Liebe Frau Dr. Retz,
ich bin großer Fan von ihrem Buch und ihre Instagram-Posts verschlinge ich geradezu. Vielen herzlichen Dank für die gute Inspiration für mich als Mutter.
Unser Sohn Finn (20 Monate) ist seit Mitte April in der Kita-Eingewöhnung. An manchen Tagen fühlt er sich wohl, meist wird er um 11 Uhr jedoch quengelig. Bisher haben wir ihn immer gegen 11 Uhr abgeholt. Heute haben wir ihn dann das erste Mal für einen Mittagsschlaf dort gelassen. Seine Erzieherin hat uns erzählt, dass er zwar 1,5 Stunden geschlafen hat, sich aber in den Schlaf geweint hat und auch 2x weinend aufgewacht ist bzw.im Schlaf geweint hat.
Ist dies ein normaler Prozess oder ist Finn einfach noch nicht bereit für einen Mittagsschlaf dort? Wie können wir ihn unterstützen?
Für Tipps und eine Einschätzung sind wir Eltern sehr dankbar.
Ganz lieben Dank und herzliche Grüße
Lisa und die ganze Familie
Kita Mittagsschlaf in der Eingewöhnung
Liebe Lisa,
vielen Dank für Ihr Feedback, über das ich mich gefreut habe.
An wie vielen Tagen wird Ihr Sohn in der Kita betreut?
Hat er eine gute Beziehung zu einer Erzieherin aufgenommen?
Wie zufrieden sind Sie mit der Kita?
Ist es denn möglich, dass Sie ihn weiterhin vor dem Mittagsschlaf abholen?
Herzliche Grüße,
Eliane Retz
Liebe Frau Retz,
herzlichen Dank schon mal für Ihre Antwort. Ich hole nun mal etwas aus:
Wir Eltern haben grundsätzlich ein gutes Gefühl bei der Kita. Das Eingewöhnungstempo war bisher schön langsam und auf die Bedürfnisse unseres Sohnes abgestimmt. Einzig und allein die Tatsache, dass ich ab der 2. Woche schon nicht mehr mit in der Kita war (Notbetreuungssituation) lässt mich oft grübeln. Unser Sohn hat eine gute Beziehung zur Bezugserzieherin, ist jedoch vom Kita-Alltag schnell überfordert. Normalerweise bringen wir ihn 5 Tage die Woche von 8/9 Uhr bis 11/11:30 Uhr. Er kommt ins Spielen, isst und trinkt gut. Bei den gemeinsamen Aktivitäten (Singen/Tanzen etc.) schaut er sehr interessiert zu, wirkt aber meist noch irgendwie gebremst/traut sich nicht. Lange konnte die Bezugserzieherin den Raum nicht verlassen, ohne dass er weint. Das geht nun besser. Des Öfteren ist er bereits in der Kita eingeschlafen (sein Buggy ist immer im Raum und ist sein Rückzugsort).
Sobald ein Kind weint weint Finn mit und das schaukelt sich oft sehr hoch. Wenn ich ihn abhole schluchzt er oft noch etwas und es dauert 20-30 Minuten, bis er wieder lacht/der Alte ist. Ich glaube die Situation ist für ihn recht stressig.
Grundsätzlich ist es eine kleinere Kita mit maximal 10 Kindern. Wir sind nun bereits 4 Monate dort, leider immer wieder mit Unterbrechungen (über Pfingsten 2 Wochen Kita zu, dann 1 Woche krank, dann wir 2 Wochen im Urlaub und nochmal 10 Tage krank).
Seit dieser Woche bringen wir ihn um 9:30 Uhr und er schläft dort. Ich hole ihn dann um 13:30 Ihr vor allen anderen ab. Gestern und heute ist er wohl recht gut eingeschlafen ist und hat 1,45 Std. durchgeschlafen... Mittagsschlaf wieder rückgängig machen ginge.
Ab September sind wohl 5 Eingewöhnungen und befürchte, dass Finn wieder viel mitweint.
Grundsätzlich ist bzw.v.a. vor der Kita-Eingewöhnung war Finn öfters für 6-7 Std. bei 2 unterschiedlichen Großeltern und hat dort mittags geschlafen. Dabei wirkte er glücklich und zufrieden.
Über Ihren Rat sind wir Eltern sehr dankbar!
Viele herzliche Grüße!
P.S.: Grundsätzlich haben wir auch die Option "Betreuung über Großeltern", auch wenn das für Finn viel Fahrerei und wenig Routine bedeuten würde (3 unterschiedliche Betten, Wegzeiten einfach 45-60 Minuten etc.).
Hallo,
ein langsames Tempo weiterhin ist sicherlich ratsam. Sie können das mit dem Mittagsschlaf erneut versuchen. Wenn es jedes Mal erneut mit viel Weinen verbunden ist, wäre eine kurze Betreuungsdauer sicherlich von Vorteil.
Herzliche Grüße
Eliane Retz