Hallo,
Ich wende mich heute mit einem sehr schweren Thema an euch und hoffe auf wertvolle Tipps oder Erfahrungen eurerseits.
bin seit fast 4 Jahren verwitwet und bin mit 2 Mädchen (15 und 10) zurückgeblieben. Mein Mann hatte ohne Vorwarnung einen Herzinfarkt und sein plötzlicher Tod, hat uns alle 3 aus der Bahn geworfen.
Bei der Kleinen hat sich sofort im Kopf eingebrannt, dass man Mama oder Papa ohne Vorwarnung von eben auf jetzt verlieren kann. Keine Sekunde konnte sie sich von mir trennen. Ich konnte nicht alleine ins Bad, Müll runterbringen, mit Freunden treffen usw. Nichts ging ohne Kind. Dank psychologischer Unterstützung habe ich mir jede einzelne Sekunde sehr hart zurückkämpfen müssen. Es war ein sehr harter Weg.
Wir haben es aber geschafft. Abends weggehen oder woanders übernachten ist noch ein Problem, sonst hat sie sich toll entwickelt.
Nun habe ich vor ein paar Monaten einen neuen Mann kennengelernt. Mir tut er nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut. Nach ca. 2 Monaten habe ich meiner Tochter davon erzählt. Sie hat sofort angefangen zu weinen. Okay, da habe ich sie das erstmal verdauen lassen. 3 Wochen später habe ich sie dann gefragt, ob wir nochmal darüber sprechen können, dass ich wen kennengelernt habe. Ihre Antwort war hart. Nein, sie möchte ihn nicht kennenlernen und das wäre meine Sache und wenn er da ist, ist sie weg. (Bei ihrer Freundin)
Seither rede ich offen über meinen neuen Partner. Ich fahre jetzt zu M. Oder M. Ist heute Nachmittag bei uns. Sie akzeptiert es, aber wir kommen nicht weiter.
Natürlich wird mein Partner langsam ungeduldig und ich sitze zwischen den Stühlen. Es wird zum Streipunkt. Es ist schwer. Meine Tochter leidet und Papa war ihr Held. Mit 14 ist sie zusätzlich in einem schwierigen Alter.
Ich kann meinen Partner Abends nicht mit zu mir nehmen, aber auch nicht bei ihm schlafen. Macht natürlich auch keiner auf Dauer mit.
Ich bin für jede Nachricht dankbar.
Meine Tochter ignoriert nach Tod des Papas, meinen neuen Partner,
Hallo matzepetra,
vielleicht magst Du dies lieber in einem anderen Unterforum posten (z.B. Familienleben); da werden bestimmt viele antworten. Die "besondere Vorgeschichte" in diesem Unterforum bezieht sich auf Schwierigkeiten, schwanger zu werden und/oder zu bleiben und eher weniger auf Verlust von Partner und Bezugspersonen.
Inhaltlich möchte ich sagen, das ist eine schwierige Situation für sowohl Dich als auch Deine Tochter. Vielleicht hat sie das Gefühl, sie verrät ihren Vater, wenn sie nun diesen neuen Mann an Deiner Seite akzeptiert. 14 ist bei Mädchen auch wirklich ein sehr sensibles Alter wo man besonders verletzlich ist. ...Und dennoch: geht es natürlich nicht, dass sie bestimmen kann, ob Du einen neuen Partner findest. Du hast ja auch ein Recht, Dein Leben wieder weiter zu leben. Und auch Deiner Tochter hilft es ja keineswegs in ihrer Trauer um den Vater, wenn Du für immer alleine bleibst. Vermutlich würde auch ihr Vater das gar nicht wollen.
Und der Vater darf ja auch ihr Held bleiben. Diese Stelle soll und wird doch der neue Partner gar nicht wegnehmen. Dies würde ich, wenn ich ihre Therapeutin wäre, alles mit ihr besprechen. Vielleicht könnt ihr diesbzgl. auch ein gemeinsames Therapiegespräch machen. Ansonsten würde ich konsequent weiter machen wie Du es ohnehin schon machst und Schritt für Schritt steigern. Gleichzeitig würde ich ihr schon auch viel Raum geben über ihren Vater zu sprechen und sich gemeinsam zu erinnern.
alles Gute euch