Hallo in die Runde,
hallo liebe Barbara!
Ich bin zum ersten Mal geplant und recht schnell (4. ÜZ) auf natürlichem Weg schwanger mit Anfang 41 und jetzt in der 8. SSW (7+0) angekommen.
Ich möchte gerne vorher abklären lassen, ob das Kind schwerwiegende chromosomale Abweichungen hat (T21, 18, 13) oder eben so etwas wie einen Herzfehler. Ich selber habe, genau wie der Vater, keinerlei (uns bekannten) Vorerkrankungen.
Ich habe sowohl ein bißchen hier als auch auf unterschiedlichen Praxiswebseiten von Pränataldiagnostikern (wohne in Berlin) gelesen und bin mir nun unsicher darüber:
- welche der Verfahren (ETS, NIPT, maternale Serumbiochemie) ich am besten mit meinem Hintergrund machen lassen soll?
- in welcher Reihenfolge diese idealerweise erfolgen (erst Biochemie? dann ETS? dann NIPT, dann ggf. invasive Methoden oder doch zuallererst den NIPT?)?
- wann der beste Zeitpunkt/Zeitraum für die jeweiligen Untersuchungen wäre?
Auf einer Seite lese ich, dass die Biochemie schon zwischen 9+0 und 10+5 gemacht werden soll (am besten um 10+0), auf der anderen wird diese erst mit dem ETS ab 12+4 gemacht.
Den NIPT kann man ja ebenfalls schon ab der 10. SSW machen. Ist er denn da schon aussagekräftig genug?
Und mache ich den am besten zuerst?
Wenn dieser unauffällig ist, ist ein ETS mit Biochemie trotzdem sinnvoll?
Oder doch zuerst die Serumbiochemie, das ETS und bei einer intermediären Wahrscheinlichkeit noch zusätzlich den NIPT?
Ich bin total verwirrt und würde mich wahnsinnig über eine kleine Hilfestellung freuen.
roberta
Frage an -leu-: Alter 41, 1. SS: was, wann und in welcher Reihenfolge an Pränataldiagnostik?
Hallo roberta,
bei deinen Vorgaben wäre meine Empfehlung am ehesten: im ersten Trimester nur NIPT (irgendwann ab 10. SSW) und Feinultraschall erst im zweiten Trimester in der ca. 20. SSW. Das bietet die gringste Gefahr für überflüssige Verunsicherungen (siehe z.B. https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5791479-feindiagnostik-herzfehler-hilflos-bitte-um-rat ).
Wenn du den Ultraschall unbedingt schon früher möchtest, würde ich am ehesten ein ETS ohne Biochemie in der 13.-14.SSW empfehlen und den NIPT dann aber eher im Anschluss, wenn dann noch gewünscht. Das hat sich psychologisch oft als die günstigere Reihenfolge herausgestellt.
Ich würde den NIPT auch nicht mit der Serumbiochemie kombinieren, das macht für Trisomien keinen Sinn, weil der NIPT viel aussagekräftiger ist. Wenn überhaupt Biochemie, dann nur im Rahmen eines Präeklampsiescreenings, siehe z.B. https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5790826-reines-praeeklamsiescreening-erfahrungen-bzw-ablauf-ohne-ets .
LG, Barbara
Hallo Barbara,
erstmal, vielen Dank!
Ich denke, ich werde von einem frühen NiPT absehen, da dieser nmE bei einem auffälligen Ergebnis mittels Fruchtwasseruntersuchung bestätigt werden müsste. Weil die FWU in der Regel ja erst ab der 16./17. SSW durchgeführt wird, könnte ich ein wochenlanges Warten glaube ich nicht verkraften, da ich jetzt schon ziemlich mit Ängsten zu kämpfen habe.
Also werde ich wohl ein ETS in der 14. SSW machen, und dann auch einen NiPT. Dann wäre es bei einer Auffälligkeit nicht mehr zu lange hin.
Das Präeklampsie-Screening geht ja schon früher.
Jetzt fühle ich mich gut vorbereitet für den nächsten Termin.
Danke nochmals!
roberta
"Also werde ich wohl ein ETS in der 14. SSW machen, und dann auch einen NiPT. Dann wäre es bei einer Auffälligkeit nicht mehr zu lange hin."
Und NIPT in der 14. (oder 15.) SSW ohne ETS wäre keine Option? Bedenke, eine lange Wartezeit bis zu einem möglichst aussagekräftigen Organ-Feinultraschall in der 20. SSW müsstest du auch dann einkalkulieren, wenn im ETS eine Ultraschallauffälligkeit gefunden wird.
LG, Barbara
Ich habe dieses Jahr mit 43 mein erstes Kind bekommen mit folgenden Untersuchungen in dieser Reihenfolge:
ETS
NiPT (Blut abgenommen beim ETS)
Feindiagnostik
Alles in der Praxis Kudamm 199, kann ich sehr empfehlen..
Ja, so werde ich es wohl auch machen. Wann hattest du dein ETS?
Hallo,
und erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Ich habe letztes Jahr mit 41 mein erstes Kind bekommen und habe in der 11. SSW den Praena-Test gemacht (Blutentnahme bei meiner Frauenärztin). Dann in der 13. SSW einen Feinultraschall beim Pränataldiagnostiker, dort in der 23. SSW noch das große Organscreening (und wegen einer Auffälligkeit dort auch noch eine Fruchtwasseruntersuchung, am Ende alles unauffällig). Kann sehr die Praxis in der Friedrichstraße empfehlen.
Alles Gute!!
Danke!
Ich glaube ich könnte mit einem auffällugen Ergebnis beim NiPT nicht umgehen. Bei dir war er ja wahrscheinlich unauffällig? Darf ich dich fragen, was du gemacht hättest, wenn er doch auffällig gewesen wäre? Also rein hypothetisch...
Ja, bei mir war der Praena-Test unauffällig, der erste Feinultraschall auch. Deswegen kam die Auffälligkeit im Organscreening im 2. Trimester umso überraschender. Zum Glück konnten alle weiteren Untersuchungsergebnisse beruhigen, und heute sind wir dankbare Eltern eines kerngesunden 11 Monate alten Jungen :)
Ich hätte ein auffälliges Ergebnis des Praena-Tests durch eine Fruchtwasseruntersuchung abklären lassen. Hätte sich dort Trisomie 21, 13 oder 18 bestätigt, hätte ich wahrscheinlich - und das sage ich rein hypothetisch - die Schwangerschaft abgebrochen. Aber ich war nicht in der Situation, und daher kann ich nicht nachempfinden, wie jemand fühlt, der WIRKLICH in dieser Lage ist.
Jeder tickt anders. Ich bin der Typ 'wissen wollen' und 'alles abklären lassen', weil mir Wissen das Gefühl gibt, eine Entscheidung auf Grundlage der maximal verfügbaren Informationen zu treffen. Aber so glasklar sind die Dinge dann doch nicht: Mein Mann und ich sagen oft, wenn wir nicht genau zu dem Zeitpunkt, als das Organscreening stattfand, nachgeschaut hätten, hätten wir nie von der Auffälligkeit erfahren, und uns wären einige Wochen des Bangens und Weinens erspart geblieben...