Hallo,
ich bin schon viele Jahre stille Mitleserin, war aber sehr lange nicht mehr aktiv.
Im Moment bin ich sehr verzweifelt und erhoffe mir einfach etwas Austausch oder Erfahrungen.
Ich bin in der 21.Schwangerschaftswoche mit Zwillingen nach Kryo Transfer. Die Eizellen wurden mir 2017 mit 37 entnommen, 2018 entstand unser Sohn aus dieser Icsi.
Bisher waren alle Ultraschall Termine unauffällig. Mein Frauenarzt ist super und überwacht mich sehr engmaschig. Zum Harmony Test war ich auf seine Empfehlung in einer Uniklinik, Ende November. Die Blutabnahme dort war eine Katastrophe. Erst im 10 Versuch schaffte es der 5.Arzt mir genug Blut abzunehmen. 1 Woche später kam der Anruf, Blut stand wohl zu lange und war nicht verwertbar. Ich also nochmal hin und es klappte zum Glück alles gleich. Nach 1 Woche wieder ein Anruf, der Test sei nicht auswertbar. Und ein drittes Mal wäre unüblich. Dabei finde ich nicht, dass man den ersten Test zählen kann. Mir wurde zu diesem Zeitpunkt schon das erste Mal die Fruchtwasser Punktion angeboten. Das habe ich erstmal abgelehnt.
Zur Feindiagnostik war ich letzte Woche bei 20+1 wieder in der Uniklinik. Dort wurde bei Baby 1 ein dezent erweitertes Nierenbecken (4,7mm) und bei Baby 2 eine singuläre Nabelschnurarterie festgestellt. Der dortige Leiter des Pränatalzentrums empfiehlt mir deswegen die Punktion. Auch sind beide Babys wohl sehr zart, 7. Perzentile. Für ihn sind mein Alter (jetzt 42), der nicht auswertbare Test und die Auffälligkeiten Grund genug.
Ich bin ratlos und weiß, dass uns niemand diese Entscheidung abnehmen kann. Wir haben natürlich große Angst vor dem Risiko, ich weiß aber nicht ob ich noch wochenlang mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen leben kann. Für uns stand von Anfang an fest, auch ein Kind mit Trisomie 21 würden wir behalten, wir wollten durch den Harmony Test einfach vorbereitet sein. Vielleicht ist ja aber auch was viel schlimmeres mit den Mädchen und es wäre gut, es zu wissen.
Ich entbinde auf jeden Fall in einer Level 1 Klinik.
Vielen Dank an alle, die sich Zeit für diesen langen Text genommen haben. Vielleicht hat ja jemand, Barbara?, einen Gedankenanstoß für mich…
Liebe Grüße
Fruchtwasser Punktion-ja oder nein?
Hallo liebe Pit,
Es tut mir leid was du und ihr gerade durchmachen müsst.
Die Frage ist doch, was genau ändert sich für euch wenn ihr Bescheid wisst? Lohnt sich dafür das Risiko Einer Fruchtwasseruntersuchung?
Für mich stand fest dass ich kein Kind mit Trisomie 18 bekommen möchte, deshalb habe ich die Risiken einer FU schon 14+3 in Kauf genommen. Aber wenn es für dich keinen Unterschied macht, du sowieso in einem Level 1 Krankenhaus entbinden wirst, dann ist es Vlt nicht nötig.
Fühl dich aus der Ferne gedrückt, ich wünsche euch viel Kraft!
Hallo Kitt,
lieben Dank für deinen Beitrag.
Wirklich was ändern, außer Gewissheit zu haben, würde sich nicht. In meinem Kopf sind inzwischen die schlimmsten Horrorszenarien…von wegen es ist was schlimmes und es wäre gut, wenn auch das Krankenhaus vorbereitet ist. Trisomie 13 oder 18 sollte inzwischen auch andere Auffälligkeiten im Ultraschall zeigen, so wurde es mir jedenfalls von den Ärzten erklärt. Aber es gibt ja leider noch viele andere Krankheiten…
Ich hadere wirklich und bin momentan fast soweit, die Punktion machen zu lassen.
Danke nochmal für deine Worte!
Hallo pit80,
aus meiner Sicht reicht für die Ärzte im Krankenhaus der Organ-Feinultraschall völlig aus. Was darauf nicht zu sehen ist, wird keine relevanten Auswirkungen für die Versorgung nach Geburt haben (oder würde höchstwahrscheinlich auch mit einer Fruchtwasserpunktion nicht entdeckt). Auf jeden Fall lohnt es nicht das Punktionsrisiko. Dazu kommt noch, dass du mit einer Zwillingsschwangerschaft ohnehin eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten hast. Ein Abbruch nur eines Zwillings - den ihr ja ohnehin eher ablehnt - wäre jedenfalls in deinem Schwangerschaftsstadium sehr schwierig.
Ich kann keinen medizinischen Grund erkennen, warum du dir eine Punktion antun solltest. Wenn du das Gefühl nicht los wirst, zwingend etwas tun zu müssen, würde ich eher den Testanbieter wechseln als eine Punktion anstreben.
LG, Barbara
Vielen Dank, Barbara, für deine Antwort!
Laut Ärzten in der Uniklinik macht ein NIPT jetzt keinen Sinn mehr?!? Wäre aber auch in der fast 22. Woche noch möglich?
Die Auffälligkeiten im Ultraschall oder das Gewicht sind ja, einzeln gesehen, erstmal kein Grund zur richtigen Besorgnis, oder?
Vielen Dank auf jeden Fall für deine Zeit. Das hilft mir, meine Gedanken nochmal in eine andere Richtung zu sortieren und vielleicht auch einfach wieder auf mein positives Grundgefühl zu vertrauen. Eine Absicherung für alle Eventualitäten bekommt man sowieso nicht.
Herzliche Grüße
Liebe pit80,
ohne dass die Ärzte erklären, was sie mit "kein Sinn" meinen (keine Zeit mehr für Abbruch??) kann ich diese Aussage nicht kommentieren. Technisch ist ein NIPT bis zur Geburt möglich.
Ich persönlich sehe in den Softmarkern keinen Grund zur Besorgnis. Die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Störung ist dadurch nicht dramatisch erhöht und wie du schon schreibst: gegen Alles absichern kann man sich sowieso nicht.
LG, bitte berichte nochmal nach Geburt,
Barbara
Hallo liebe Pit,
du hast viel auf dich genommen um mit deinen Kindern schwanger zu werden und jetzt trägst du diese Sorge und Unsicherheit mit dir. Das tut mir auch sehr leid. Zum Glück konnte dir Barbara schon Mutmachendes sagen und dir sicher neue Zuversicht geben.
Grundsätzlich ists ja die Frage, ob eine Fruchtwasseruntersuchung Sinn machen oder etwas ändern würde?
Der Leiter des Präntalzentrums empfiehlt euch diese Punktion. Da darf man wissen, dass schon Ärzte im deutschsprachigen Raum verklagt wurden, weil sie eine „mögliche“ Fehlbildung oder Abweichung während der Schwangerschaft nicht dramatisch genug dargestellt haben. Deshalb drängen sie mitunter zur Fruchtwasseruntersuchung, also auch zu ihrem eigenen Schutz.
Von daher darfst du auch auf dein natürliches Gefühl bauen. Und wenn es dich doch eher beruhigen würde, dann kannst du den NIPT wiederholen.
Wegen der singulären Nabelarterie weiß ich, dass es recht oft vorkommt, ohne besonderen Grund.
Wie ging es dir denn bisher in der Schwangerschaft? Hattest du mit Übelkeit zu kämpfen?
Liebe Pit, es ist sicher eine recht anstrengende Zeit. Versuche, dir frohmachende und zuversichtliche Gedanken zu schaffen. Deine beiden Mädchen geht es bestimmt gut bei dir!
Viel Zuversicht und alles Liebe, Marie
Liebe Marie,
vielen Dank für deine lieben Worte!! Genau wegen solchen Beiträgen bin ich so gerne schon viele Jahre hier im Forum unterwegs.🙏
Nach einem langen Gespräch mit meinem Frauenarzt, der für meine Bedenken total Verständnis hat und jeden Weg mit mir geht, habe ich mir bei uns im Krankenhaus (wo die Kinder auch zur Welt kommen sollen) einen Termin geben lassen. Ein bisschen muß ich bis dahin noch warten. Dort wird nochmal ein großer Ultraschall gemacht und ich kann mit der Ärztin (Degum II) besprechen, wie es weitergeht. Für mich auf jeden Fall ein zweiter NIPT vor invasivem Eingriff.
Bis dahin versuche ich positiv nach vorne zu schauen und vertraue auf meine beiden Mädels, die mir jeden Tag mehr zeigen, wie stark sie schon sind…
Von Herzen alles Liebe auch für dich!!
PS: Die Schwangerschaft ist doch eine andere Nummer als bei meinem Sohn. Mir war bis zur 14./15. Woche oft übel und ich musste mich übergeben. Auch mein Blutdruck war eine ganze Zeit zu hoch. Vor Weihnachten hat mein Frauenarzt dann die Notbremse gezogen und mich ins BV geschickt. Zu dem bekomm ich einen Infekt nach dem anderen…🤧😷
Ich warte sehnlichst auf den Frühling!🌷
Hallo liebe Pit, darf ich fragen, wie es dir geht, mit all den Gedanken?
Sind deine beiden Babys munter und du ganz zuversichtlich? Du wolltest auf dein Gefühl vertrauen und positiv denken? Hat der Arzt sich nochmal über das erweiterte Nierenbecken geäußert? Ich hoffe sehr er geht dir und den beiden Babys recht gut?
Weiterhin viel Hoffnung dir!
Alles Liebe, Marie