Risiko auf trisomie21 nach ETS Blutuntersuchung erhöht; nun unschlüssig ob weitere Tests für mich nötig sind

Hi,
Ich habe gerade den Anruf meiner Ärztin erhalten mit den Blutergebnissen und dem ermittelten Risiko auf die 3 Trisomien (ETS).

Demnach habe ich ein Risiko von 1:250 auf Trisomie 21; Trisomie 13 und 18 lägen bei 1:40000 (also sehr geringes Risiko).
Sie hat mir nun einen weiteren Bluttest empfohlen um mich sicherer zu fühlen (Harmony oder Praena)
und dabei nur auf Trisomie 21 zu testen.
Nun bin ich mir aber unsicher ob ich diese teuren Tests machen möchte weil im Ultraschall am Montag wirklich nichts auf T21 hingewiesen hat - NFT bei 0,9; Nasenbein sehr gut darstellbar…
Kurz zu mir: ich werde 36 und habe bereits einen gesunden 2jährigen.

Ist das nun Geldmache oder was würdet ihr machen?
(Falls die Frage aufkommen sollte: T21 wäre für uns ein Problem - ich möchte hier nun aber keine ethische Diskussion entfachen)

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Hallo carlos-muddi,
das Risiko 1:250 für Trisomie 21 entspricht ziemlich genau dem, was du aufgrund deines Alters bereits vor dem ETS hattest. Du kannst dich also einfach fragen: Wenn es das ETS nicht gäbe, hättest du dann direkt den Harmony- oder Praenatest gemacht? (Der Praenatest auf Trisomie 21 kostet übrigens nur 129 €, sollte also auch nicht wesentlich teurer sein als ein qualifiziertes ETS).
LG, Barbara

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Hallo,
Im Endeffekt musst du die Frage selbst beantworten: wie viel Sicherheit wollt/braucht ihr, dass euer Baby gesund ist…?
In der Broschüre, die ich von meinem Frauenarzt bekommen habe, steht folgendes (ich weis nicht ob diese Broschüre Standard ist und jeder bekommt - ich finde sie ist eine super Übersicht über alle möglichen und empfohlenen Untersuchungen):

Das ETS ist nach wie vor der empfohlene Standard, wenn Sie an einer Risikobestimmung bezüglich Chromosomenerkrankungen und frühkindlichen Störungen interessiert sind - aber es ist eben eine Risikobestimmung, keine Diagnose. 90% der Kinder mit Trisomie 21 werden entdeckt, 5% falsch-positive Ergebnisse.

Der NIPT Test scheint das ETS nach und nach als Standard abzulösen. Hier kann mit einer Sicherheit von 99% ein Down-Syndrom ausgeschlossen oder bestätigt werden.

Der abschließende Beweis muss allerdings nach wie vor durch eine Chromosomenanalyse mittels CVS oder AC erfolgen.

Also zusammenfassend: ETS und NIPT sind Verfahren zu Risikoberechnungen, aussagen ob das Kind wirklich krank ist, kann aber nur die Chromosomenanalyse aus Mutterkuchen oder Fruchtwasser.

Das war jetzt sehr viel Text - sorry dafür - ich hoffe es kann dir vllt eine Entscheidungshilfe sein?:)

Wir haben kein ETS machen lassen aber NIPT, nicht wegen evtl. Konsequenzen die wir aus einem auffälligen Test gezogen hätten, sondern da wir einfach Bescheid wissen wollten.
Im Nachhinein waren wir seeeeehr froh darüber, da in der 19. SSW dann Softmarker für T18 aufgetaucht sind, was durch NIPT bereits nahezu ausgeschlossen wurde.

Mein FA empfiehlt den NIPT auf jeden Fall für alle diejenigen, die Konsequenzen aus dem Ergebnis ziehen würden.

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Hi carlos-muddi,
dein Risiko für T21 ist also > 1% (genau gesagt 0,4%). Ich würde bei einem so niedrigen Risiko und keinen weiteren Auffälligkeiten keine weiterführende pränatale Diagnostik machen.
-Da Du aber schreibst, T21 wäre für euch ein Problem, was ich damit übersetze (bitte korrigieren, wenn dem nicht so ist), dass es also nicht sicher ist, ob ihr das Kind im Falle von T21 behalten wollt, wäre ein NIPT schon indiziert. Wenn eine Abtreibung jedoch ohnehin nicht zur Diskussion stünde und ihr auch keine (fast hundertprozentige) Sicherheit vor Geburt braucht (etwa, weil man sich im Falle gerne schon einstellen würde) dann ist der Test ganz einfach überflüssig.
Alles Gute

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kleiner < 1%, nicht > (größer)

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Also da T21 für euch ein Problem wäre (ohne Wertung meinerseits) ist eigentlich die einzige logische Konsequent, weitere Untersuchungen machen zu lassen. Zumal ihr durch den Combined Test im ETS ja schon im mittelrisikobereich gelandet seid. Im Grunde kann euch aber nur eine Fruchtwasseruntersuchung ab der 16. Ssw ein eindeutiges Ergebnis liefern. Hier im Forum hat letztens erst jemand geschrieben, bei jeder Ss anlasslos eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht zu haben, da ein Kind mit Chromosomenstörung für sie definitiv ein Abbruchgrund gewesen wäre.

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Vielen Dank für eure Meinungen/euer Wissen.
Ich war heute morgen nochmal bei meiner Ärztin und habe den PraenaTest machen lassen - aber nur auf T21.
Ich gehe immer noch davon aus, dass der Test unauffällig sein wird; hier gehts eher drum dass ich die Sorge aus meinen Kopf bekomme und einfach happy schwanger sein kann :)
Der Wert des freien Beta-HCGs ist stark erhöht; das ergibt ein Risiko in der Biochemie von 1:52. mir stellt sich jetzt noch die Frage ob diese Erhöhung denn nicht auch für andere Gendeffekte oder „Krankheiten“ sprechen kann… meine Ärztin meinte, dass mit dieser Erhöhung einzig und allein das Risiko auf Trisomie 21 steigt!?

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Soweit ich weiß steht auch die Erhöhung für andere Defekte! Ich habe gerade "fast" eine SS beginnend mit einer viel zu hohen Nackenfalte durch und bin heute in der 37 SSW angekommen. Wenn Du magst kannst Du die ganze SS was suchen. Irgendwann findet man immer was - auch wenn es ohne Bedeutung ist es gibt immer soft Marker die auch bei komplett gesunden Kindern vorkommen. Es gibt über 300 verschiedene Gendefekte. Selbst wenn Du die komplette Spirale der Pränatraldiagnostik fährst plus Fruchtwasseruntersuchung hast Du keine Garantie auf ein gesundes Kind! Du kannst diese Garantie nicht bekommen nur gewisse Dinge ausschließen. Leider ist es so das wenn man sich für Kinder entscheidet immer was passieren kann. Auch bei der Geburt oder Dein Kind bekommt plötzlich mit 5 Jahren Leukämie...ich halte von diesen vorgeburtlichen Untersuchungen wenig. Solange ein Ultraschall unauffällig ist, ist es für mich Grund genug meinem Kind zu vertrauen. Heutzutage ist es tatsächlich Fluch und Segen zu gleich. Die Möglichkeiten haben einfach überhand genommen.

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Hallo Carlos-muddi,

ich würde dem ersten Satz von Ronja widersprechen: aus meiner Sicht gibt es keine Chromosomenabweichung oder andere fetale Erkrankung, die man bei erhöhtem fßHCG im ETS ernsthaft diskutieren müsste. Kein Pränataldiagnostiker hat mir bisher ein Gegenbeispiel nennen können.
Mit extrem hohen fßHCG (>20 MoM) geht zwar die diandrische Triploidie einher, diese endet aber in aller Regel schon früh im ersten Trimester in einer Fehlgeburt und ist später gut an der blasig veränderten Plazenta (Blasenmole) zu erkennen.
Aus dem Eltern-Forum kenne ich Dutzende von Schwangerschaften mit fßHCG t´zwischen 5 und 12 MoM. Alle Kinder, die das als einzige Auffälligkeit hatten, waren gesund.

LG, Barbara

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Hallo :)
Mein Risiko lag bei 1:173 und ich wollte anfangs auch keinen NIPT Test machen, da er doch 660€ (bei mir) kostet. Mein Lebensgefährte und ich entschieden uns dann aber dafür, weil 1. wir nicht wussten war wir machen wenn das Baby Trisomie 21 hat und 2. wir konnten es nicht mit uns vereinbaren im ungewissen bis zur Geburt zu bleiben.
Also wenn du sagst ihr würdet euch sowieso für das Baby entscheiden dann würd ich es nicht machen, aber wenn du sagst es wär für euch ein Problem dann würde ich es abklären lassen.

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Bei mir war es ähnlich, nach dem ETS Ultraschall alles super, Biochemie 1:84 wegen erhöhtem bHCG. Mein PAPP-A war aber auch erhöht, bei Trisomie21 ist der eigentlich erniedrigt. Da dein Risiko auf T13 und T18 so niedrig ist (wie bei mir) gehe ich davon aus, dass das bei dir auch so ist? Oder zumindest nicht erniedrigt?
Ich habe dann auch fürs gute Gefühl noch den Praena-Test gemacht und der war in Ordnung. Geht mir auf jeden Fall besser seitdem :)

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Hi,

ich habe noch kein Ergebnis aber mich beschäftigt seit Tagen folgende Theorie:
Ich bin der Meinung, dass die Schwangerschaft noch nicht so alt ist wie meine Ärztin sagt; das ETS wurde bei 12+4 gemacht. Ich glaube aber, dass ich max. bei 11+6 war.

Nun frage ich mich ob der hohe betaHCG-Wert vllt daraus resultiert; denn er nimmt ja bekanntlich ab einem gewissen Punkt wieder ab. Vllt passt das von der Rechnung her nicht? Oder kann man in diesem Ausmaß keinen Zusammenhang herstellen?
Ich bin wirklich nicht panisch; denke auch es wird alles gut sein - bin nur interessiert ob an meiner Theorie was dran ist 😅🙈

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Hallo carlos-muddi,
ja, deine Theorie ist richtig: eine fälschliche Vordatierung der Schwangerschaft führt automatisch zu einer falsch zu hoch berechneten biochemischen Wahrscheinlichkeit für T21, die (u.a.) durch eine falsch zu hohe Einstufung des fßHCG verursacht wird.
LG, Barbara

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P.S.: Man kann das übrigens in der Regel meist nicht einfach korrigieren lassen, weil die Berechnungsprogramme ausschließlich die gemessene SSL als Grundlage für die SSW-Berechnung verwenden und die Ärzte sich in der Regel weigern, die SSL nachträglich zu verändern. Eine Veränderung der SSW-Eingabe alleine verändert die Wahrscheinlichkeitsberechnung nicht, weil diese Info wie gesagt durch die SSL "überschrieben" wird.

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Hallo carlos-muddi, wie geht es dir? Weißt du schon, ob du noch weitere Tests machen lässt oder wartest du vielleicht noch den nächsten Ultraschall ab? Wie weit bist du in der Schwangerschaft? Du machst dir hoffentlich nicht mehr allzu viele Sorgen.
Gute weitere Schwangerschaftswochen wünsche ich dir und vielleicht schreibst du ja mal ein Update #winke
Liebe Grüße!

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Hi britta04,

Es geht mir gut und ich mache mir eigentlich kaum Sorgen, dass der Praenatest auffällig ist. Ich habe leider noch keine Ergebnisse erhalten und muss mich bis nächste Woche gedulden. Ich werde hier im Post auf jeden Fall ein Update schreiben :)

Dir auch alles Liebe 🫶

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Guten Morgen, ja, diese Tests haben’s in sich und irgendwie hängt man dann doch dran, oder. Ich hoffe fest mit dir - und gut, dass du dir nicht mehr allzu viele Sorgen machst.
Guten Tag dir und liebe Grüße #sonne