Antikörpersuchtest ist positiv, Werte steigen .. 12. Woche .. anti-c

Hallo ihr Lieben,

gestern Mittag hatte ich meinen zweiten FÄ-Termin. Im US war alles super, Kind zeitgemäßig entwickelt, Herztöne, ... alles super.
Was die Ärztin sehr stutzig machte ist, dass ich einen anti-c Titer entwickelt habe.
Vor 4 Wochen: 1:64
vor 2 Wochen: 1:128
das Labor schreibt, dass man gestern (nach 2 Wochen) nochmal Blut abnehmen soll und alles auf ein MHF hinweißt.

Habt ihr mit anti-c schon Erfahrung gemacht? Mit MHF?

Meine Blutgruppe ist -A- Rh-pos. (D+) CC ee

Wer kennt sich denn damit aus?

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Liebe Schnute,

ich habe aktuell ein ähnliches Problem. Bei mir wurden irreg. Antikörper gefunden, jedoch konnten sie (was mir bis jetzt niemand erklären konnte) nicht spezifiziert werden dh ich weiß nicht um welchen es sich handelt und habe daher auch keine Titerhöhe.
Bei mir wird alle 2 Wochen ein Doppler Ultraschall der Blutversorgung im Gehirn gemacht. Hier kann man einen MHF (= eine Anämie (Blutarmut) beim Kind) erkennen, da ein AK Blutbestandteile des Kindes zerstören kann. Sollte dies eintreten, kann dem Kind über die Nabelschnur Blut gegeben werden.

Hat dich deine FÄ schon an eine Klinik überwiesen? Ich will dir keine Panik machen, aber das muss unbedingt via Ultraschall überwacht werden, va wenn der Titer schon so hoch ist.

Liebe Grüße, Anja

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Ich freu mich sehr, dass endlich jemand geantwortet hat. VIELEN DANK dafür!!

Meine FÄ wusste noch nicht mal was anti-c und MHF bedeutet. Das hab ich dann gegoogelt - war wohl nicht die beste Idee.
Sie macht sich darüber jetzt schlau und wird sich Anfang nächster Woche nochmal melden, wenn die Blutwerte zurück sind.

Wie weit bist du?

Wie wird Blut über die Nabelschnur gegeben?

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Ich habe leider das Gefühl, dass sich viele FÄ damit nicht so wirklich auskennen. Bei meinem FA ist es ähnlich. Der meinte anfangs, dass es nur darauf Auswirkungen hat, wenn ich eine Blutkonserve benötigen würde und dass das Kind nicht in Gefahr sei. Und das obwohl er kurz vorm Ruhestand steht, also schon einiges an Erfahrung haben müsste.

Da ich gerade selbst betroffen und übersensibilisiert auf das Thema bin, kann ich dir keinen objektiven Rat geben, aber ich würde die FÄ bitten dir einen Überweisung an die Pränatalabteilung einer Klinik zu geben, damit die den Hirnblutfluss messen und ggfs Blut geben.

Genau weiß ich es auch nicht, wie das mit dem Blut über die Nabelschnur funktioniert, aber ich gehe mal davon aus ähnlich wie bei einer Fruchtwasserpunktion über eine Nadel durch die Bauchdecke.

Ich bin aktuell bei 23+1. Habe nächsten Woche wieder Termin zum Ultraschall in der Klinik. Ich muss ehrlich sagen, ich zittere vor jedem Termin, aber ich denke, man muss es so sehen, dass wenn eine Anämie beim Kind auftreten sollte, man ja was dagegen tun kann. Man muss es eben nur erkennen. Deswegen dränge bitte darauf, ehestmöglich einen Termin in einer Klinik zu bekommen! Bei deiner Titerhöhe sollte das kein Problem sein.

LG Anja

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Ich bin auch betroffen, schon meine letzte Schwangerschaft. Da hatte ich einen Antikörper, jetzt habe ich zwei. Meine beiden Gynäkologinnen hatten keine Ahnung davon, vor allem weil der eine der beiden Antikörper sehr selten ist. Ich arbeite selbst im medizinischen Bereich, habe viele Studien gelesen und kenne mich mittlerweile recht gut aus. Beim normalen Gyn brauchst du hast nicht weitermachen, die haben da zu wenig Ahnung davon. Da musst du zur Pränatalmedizin. Es gibt gefährlichere und ungefährlichere Antikörper. Ich habe mit Anti-Kell einen sehr gefährlichen. Der ist diese SS neu festgestellt worden. Ich habe das Kind genetisch untersuchen lassen, damit ich feststellen kann, ob der Antikörper für das Kind gefährlich ist. Ergebnis war, dass das Kind das Kell-Antigen nicht hat und daher nicht gefährdet ist. Wäre der Befund anders gewesen, hätte ich ab der 16.SSW Immunglobuline bekommen, um die Zahl der Bluttransfusionen im Mutterleib zu vermindern. Auf den zweiten und weniger gefährlicheren Antikörper wurde das Kind aber nicht untersucht. Da meine Titer aber ständig steigen, denkt man, dass dieses Kind, genauso wie mein letztes Kind, betroffen ist. Daher werde ich zweiwöchig in der Pränatal-Medizin untersucht, ob es beim Kind Zeichen für Blutarmut gibt. Anti-c ist schon einer der gefährlicheren Antikörper, der eher häufiger zum MHN führt und deine Titer sind recht hoch. Ich würde schnell zu einer guten Pränatal-Medizin gehen und die weiteren Therapieoptionen diskutieren.

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Ich habe 5 Schwangerschaften mit Antik-c ausgetragen. 2x (in den Neunzigern) war der Titeranstieg Grund für eine Fruchtwasseruntersuchung (30. Und 32.SSW ) Ansonsten wurde nur das Blut und per US überwacht.
Richtig ist, die meisten Frauenärzte kennen sich nicht gut damit aus, andererseits haben die meisten mittlerweile gute US Geräte und können damit gut überwachen. Ich hatte in den Schwangerschaften deswegen oft abwechseln FA und Intensivschwangerschaftsbetreuung (so hieß die Spezialsprechstunde an der Klinik für "Problemfälle")

Mein Rat: Bei Geburtstkliniken mit Level1 für Frühgeborene nachfragen oder sich dahin in eine solche Sprechstunde überweisen lassen.
Richtig ist, man kann durch Blutübertragung im Mutterleib dem Kind helfen - das geht aber erst ab einer bestimmten SSW (aktuell weiß ich das nicht, meine letzte Schwangerschaft war 2013 - uns seitdem hat sich da bestimmt viel getan) - schon damals hat man aber nicht nur nach dem Titer geschaut, sondern nach den Verlauf. Eine engmaschige Überwachung ist bei schnellen Anstieg erforderlich.
Blutübertragung im Mutterleib war nie bei mir notwendig, allerdings einmal nach der Geburt.
Deswegen bin ich bei den Folgekindern in der Klinik geblieben nach der Geburt um schnell auf hohe Billi-Werte reagieren zu können. Bei 2 Kindern war eine Lichttherapie notwendig, aber auch ausreichend.
Die Lichtherapie bieten eigentlich fast alle Neugeborenstationen an (trifft ja auch auch andere Kinder), die Blutübertragung nach der Geburt nur Kliniken mit angeschlossenen Kinderkliniken und mindestens Level2 Frühgeborenenversorgung, deswegen mein Rat sich eine entsprechende Klinik zu suchen.
Und zum Beruhigen: Alle 5 Kinder sind gesund, alle sind normal und zeitgerecht geboren wurden (ok, das letzte bei 37+1 knapp an einer Frühgeburt vorbei) uns augenscheinlich normal intelligent (2 haben studiert, 3 gehen noch zur Schule)
Einen ebenfalls günstigen Verlauf wünsche ich allen Betroffenen.

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Herzlichen Dank euch allen für eure Antworten. Meine Blutwerte von letzter Woche sind wieder gesunken. Liegen jetzt bei 1:64. Ich soll in zwei Wochen wieder zur Blutabnahme in die Praxis kommen.

Je nachdem wie es mir mental geht, werde ich nun die zwei Wochen abwarten oder vorher noch mal um ein Gespräch mit der Frauenärztin bezüglich der Pränatalmedizin bitten.

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Du darfst gerne nachfragen. Ich hatte zwar gestern geschaut, bei dem letzten Kind waren die Werte bei 1:64. Aber ich kann mich auch an Werte höher als 1:128 erinnern. Eine Blutübertragung findet vor und sogar auch nach der Geburt über die Nabelschnur statt.
Aber bei Anti c ist das wohl seeehr selten nötig (da gibt es andere Antikörper)
Beim Ultraschall wurde neben dem regulären Wachstum immer nach Wasseransammlungen geschaut, das kann mittlerweile wohl jeder FA mit dem Ultraschall. Solange es keine Auffälligkeiten gibt und der Titer nicht in die Höhe schießt, reicht das sicher erstmal. Mit dem Geburtsort musst du dich eh noch beschäftigen - vielleicht ergibt sich ja darüber eine zusätzliche Betreuung.

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Hallo Schnute,

Wie geht's dir mittlerweile? Ich sitze jetzt im gleichen Boot wie du. Gestern konnte mein AK identifiziert werden und ich habe auch Anti-c. Mein Titer ist zwar noch 1:1, aber das kann sich ja schnell ändern.

Lg Anja

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Hi Anja,

Vielen Dank der Nachfrage.
Der Wert vor zwei Wochen ist wieder gesunken auf 1:64. Heute war ich wieder zur Blutabnahme und muss nun bis Montag/ Dienstag auf die Rückmeldung warten.
Wenn der Wert wieder steigt, werde ich um Zusatzuntersuchungen bitten.

Alles Gute Dir!! Wir können sehr gerne in Kontakt bleiben.

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Hallo Schnute,

wie geht's dir? Wie ist dein Blutergebnis ausgefallen? Ich habe morgen wieder Termin im Krankenhaus für den Doppler Ultraschall.
Das Labor hat bei der letzten Blutabnahme auch eine Antigenbestimmung vom Kindesvater verlangt. War das bei dir auch? Ich weiß noch nicht, was das bringen soll. Da mein Mann auch der Vater von meinem ersten Kind ist, ich noch nie Bluttransfusionen bekommen habe und ich den Anti-c während meiner ersten Schwangerschaft 2019 noch nicht hatte, kann ich mich ja nur bei der Geburt meines ersten Kindes immunisiert haben. Wie auch immer, jetzt haben wir es schwarz auf weiß, ich habe CC und mein Mann cc. Ob Kinder dann immer Cc haben oder ob auch nur Merkmale von einem Elternteil vererbt werden können, konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen.
Die wievielte Schwangerschaft ist es denn bei dir?

Liebe Grüße,
Anja

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Hallo zusammen,

für die Vollständigkeit wollte ich hier noch einen abschließend Post erstellen.

Ich habe im September ein gesundes Kind geboren.
Der letzte AK- Titer (eine Woche vor Geburt) lag bei 1:1024.
Mir wurde alle 2 Wochen Blut abgenommen und der Titer bestimmt und versetzt alle zwei Wochen ein Doppler Ultraschall in der Geburtsklinik (Level 1) gemacht.
Die tolle Ärztin konnte mir immer für ein paar Tage die Sorgen und Ängste nehmen.

Die Geburt verlief komplikationslos und sehr schnell nach Blasensprung und spontan.
Einen Tag danach stieg der Billi Wert an. Da meinem Zwerg bei diesem Wert aufgrund der Vorgeschichte von vornherein zwei Punkte abgezogen wurde, lag er schnell über dem Soll. Somit musste er unter die UV-Lampe und bekam eine Lichttherapie. Tag für Tag kam eine Lampe hinzu, da der Wert nicht sank. Für ein "normales" Kind, ohne diese Antikörper Vorgeschichte lag der Wert aber im Regelbereich. Zusätzlich hatte er leider noch eine Neugeboreneninfektion so dass er noch ein paar Tage Antibiotika bekam. Dies ist aber sehr häufig und hat nichts mit dieser Antikörper Vorgeschichte zu tun.

Und geht's gut. Aber der Schock über die tagelange, stetig intensiver werdende Lichtterapie und dann noch das Antibiotika saß ganz schön tief. Der Zustand, dass er nicht bei mir sein könnte sondern in einem NME+Zimmer lag machte mir ganz schön zu schaffen.

Allen Betroffenen wünsche ich von Herzen alles Gute, viel Geduld und ganz viele verständnisvolle und nette Ärzte.

💕