Hallo,
seit in letzter Zeit immer häufiger von einer "Covid-Plazenta" (Entzündung der Plazenta nach einer Covid-Infektion) die Rede ist, mache ich mir so einige sorgenvolle Gedanken.
Zu mir: Ich bin mittlerweile in der 20. SSW und es geht mir und dem Kleinen eigentlich so weit gut. Wir haben aber ein etwas turbulentes ETS hinter uns. Ich hatte eine Auffälligkeit von 1:240 für die Trisomien 13/18 (nur wegen Biochemie, Ultraschall war unauffällig). Ein NIPT konnte diesen Verdacht glücklicherweise ausschliessen.
Was mich aber gedanklich nicht loslässt: Schlechte biochemische Werte, welche u.a. auf die Trisomien 13/18 hinweisen, können ja auch auf eine unterdurchschnittliche Plazentafunktion hinweisen. Sowohl der Wert freies Beta-hCG als auch der Papp-A-Wert waren bei mir tief (siehe Anhang).
Ich frage mich nun, ob diese schlechten Werte mit einer Covid-Infektion zusammenhängen könnten, die ich in der 8./9. SSW durchstehen musste (trotz doppelter Impfung). Ich hatte zwar nur milde Symptome (etwas erhöhte Temperatur, Halsschmerzen, Schnupfen), aber man kann ja auch bei einer milden Infektion Long Covid bekommen.
Nun meine Frage: Denkt ihr, dass es hier einen Zusammenhang geben könnte? Und falls ja, kann sich die Plazenta "regenerieren" oder würde eine solche Auffälligkeit bis am Schluss bestehen?
Man findet so wenig im Internet zu den Auswirkungen einer Covid-Infektion im ersten Trimester. Und ich habe mir ehrlich gesagt auch erst in den letzten Wochen angefangen, Sorgen zu machen, als diese Berichte über die Covid-Plazenta bekannt wurden und mir plötzlich der mögliche Zusammenhang aufgefallen ist. Mit meiner Gyn habe ich noch nicht darüber sprechen können, möchte es aber bei der nächsten Untersuchung thematisieren.
Bei meiner letzten Untersuchung bei 16+0 schien so weit alles in Ordnung (die Gyn zeigte sich vollumfänglich zufrieden). Die Angaben dazu:
BPD: 38.9 mm
TAD: 34.0 mm
FL: 20.5 mm
Vermutlich mache ich mir wegen nichts Sorgen, aber ich konnte einfach nichts dazu im Internet finden und wäre sehr froh um eure Meinungen und Einschätzungen. Danke schon im Voraus!
Anzeichen "Covid-Plazenta"?
Das Bild bzw deine Werte haben ja damit erst mal gar nichts zu tun.
Da geht's ja hauptsächlich um das Risiko der Trisomien.
Bei einer Covidplazenta finden sich häufig Thrombosen in der Plazenta und deshalb ist dadurch die Versorgung des Kindes schlecht. Das führt wiederum evtl dazu, dass es nicht zeitgerecht wächst und gedeiht oder im schlimmsten Fall sogar verstirbt.
Wenn also bis jetzt alles in Ordnung war, dann wirst du auch keine haben!
Meistens wurde so eine Plazenta auch bei einem schweren Verlauf gefunden, wo einfach die Mutter wesentlich mehr Probleme hat, als leichte Symptome wie bei einer Erkältung etc
In der Biochemie im Rahmen des ETS werden ja zwei Hormonwerte überprüft. Diese Hormonwerte sind nicht nur aussagekräftig bezüglich Trisomien, sondern auch bezüglich des Funktionierens der Plazenta. Deshalb meine Frage, ob die unterdurchschnittliche Hormonproduktion mit der Covid-Infektion in einem Zusammenhang stehen könnte. Deshalb haben die Hormonwerte durchaus etwas mit meiner Frage zu tun (meiner Meinung nach).
Mir ist klar, dass es in schweren Fällen zu Thrombosen in der Plazenta kommen kann. Und mir ist ebenfalls klar, dass dies bei mir augenscheinlich im Moment nicht der Fall ist. Die Frage ist für mich eher, ob die schlechten Biochemie-Werten zufällig waren oder ausgelöst durch Covid. Z.B. eine entzündete Plazenta könnte sich ja nicht nur durch Thrombosen äussern, sondern eben auch durch schlechte Hormonproduktion.
Ich hoffe jedenfalls auch, dass sich der in der letzten Untersuchung gute Entwicklungswert des Kleinen auch bei der nächsten Untersuchung (Organscreening) in zweieinhalb Wochen bestätigen wird.
Ich finde deine Biochemie nicht schlecht.
Ich hatte wirklich katastrophale Werte, das war lange vor Corona.
Manchmal anhand der Messwerte, auch wenn nur 2 oder 3 Tage mehr gemessen werden, macht das viel aus und dann kommen Alter und Co dazu und schon bekommt man eine schlechte Werte, die aber im Endeffekt nichts heißen müssen und unnötig Sorgen bereiten.
Deshalb bin ich auch absolsut kein Fan vom ETS.
Hallo NoraJames,
mir geht es genauso. Ich war Ende der 10. SSW positiv und hatte zwei Wochen später beim ETS aufgrund meiner niedrigen Biochemiewerte ein katastrophales Ergebnis. Dass die vorangegangene Infektion daran Schuld sei, wurde verneint, aber irgendwie lässt es mich nicht so wirklich in Ruhe. Zumal ich vor kurzem auch eine Studie gelesen habe, dass Coranaviren mitunter auch das Blut verändern. Bei Long Covid sind zb meist Größe und Steifigkeit der roten und weißen Blutkörperchen stark verändert. Dass das mitunter Auswirkungen auf die Plazenta(leistung) haben könnte, scheint zumindest mir als Laie nicht ganz so abwegig. Aber wie gesagt, ich kenne mich auf dem Gebiet nicht aus und glaube auch, dass das noch zu wenig erforscht ist.
Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute und gib Bescheid, falls du etwas Neues in Erfahrung bringen konntest!
Lg Anja
Liebe Anja,
das finde ich ja sehr interessant, dass du eine so ähnliche Erfahrung gemacht hast! Und natürlich super von dir, dass du die Ärzte gleich darauf angesprochen hast (mir fiel ein möglicher Zusammenhang erst viel später auf). Darf ich fragen, wie weit du jetzt bist und wie sich bei dir in der Zwischenzeit alles entwickelt hat?
Dass eine Covid-Infektion auch das Blut verändern kann, war mir nicht bewusst. Auf jeden Fall scheint es mir auch nicht abwegig (ebenfalls als Laie), dass dies Auswirkungen auf die Plazenta haben könnte. Ich habe bislang eher an Entzündungsherde gedacht, die bei Covid ja überall im Körper (und deshalb auch in der Plazenta) auftreten können.
Ich denke auch, dass solche Prozesse momentan noch eine Forschungslücke darstellen und uns wohl auch medizinisches Fachpersonal keine eindeutige Antwort auf die Frage nach einem Zusammenhang geben können. Es könnte ja auch einfach Zufall sein, eine direkte kausale Verbindung muss nicht bestehen.
Gerne behalte ich dich auf dem Laufenden, sollte ich noch etwas darüber herausfinden können. Und dir ebenfalls alles Gute!
Nora
Hallo Nora und Anja,
laut dieser - noch relativ kleinen - Studie soll es keine signifikanten Unterschiede in den biochemischer Werten zwischen Covid-positiven und Covid-negativen Schwangeren geben: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33652805/
Nora, ich finde deine Werte auch gar nicht besorgniserregend niedrig. Ich denke eher nicht, dass sie etwas Schlimmes für deine Schwangerschaft zu bedeuten haben , egal wodurch sie verursacht sind.
LG, Barbara
Gerne möchte ich hier kurz berichten, wie meine Schwangerschaft ausgegangen ist. Ich kann es glücklicherweise kurz machen: Alles bestens bei uns! :)
Ich hatte nach meiner Covid-Infektion eine vollkommen komplikationslose Schwangerschaft und bin nun Mutter eines quirligen und gesunden Jungen (5 Monate). Von Grösse und Gewicht her war er sogar bis zum Ende immer 2 Wochen weiter. Geburtsgewicht und Grösse waren dann ziemlich genau Durchschnitt (nach der Geburt hat er aber mächtig zugelegt und befand sich mit 2 Monaten auf der 96./97. Perzentile; jetzt um die 80. Perzentile).
Da die Geburt nicht ganz reibungslos vonstatten ging und es schliesslich in einer sekundären Sectio endete, habe ich nicht daran gedacht, nach der Plazenta zu fragen. Ich nehme aber an, dass man mich informiert hätte, wenn sie auffällig gewesen wäre.
Allen Noch-Schwangeren alles Gute!