Hallo Frau Dr. Retz,
unsere Cleo schläft schon immer schlecht ein und durch. Seit einiger Zeit bringt der Papa sie ins Bett um mich zu entlassen. Das geschieht aber nur unter massivem Protest. Sie weint sehr vehement, wenn auch meistens nicht so lange wie bei mir. Manchmal klappt es bei mir gut, manchmal aber auch richtig schlecht. Stillen haben wir eigentlich erfolgreich vom Einschlafen abgekoppelt. Sollen wir den “Rückschritt” evtl überdenken? Soll ich sie doch wieder stetig ins Bett bringen? Ich genieße die freien Abende nur sehr bedingt und für meinen Mann ist es natürlich auch nicht schön. Wir möchten eigentlich nicht, dass sie so unter Stress einschläft. Sie soll damit ja etwas positives assoziieren. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!
Papa bringt 9 Monate altes Baby nur unter Weinen ins Bett
Hallo,
die meisten Kinder haben im Baby- und Kleinkindalter eine bevorzugte Bindungsperson beim Einschlafen. Für den anderen Elternteil ist es dann manchmal recht mühsam, dass das Einschlafen auch bei ihm klappt. Aber es ist immer ein wichtiger Entwicklungsschritt, dass ein Kind lernt, dass das mit beiden Elternteilen möglich ist.
Viele Kinder weinen beim Einschlafen, denn weinen baut auch Spannung ab. Somit darf ein Baby weinen, es sollte jedoch nicht panisch schreien und untröstbar sein bzw. sehr lange und intensiv weinen.
Üben Sie es weiter, aber unterstützen Sie den Papa aktiv in diesem Prozess. Sie könnten Ihr Baby z.B. auch zunächst zusammen beim Einschlafen begleiten und Sie könnten dann versuchen, sich immer mehr in diesem Prozess zurückzuziehen.
Herzliche Grüße,
Eliane Retz