Ihr Lieben, ich bin zwar noch nicht schwanger, aber mir wurde der Tipp gegeben, meine Frage auch in diesem Forum einmal zu stellen.
Ich habe eine balancierte Translokation, so dass uns bereits vor einem Jahr zur PKD geraten wurde, was wir direkt im nächsten Versuch gemacht haben. Ergebnis 5 von 8 EZ waren gesund, ich wurde aber nicht schwanger. Im letzten Versuch haben wir (da zu wenig EZ befruchtet waren) keine PKD gemacht und ich wurde das erste mal schwanger, leider früher Abgang.
Nun steht der nächste Versuch an und ich war fest überzeugt eine PKD machen zu wollen, aber mein Arzt meinte, dass er eigentlich davon abraten würde, weil ich ja ohne PKD schwanger geworden sei und die PKD immer ein Risiko für die EZ sei (Beschädigung usw.).
Ich habe hier bereits einige Beiträge für und gegen PKD gelesen und weiß nun gar nicht mehr, was in meinem Fall sinnvoll ist....
Meine EZ entwickeln sich leider meistens ab Tag 3 schlecht, so dass wir nie Blastos zum einfrieren haben. Daher kam mir schon die Idee, ob man nicht alle EZ früh einfrieren könnte und dann jeweils an Tag 2 oder 3 transferieren könnte ohne PKD. Dann hätte alle EZ die Chance auf eine Einnistung und keine gesunde würde durch PKD verletzt oder aussortiert werden. Ich habe Angst, wenn ohne PKD wieder die qualitativ beste EZ zum Transfer ausgesucht wird, diese vielleicht genetisch kaputt ist und eine andere (die nicht transferiert wird) sich außerhalb nicht weiterentwickelt, im Köper aber eine Chance gehabt hätte...
Was meint ihr zu der Idee? Und würdet ihr eine PKD machen oder eher nicht?
Ganz liebe Grüße 💜
PKD ja oder nein
Hallo rory3,
du kennst ja vermutlich schon den Thread https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5718352-polkoerperdiagnostik-freue-mich-ueber-eure-eure-erfahrungen-die-meinung-von-leu ? Viele allgemeine Fragen werden darin bereits angeschnitten.
Um möglichst individuell zu dir etwas sagen zu können, müsste ich aber noch mehr wissen:
Bist du schon spontan schwanger geworden?
Wenn nein, wie lange hast du es versucht?
Was war der Grund für deine Chromosomenuntersuchung?
Wie lauten die Bruchpunkte deiner Translokation? (stehen in der Karyotypformel hinter 46,XX...)
Deine Idee mit den Kryotransfers klingt für mich interessant. Da bisher weitgehend unklar scheint, warum du überhaupt nicht schwanger wirst (und nicht nur Fehlgeburten hast, wie es bei Translokationen üblich wäre), könnte man es m.E. zumindest mal probieren, ob es damit besser klappt. Zu verlieren hast du nicht viel, außer etwas Zeit. Wie alt bist du eigentlich? (auch nicht unwichtig).
LG, bis bald,
Barbara
Hallo Barbara,
lieben Dank für deine schnelle Antwort! Genau, den Thread kenne ich bereits und der hat mich bzgl. meiner Entscheidung eine PKD machen zu wollen doch sehr nachdenklich gemacht.
Ich werde im März 39 J., d.h. die Zeit wird jetzt doch langsam knapp. Ich versuche seit 4 Jahren natürlich schwanger zu werden, aber es kam nie zu einer Einnistung. Die einzige Schwangerschaft war im August diesen Jahres, die mit einer frühen FG endete (Fruchthöhle war leer und HCG zu niedrig).
Meine Chromosomenveränderung wurde durch die Blutanalyse von Dr. Reichel-Fentz festgestellt. Wir haben eben alle möglichen Untersuchungen/Tests machen lassen, weil nie eine Ursache dafür gefunden wurde, dass ich nicht schwanger werde.
Auf dem Befundbericht steht "Karyotyo (ISCN 2020):
mos 45,XX,der(14;15)(q10;q10)[26]/46,XX[4]"
Uns wurde gesagt, dass es eine Veränderung zwischen dem 14 und 15 Chromosom ist und die betroffene Eizelle nicht überlebensfähig sei. Da diese Diagnose ja durch eine Blutuntersuchung getroffen wurde, habe ich noch nicht verstanden, ob meine Eizellen auch auf jeden Fall von der Chromosomenveränderung betroffen sind.
Als weitere Diagnose haben wir noch ein HLA-Sharing, weshalb wir eine Partnerimmunisierung gemacht haben. Ansonsten scheinen meine Eizellen zwar eine gute Qualität zu haben, aber nach Tag 3 bleiben die meisten in der Entwicklung stehen. Daher die Idee mit den Kryoversuchen. Vielleicht ist die Entwicklung im Körper ja besser, als außerhalb. Oder ist das unwahrscheinlich?
Liebe Grüße und nochmal ganz lieben Dank für deine Hilfe!
Hallo rory,
üblicherweise sind zwar bei einer im Blut festgestellten Translokation auch Eizellen betroffen - aber nur dann, wenn im Blut alle Zellen die Translokation enthalten. Das ist bei dir nicht der Fall, du hast ein sogenanntes Mosaik: ein Nebeneinander aus Zellen mit und Zellen ohne Translokation. Deshalb ist für deine Eizellen alles möglich: sie könnten alle normal sein, einige verändert (wie im Blut) oder alle verändert.
Insgesamt denke ich eher nicht, dass deine Translokation eine wesentliche Rolle bei deinem Problem, schwanger zu werden, spielt. Vermutlich ist sie eher ein Zufallsbefund. Denn Embryonen mit unbalancierter Translokation 14 oder 15 (und damit Monosomie oder Trisomie 14 oder 15) sind üblicherweise sehr wohl einige wenige Wochen lebensfähig - und führen dann eben zu Fehlgeburten. Diese fehlen aber bei dir. Außerdem hat es ja mit den nicht-betroffenen Eizellen auch nicht geklappt.
Noch genauer könnte ich das einschätzen, wenn ich die Ergebnisse der PKD der "kranken" 3 Eizellen zur Verfügung hätte. Wurde dir etwas darüber gesagt, ob diese Fehlverteilungen der Chromosomen 14 bzw. 15 oder Abweichungen anderer Chromosomen enthielten?
Solange die Ursache deiner Fruchtbarkeitsstörung unbekannt ist, kann man auch nicht einschätzen, ob deine Idee mit den Kryoversuchen etwas bringen könnte. Aber es lässt sich eben auch nicht ausschließen. Deshab halte ich es für sinnvoll, dass du es zumindest einmal versuchst. Ebenso übrigens, wie weiterhin eine spontane Schwangerschaft nicht auszuschließen: ihr solltet es ruhig parallel spontan versuchen (zwar eher nicht im Transferzyklus, aber in allen anderen).
LG, Barbara