Hallo ,
aufgrund einer aussichtslosen medizinischen Diagnose mussten mein Mann und ich uns für einen medizinischen Abbruch in der 14 SSW entscheiden. .
wäre keine genaue Antwort, welche Abbruch-Methoden zu Diesem Zeitpunkt möglich sind. Meine Gyn hat mir nämliche nur eine schwammige Aussage gegeben, dass sie sich nicht sicher sei, ob es medikamentös oder operativ gemacht wird. Das macht mich nervös, denn ich würde mich schon gerne darauf einstellen und etwas einlesen.
Vielleicht ist hier jemand, der zum
Selbigen Zeitpunkt vor diesem Problem
stand und mir ein paar Infos geben kann. Auch würde ich gerne wissen, wie lange man sich danach krank schreiben lassen kann /
sollte / darf?
Und ich habe schreckliche Angst vor einer vollnarkose oder schlimmen Blutverlust bei einer stillen Geburt und pda vor einer Lähmung kann mir wer Ratschläge geben?
Abbruch 14 ssw notwendig angst und suche um erfahrung
Liebe Julia,
Erst einmal tut es mir leid, dass ihr das durchmachen müsst. Ich habe es 2x erlebt, beide Male in der 14.Ssw, in unterschiedlichen Kliniken in NRW.
Meiner Info nach, ist ein rein medikamentöser Abbruch oder eine Ausschabung in der 14.ssw gerade eben so nicht mehr möglich, weil sich das Gewebe von dem Fötus schon zu verfestigt hat. Bei mir wurde beide Male per Tabletten eine Stille Geburt eingeleitet, durchgeführt im Krankenhauszimmer auf Station, nicht im Kreißsaal. Da aufs Kind keine Rücksicht genommen werden muss, bekommst du Schmerzmittel ohne Geiz. Eine pda nicht unbedingt, die Wehen sind zwar fies, aber nicht vergleichbar mit einer normalen vaginalen Geburt eines reifen Kindes. Ich bekam die Schmerzmittel über einen Tropf.
Auf der Toilette gab es eine Bettpfanne, da der Fötus dort ggf. aufgefangen wird. Wir konnten uns verabschieden, wir hatten die Wahl ob wir eine eigene private Bestattung haben möchten, oder ob es eine (kostenfreie) Sammeltbestattung sein soll.
Im Anschluss gab es noch eine Ausschabung unter kurzer Vollnarkose wegen der Plazenta. Vier Stunden danach hätte ich nach Hause gedurft, das wäre aber beide Male mitten in der Nacht gewesen, deshalb sind wir erst am morgen gegeben. Mein Mann durfte beide Male im Familienzimmer dabei sein.
Bei erstgebärenden kann das ganze dauern. Damals war das auch meine erste Geburt, dort dauerte es von der ersten Tablette bis zum effektiven Wehenbeginn fast zwei Tage. Das war sehr unangenehm, weil man im Krankenhaus sitzt und auf das unvermeidliche wartet. Beim zweiten Mal (dazwischen lag eine normale vaginale Geburt und eine frühe Fehlgeburt) waren es nur etwa 5 Stunden.
Wie lange ich krankgeschrieben war weiß ich nicht mehr. Ich meine so 14 Tage, meine Ärztin hätte mich aber auch noch länger krankgeschrieben. Mir tat es dann aber gut wieder zurück in den normalen Alltag zu kommen.
Ich wünsche dir alles gute, bei Fragen kannst du mir gerne schreiben. Lg
Liebe Julia,
es tut mir sehr leid, was du momentan durchmachen musst.
Ich war in einer „Abbruch-Klinik“ in München wegen einer med. Indikation und der Schwangerschaftsabbruch wurde in der 13 SSW durchgeführt. Dort sagte mir der Leiter, dass sie die Eingriffe dort bis zur 16 SSW durchführen.
Wenn du einen operativen Abbruch bevorzugst, müsstest du vermutlich mal direkt bei den Kliniken anrufen, bis wann sie diesen durchführen.
Ich war anschließend 1,5 Wochen krank geschrieben, da ich Ablenkung brauchte. Meine Frauenärztin hätte mir auch länger eine AU ausgestellt. Nimm dir einfach so viel Zeit wie du brauchst.
Alles Gute 🍀
Liebe Julia,
du hattest schon mal hier geschrieben und nun hat sich der Verdacht bestätigt. Das tut mir sehr, sehr leid. Natürlich reicht dir diese Aussage deiner Gyn nicht und du möchtest wissen, was auf dich zukommt. Vielleicht helfen dir die Erfahrungen von den Userinnen hier ein kleines bisschen weiter. Und doch ist es für jede Frau individuell. Vor allem die emotionale Seite.
Es ist sicher ein Aufklärungsgespräch geplant. Wann soll der Abbruch stattfinden?
Ihr musstet euch für einen medizinischen Abbruch entscheiden?! Wäre dein Leben sonst in Gefahr oder ist es, weil dein Baby die Schwangerschaft oder die Geburt nicht überleben würde?
Bei letzterem gibt es die Möglichkeit einer palliativen Geburt. Hat man dich darauf hingewiesen? Dafür gibt es in Kliniken ein Team aus erfahrenen Ärzten, Hebammen und Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, die eine betroffene Familie in dieser Ausnahmesituation beraten, betreuen und begleiten. Entscheidend sind da wohl die Nähe, die Zuwendung und die Vorbeugung und Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen. Dazu steht dir auch eine psychosoziale Beratung zu. Hat man sie dir angeboten?
Es ist sehr, sehr schmerzlich für dich und ich schreibe mit großer Achtung.
Liebe Grüße 💖
Hallo Julia,
Mein aufrichtiges Beileid. Falls du noch auf Antworten wartest, kann ich dir nur als Tipp zu dem was die anderen geschrieben haben noch geben, dass du vlt vorher in verschiedenen Kliniken in der Umgebung anrufst und nach dem Ablauf einer stillen Geburt nachfragst. (Falls ein op. Eingriff nicht in Frage kommtä) Ich habe die Erfahrung gemacht dass man am Telefon schon raushört wie empathisch das Haus ist und wie "erfahren" sie mit stillen Geburten sind. Ich hatte ein sehr angenehmes Krankenhaus, was sehr bemüht war. Aber ich hab auch schon von Frauen gehört die das alleine in einem 4Bett Zimmer durchmachen mussten. In manchen Kliniken sind auch Sternenkinderambulanzen mit angebunden. Die können einen davor und danach begleiten und wichtige Informationen geben. Es gibt auch die Möglichkeit das Baby im Anschluss zu fotografieren. Unter https://www.dein-sternenkind.eu/ findet man Fotografen aus ganz Deutschland die kostenlos die Kinder fotografieren. Falls dein Baby in der Nacht geboren wird, ist es wichtig das es in Kochsalzlösung liegt und nicht einfach nur in einem Tuch oder ähnliches. Ich hab Nachts entbunden und mir das Baby am nächsten Tag nochmal geben lassen, da es in Kochsalzlösung lag sah es noch "besser" aus als bei der Geburt. Man kann dann nochmal Abschied nehmen und vlt Fußabdrücke mit nem Stempelkissen oder ähnliches machen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.