Schwieriger Schläfer

Hallo Frau Retz,

Unser Sohn ist fast 17 Monate und war schon immer ein eher schwieriger Einschläfer und eher der Typ "Eule" (wie mein Mann und ich auch).
Wenn er erst einmal schläft, tut er dies ganz gut, nur ihn dazu zu bekommen gestaltet sich (schon immer) schwierig.
Er hat schon mit 3-4 Monaten nur noch 1 mal am Tag geschlafen, dann allerdings zwischen 2- 3 Stunden (was auch immer noch so ist). Da mir von Kinderarzt bis Familie alle immer geraten haben mein Kind nicht zu wecken, da es den Schlaf dann bräuchte, habe ich das auch so gehandhabt. Seit dem letzten Schub ist es aber wirklich alles total durcheinander geraten.
Ging er vorher so gegen 20:30 Uhr ins Bett (ich weiß nicht ob das wichtig ist, aber wir haben ein Familienbett) ist er aktuell nicht vor 23 Uhr zum schlafen zu bewegen (und auch das nur mit Müh und Not), schläft dafür aber morgens dann durchaus auch mal bis 10 Uhr (steht oft aber auch früher auf) und der Mittagsschlaf ist daher nicht vor 14:30, eher später (und auch nur durch Federwiege möglich).
Da jetzt der Schlaf so völlig aus den Fugen geraten ist und wir gerne wieder zu unseren alten Uhrzeiten zurück möchten habe ich versucht ihn aus dem Mittagsschlaf früher zu wecken, da hat er ganz furchtbar geweint, war den ganzen Tag mies drauf und trotzdem bis 23 Uhr wach.
Am vergangenen Wochenende waren wir den gesamten Tag unterwegs, er hätte im Auto schlafen können, wollte er nicht (kann er sonst eigentlich gut) und ist trotzdem auch wieder bis 23 Uhr wach geblieben.
Ich sollte vielleicht noch dazu sagen, dass er immer Action braucht, selbst als Baby hat er nur sehr wenig geschlafen und ist jetzt immer in Bewegung, kann nie ruhig liegen/kuscheln/chillen/entspannen. Er steht unter Dauerstrom und Schlaf scheint für ihn eher ein Störfaktor zu sein, gegen den er, seit er geboren ist ankämpft.

Haben Sie einen Rat für uns was wir machen können, um ihn wieder früher zum schlafen zu kriegen?

Danke!
Viele Grüße

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Hallo,

es wäre sehr wichtig, dass Sie auf sehr viel Struktur im Alltag achten, auf feste Schlafenszeiten achten und auch Reize reduzieren.

Gerade sehr wache, aktive Kinder können von vielen Eindrücken förmlich überflutet werden. Wenn Sie schreiben, dass Sie am Wochenende den ganzen Tag immer unterwegs waren, der Mittagsschlaf dann im Auto stattfinden sollte, dann vermute ich, dass das Kind sehr viele Eindrücke verarbeiten musste und deshalb Abends überhaupt nicht zur Ruhe kommen konnte.

Bitte beginnen Sie damit ein Schlafprotokoll zu führen: https://www.kindergesundheit-info.de/fileadmin/user_upload/kindergesundheit-info.de/Download/Schlafen/Schlafprotokoll-BZgA_kindergesundheit-info_01.pdf
das kann dabei helfen, dass wieder mehr Strukturen im Alltag für Sie erkennbar werden und Sie zudem ein Gefühl entwickeln, wieviel Schlaf ihr Kind wirklich braucht.

Herzliche Grüße,

Eliane Retz

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Hallo Frau Retz,

Vielen Dank für Ihre Antwort.
Vielleicht habe ich mich da schlecht ausgedrückt. Wir haben sehr viel Struktur im Alltag. Das Wochenende war die Ausnahme um mal zu schauen ob er durch den ganzen Tag Action mal müde wird und vielleicht eher schläft.
Das Problem besteht wie gesagt von Geburt an und da seine Geburt zu Beginn des 1.Lockdowns war haben wir für eine sehr lange Zeit total reizarm und kontaktlos gelebt. Da war er aber schon genauso schwierig was das schlafen betrifft (die Eskalation mit der Uhrzeit ist ja auch erst seit dem letzten Schub)
Ich hoffe die Zeit arbeitet für uns.

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Hallo,

das ist gut, wennn Sie auf Struktur achten und auch gut, dass Sie hier noch einmal ein Feedback gegeben haben.

Dann ist das Problem wohl eher, dass sich der Rhythmus einfach völlig verschoben hat, oder? Führen Sie auf alle Fälle mal das Schlafprotokoll und versuchen Sie unbedingt, dass der Mittagsschlaf früher stattfindet. Wenn ein Kind erst um 14:30 schläft, dann ist die von Ihnen genannte späte Einschlafzeit am Abend bzw. dann in der Nacht völlig normal.

Um wieder einen Rhythmus zu entwickeln, würde ich Ihnen schon empfehlen, dass Sie das Kind wecken, z.B. zunächst ca. 30 Minuten (z.B. am Morgen) früher. Wenn Sie hier behutsam vorgehen und Ihr Kind dann auch beim wach werden begleiten, ist das auf alle Fälle vertretbar. In den darauffolgenden Tagen/Wochen versuchen Sie dann durch Einhaltung der Struktur & Beobachtung der Müdigkeitszeichen, dass die Mittagsschlafzeit wieder wesentlich früher stattfindet (z.B. 12:00 Uhr oder 12:30).

Herzliche Grüße,

Eliane Retz