Alleinerziehend zweisprachig erziehen

Hallo!

Ich suche Rat in der Frage zweisprachig erziehen als Alleinerziehende.

Unsere Situation ist folgend: mein Sohn ist gerade 2 geworden. Ich spreche von Anfang an mit ihm auf Russisch. Das ist meine Muttersprache. Ich bin alleinerziehend.
Der Kleine wird mit drei in einen Kindergarten gehen.

Nun mache ich mir Gedanken, ob meine Entscheidung, mit ihm nur auf Russisch zu sprechen richtig ist. Er versteht auch deutsch, hat 6 Wörter auf deutsch, bildet auch schon Zweiwortsätze auf russisch und kann sich allgemein gut auch mit Gestik und Mimik verständigen. Er ist ein aufgeschlossenes ind kommunikatives Kind.

Ich mache mir aber Sorgen, ob es dann mit drei für ihn nicht zu viel wird, wenn er in die Kita kommt und bis dahin keine Bezugsperson hatte, mit der er täglich deutsch sprechen konnte... also, ob die Trennung von mir und dann das deutsche Umfeld nicht zu viel ist... ob er sich dort verstanden fühlt und sich verständigen kann....

Ich frage mich, ob es jetzt sinnvoll ist, meine Methode von personenbezogen ( ich und meine Mutter sprechen russisch, mit seinem Onkel und Vater spricht er deutsch, wobei die beiden letzteren Kontakte leider nicht täglich sind) hin zur ortsgebundenen Methode zu wechseln, also zu Hause russisch und draußen dann deutsch zu sprechen.

Ich könnte ihm beide Sprachen geben, da ich beide Sprachen auf Muttersprache Niveau beherrsche. So wäre er ganz gut für die Kita vorbereitet und vielleicht würde ich ihm dadurch den zusätzlichen Stress am Anfang der Kita nehmen.

Die Frage ist, ob ich ihn dadurch wohlmöglich verwirren würde, da ich als einzelne Person mit ihm in zwei Sprachen sprechen würde, ortsgebunden natürlich.
Oder nimmt ein Kind das problemlos auf?

Ich möchte, dass er beide Sprachen auf muttersprachlichen Niveau spricht und die Systeme auseinander halten kann.

Ich freue mich, wenn Sie mich dazu beraten könnten. Vielleicht mache ich mir auch unbegründet Sorgen. Viele Eltern sagen ja auch, dass Kinder, die vorher zu Hause nur eine Sprache gesprochen haben, dann in der Kita schnell deutsch lernen. Dann wären meine Sorgen unbegründet.

Dazu möchte ich sagen, dass wir täglich auf einem betreuten Spielplatz sind, wo nur deutsch gesprochen wird, wir deutsche Freunde haben und auch eine deutsche Spielgruppe besuchen. Das soziale Umfeld ist also da. Nur eben nicht eine konkrete Bezugsperson, die mit ihm deutsch spricht sowie ich es auf Russisch tue.

Bin ich da auf dem richtigen Weg? Sollte ich die Methode jetzt wechseln, um meinem Sohn die deutsche Sprache selber zu geben? Oder soll ich darauf vertrauen, dass er das in der Kita mit drei lernt?
Was können Sie mir raten?

Wenn ich nicht die Methode wechseln soll, welche Alternativen gibt es noch, um ihn für deutsch vorzubereiten? Welche Erfahrungen haben Sie mit zweisprachig aufwachsenden Kindern?

Ich freue mich auf Ihre Antwort und bedanke mich im Voraus ganz herzlich!

1

Hallo,

zunächst möchte ich gerne wissen: Wie oft sieht das Kind seinen Papa?
Wissen Sie schon, in welche Kita ihr Sohn geht?
Was hat der Kinderarzt bzgl. der Sprachentwicklung gesagt bzw. wann war die letzte U-Untersuchung?

herzliche Grüße,

Eliane Retz