Guten Tag, mein Sohn ist mittlerweile 19 Monate alt und war schon immer sehr „brust-affin“. Bis 12 Monate hat er fast jegliche feste Nahrung abgelehnt und wollte ständig gestillt werden. Mittlerweile isst er richtig gut, allerdings will er immer noch ständig seinen Busen. Wir waren schon bei ca. 5 x Stillen täglich (für uns richtig gut). Dann kam die Kita-Eingewöhnung und nun möchte er daheim (auch nachts) wieder dauernd an die Brust (eher so 20 x / pro Tag). Sobald ich mich weigere rastet er völlig aus und lässt sich durch nichts beruhigen. Ablenken funktioniert gar nicht. Ich bin mittlerweile schwer genervt und fühle mich manchmal nur noch wie ein Objekt, das ständig zur Verfügung stehen muss. Auch der Schlafmangel zehrt an mir. Ich habe schon versucht im Gästezimmer zu schlafen, aber wenn mein Mann ihn nachts beruhigen möchte, schreit er einfach nur stundenlang. Eigentlich will ich nur noch abstillen, weiß aber beim besten Willen nicht, wie das bei unserem Sohn funktionieren soll. Ist es besser abzuwarten bis er sich in der Kita besser eingelebt hat oder Bereitschaft signalisiert? Oder müssen wir es einfach irgendwann durchziehen, egal wie es ihm dabei geht? Ich will meinen Sohn nicht quälen und ich bin durchaus bereit ihm Zeit zu geben, aber länger als ein halbes Jahr möchte ich das einfach auch nicht mehr mitmachen. Vielen Dank für eine Antwort und viele Grüße!
Abstillen
Hallo,
Ihr Sohn muss gerade die Kita-Eingewöhnung schaffen und sucht deshalb sehr viel Rückversicherung bei Ihnen. Das Stillen hilft Kindern sehr gut sich zu regulieren, sich zu beruhigen. Ihr Sohn ist jetzt aber auch in der Autonomiephase und da kommt es gehäuft zu Konflikten.
Es ist prima, wenn Sie jetzt noch stillen, das wird ihrem Sohn bei der Eingewöhnung helfen und Muttermilch ist auch in diesem Alter noch sehr wertvoll für ein Kind. Aber schauen Sie auch auf sich: Stehen Sie ihrem Kind bei, wenn es starke Gefühle zeigt. Ihr Sohn ist jetzt in einem Alter, wo die Kinder viele Wutausbrüche bekommen. Begleiten Sie ihn dabei und versuchen Sie neue Rituale zu etablieren, mit denen Ihr Kind lernt sich zu beruhigen: Sie können z.B. immer wieder ein Bilderbuch zusammen lesen, das er sehr gerne mag.
Stärken Sie weiterhin die Beziehung zum Papa, das ist sehr hilfreich in diesem Prozess.
herzliche Grüße,
Dr. Eliane Retz