Mutter mit Schizophrenie

Hallo ihr Lieben,

vielleicht findet sich ja hier jemand wieder, hat Erfahrungen mit ähnlichen Situationen oder einfach nur ein offenes Ohr oder Rat für mich. :)
Ich bin in der 24. Schwangerschaftswoche und mein Partner und ich freuen uns sehr auf unser Baby. Gerne teilt man sein Glück natürlich mit der Familie und will die Schwangerschaft vollkommen genießen. Allerdings wird unser Babyglück gerade getrübt und mich belastet es sehr. Bei meiner Mutter wurde vor 10 Jahren eine Schizophrenie diagnostiziert, woraufhin sie schwer depressiv wurde und nach einem längeren Aufenthalt in der psychosomatischen Klinik in Reha ging. Seitdem ging es ihr besser. Nun kam die Schizophrenie wieder deutlich zum Vorschein. Sie verdrehte Tatsachen, beschimpfte mich am Telefon als schlechte Tochter, schlug meinem Vater mehrfach ins Gesicht, weil er ihr nicht ihr Handy gab, mit dem sie viele Leute im Umkreis tyrannisierte. Und vieles mehr. Es war schrecklich. Mein Bruder musste den Krankenwagen rufen, woraufhin sie in die geschlossene Abteilung im Krankenhaus kam. Ich blockte sie auf meinem Handy, weil ich diese Schimpftiraden gegen meine Person nicht mehr ertragen konnte. Ich merkte, dass es meinem Baby im Bauch und mir schadete. Dann ist sie aus der geschlossenen Abteilung ausgebrochen und hat bei mir zuhause versucht ins Haus zu gelangen und war sehr aggressiv. Ich habe ihr nicht die Tür geöffnet, so verängstigt war ich. Die Polizei hat sie daraufhin relativ schnell erwischt. Ich litt danach unter einer Panikattacke, mein Bauch wurde steinhart und ich hatte Unterleibsschmerzen. Meine Hebamme und mein Partner konnten mich wieder beruhigen und seitdem bin ich so geschockt, wie sich ein Mensch durch eine psychische Krankheit verändern kann. Ich weiß, dass meine Mama krank ist, aber es ist kein schönes Gefühl seine eigene Mama blocken zu müssen :(. Aber hier geht es nunmal um mein Baby. Im Moment telefoniere ich regelmäßig mit ihr, merke wie schlecht es ihr geht und dann geht es mir auch wieder schlecht. Besuchen kann ich sie nicht, dafür bin ich noch nicht bereit. Ich bin ihr nicht böse, aber traurig, dass mein Kind seine Oma nie wirklich als die Person kennenlernen darf, wie ich sie aus meiner Kindheit kenne. Lieb, zuvorkommend und unheimlich hilfsbereit. Das macht mich wahnsinnig und ich fange oft an zu weinen. Aufgrund der Schizophrenie ist sie sich nicht bewusst, dass sie krank ist und hat Blackouts. In dieser Phase könnte alles passieren. Mein Kind kann ich in Zukunft nicht guten Gewissens bei ihr lassen, auch nicht, wenn mein Vater da ist. Mein Vater kann meine Mutter auch nicht 24/7 kontrollieren. Dabei habe ich mir es so gewünscht, dass mein Kind auch mal Oma und Opa für sich hat. Fand ich als Kind auch immer ganz toll. Mir graut es jetzt schon davor meiner Mutter das, wenn es soweit ist, beizubringen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo,
meine Mutter war Alkoholikerin und ebenfalls schizo, allerdings nicht so schlimm wie bei Dir. Aber sie hat sich nicht behandeln lassen und fand sich ganz normal 🤷‍♀️
Unser Kind bekam sie nur 1-2h oder gar nicht. Ich war da knallhart. Sorry, ich kann nix dafür und meine Tochter auch nicht. Mein ganzes Leben hatte sie mich genervt, Mitleid war aufgebraucht. Distanz ist das einzige was hilft. Ich hab einfach aufgelegt, Telefon aus, Nummer geblockt. Sonst wird man selber irre. Die schalten so schnell um, da kommt man nicht mit. Denk nur an Dich, das ist der einzige Rat, den ich dir grben kann. Du bist nicht schuld!