NIPT Positiv Trisomie 18 - Kind ist gesund geboren

Hallo, da mir diese Beiträge vor fast einem Jahr sehr viel Mut gemacht haben, hatte ich mir damals schon vorgenommen, wenn das gut geht, teile ich meine Geschichte auch.

Wir haben bereits einen 3 jährigen Sohn mit dem ich schnell schwanger wurde und die ganze Schwangerschaft war unkompliziert. 2021 hatte ich kurz vor Weihnachten einen frühen Abgang in der 7.Woche und danach klappte es einfach nicht mehr. Bis November 2022. Es war alles unauffällig, das Herz schlug, das Kind eine Woche weiter als berechnet. Und dann habe ich den Fehler meines Lebens gemacht. Ich war immer diejenige die gegen Bluttests war, eine Abtreibung käme für mich nicht in Frage, mit Down Syndrom könnte ich leben. Ich wollte diesen Test eigentlich nicht und ich weiß bis heute nicht wie es passieren konnte, aber in der 11.Woche hat meine Ärztin mich überredet. Es gab keinen Grund, ich war 31 Jahre alt.Sie hat nur einen ganz kurzen Schall gemacht, Kind weiter 1 Woche größer, lag mit dem Rücken zu uns, alles ok.
Zwischen Weihnachten und Neujahr dann der Anruf, der Test sei positiv auf Trisomie 18, wir sollten sofort in die Praxis kommen. Da war ich in der 13.Woche und sie hat uns erklärt, dass das Kind mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr lebt und wenn doch sollten wir schnellstmöglich eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen, um dann abtreiben zu können. Irgendwann habe ich vorsichtig gefragt, ob der Test auch falsch sein könnte. Nein, die Tests sind schon sehr genau, das könnte sie sich nicht vorstellen, sie hätte so einen Fall aber auch noch nie in der Praxis gehabt. Dann habe ich nach dem Geschlecht gefragt, hatte sie noch nicht nach geschaut, ah ein Junge, ach und hier steht es waren nur 4% fetale DNA und es könnte eine Mosaiktrisomie vorliegen. Also vielleicht doch gesund? Nein, glaube sie nicht. Dann habe ich gefragt, ob sie schauen könnte, ob er noch lebt. Kein Problem und da fiel sie vom Glauben ab, sämtliche Fehlbildungen von denen sie uns vorher berichtet hatte, fand sie nicht-sie fand ein unauffälliges Kind weiter eine Woche zu groß. Sehr dankbar bin ich dafür, dass wir noch zwischen den Feiertagen zu einem Spezialisten durften. Der meinte schon da, er hielte es für unwahrscheinlich und würde von einer Fruchtwasseruntersuchung vorerst absehen, seiner Meinung nach sei das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung höher als die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Kind Trisomie 18 hätte, ich sollte aber in der 16.Woche wieder kommen. Um es kürzer zu fassen, sämtliche Ultraschalle blieben unauffällig und ich war insgesamt 5 Mal zur Feindiagnostik. Trotzdem blieb natürlich die Ungewissheit und die wurde von meiner Ärztin noch bei jedem Termin wieder geschürt... Irgendwas müsse ja sein, schließlich hätte der Test ja irgendwas gefunden, dann sei es die Plazenta, ich sollte regelmäßig Blutdruck messen, die würde bestimmt irgendwann ihre Arbeit einstellen. Nichts dergleichen passierte, ohne den Test hätte ich eine Traumschwangerschaft gehabt. Im Krankenhaus überreichten sie mir ein putzmunteres vollkommen unauffälliges 4 kg Baby und zeigten mir eine Plazenta, die volle 40 Wochen geschafft hatte und vollkommen normal aussah- der Test sei einfach falsch positiv gewesen. Erst da konnte ich mich nach 6 Monaten das erste Mal wieder entspannen. Und dann ging ich zu meiner Ärztin zur Nachsorge, mit dem sehr gut entwickelten 6 Wochen alten Baby. Ich habe sie gefragt, ob sie gemeldet habe, dass der Test falsch war. Sie warte erst noch auf den Bericht aus dem Krankenhaus, schaute in den Kinderwagen und fragte wer denn der Kinderarzt sei und dass der aber auch in Zukunft das Kind genau im Blick haben sollte. Meine Welt brach wieder zusammen, ich guckte ,ob die Ohren nicht vielleicht doch zu tief sitzen etc.. Der Kinderarzt sagte mir klipp und klar, dieses Kind hat keine Trisomie 18, hören Sie endlich auf sich Sorgen zu machen. Und das tat ich auch, inzwischen ist er 5 Monate alt und nicht nur unauffällig, sondern sehr gut entwickelt. Vor ein paar Wochen war ich wieder bei der Frauenärztin, sie schaute wieder in den Wagen , mein Sohn grinste sie an und sie meinte: naja, bis jetzt hat er ja scheinbar alle Entwicklungsschritte gemacht. Dieses Mal hat mich das nicht mehr aus der Bahn geworfen.
Ich hoffe, dass mein Beitrag vielleicht auch jemandem Mut machen kann!