
Huhu , also dass du nichts merkst ,muss gar nichts heißen .. Ich habe bei beiden Kindern anfangs nichts gemerkt und mir ging es super .. zuvor hatte ich mir alle möglichen Dinge eingebildet ..
ich würde deinen Beitrag so gerne meiner Schwägerin zeigen 🙈 sie ist Mitte 30 will unbedingt mal Kinder , aber erstmal will sie sich selbstständig machen , später halt.. und die zwei meinen das wirklich ernst .. sie gehen einfach davon aus ,dass es dann sicher klappt
Hej, danke, das macht mir Mut. Rational weiß ich auch, dass es nicht unbedingt etwas heißen muss. Nach dieser Tortur wünsche ich mir einfach nur, dass es sich anders anfühlt. Rückblickend wünschte ich mir auch, einfach früher gestartet zu sein. Erfahrungsgemäß muss es selbst „Klick“ machen. Ich musste ins Fühlen kommen, plötzlich war alles total klar. Es kann ja auch schnell und einfach funktionieren, eine meiner engsten Freundinnen war zeitgleich schwanger, hat sich um nichts einen Kopf gemacht, war noch feiern und alles ist wunderbar verlaufen. Man steckt leider nicht drin..
Alle Daumen sind gedrückt.
Ich würde zeitnah mit der Gynäkologin die Einnahme von Progesteron besprechen.
Die Praxis der Progesteronsubstitution ist sicherlich verbreiteter als die Einwände von Immunologen dagegen.