Fruchtwasseruntersuchung, ja oder nein?

Hallo euch allen.
Meine Situation kurz zusammengefasst. Bei 13+0 wurde beim US die Nackenfalte 3,4 mm gemessen und danach der Nipt Test gemacht. Dieser war dann für T 21 auffällig. Jetzt steht am 29.01. ein großes US an und wir müssen uns bis dahin überlegen, ob wir eine FU machen lassen möchten, da diese dann direkt im Anschluss gemacht werden würde. Der Schock war natürlich groß und es ist ein totales hin und her der Gefühle.
Ich lese hier immer wieder „wenn du das Kind mit T21 eh behalten würdest, dann würde ich keine FU machen lassen“.
Mittlerweile denke ich, dass ich mit Trisomie 21 gut leben kann. Aber die Angst das da noch mehr sein könnte ist sehr groß. Und wenn das Kind schwererer Behinderungen hätte steht schon noch im Raum ob wir die SS doch noch abbrechen würden.
Außerdem meinte die Ärztin, dass das Ergebnis auch falsch positiv sein könnte, womit ich aber in meinem Alter (bin 42) auch nicht rechne, denn der Nipt Tests soll ja eigentlich schon sicher sein. Mein Mann überlässt die Entscheidung mir, da er sagt, es ist mein Körper. Aber ich glaube das er gerne Gewissheit möchte ob sich T 21 bestätigt und man nicht noch andere Gendefekte finden könnte.
Daher meine Frage , hatte das schon jemand, das nicht nur eine Trisomie, sondern noch irgendwas anderes gefunden wurden? Ich überlege jetzt den US abzuwarten, denn da war in der 14.SSW alles super, außer die Nackenfalte. Vielleicht haben wir ja Glück und es bleibt alles unauffällig. Und dann doch auf die FU zu verzichten?! Ich bin so hin und hergerissen und weiß nicht weiter 😞.
Entschuldigt das Durcheinander und viele schreiben, ich weiß nicht wo mir der Kopf steht.

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Liebe Cookie,
entscheidend sollte in dieser Situation dein eigenes Bauchgefühl sein: Möchtest du unterm Strich die FWU? Wenn ja, dann mach sie. Wenn dein Gefühl dagegen spricht, lass sie bleiben. Es geht in deiner Situation tatsächlich in erster Linie um Emotionen. Ich habe noch nie erlebt, dass außer Trisomie 21 noch etwas anders gefunden wurde und halte die Wahrscheinlichkeit bei NT als einziger Auffälligkeit auch für extrem gering.
Lass dich auch nicht hetzen mit der Entscheidung. Die Ärzte haben kein Recht, von dir zu verlangen, dass du die Punktion entweder direkt im Anschluss machst oder gar nicht. Wenn du dich gegen Punktion entscheidest, kannst du dich jederzeit umentscheiden.
LG, Barbara

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Liebe Barbara,
danke für deine Nachricht. Mein Bauchgefühl schwankt hin und her. Die Angst wegen dem Risiko und die Angst das mehr sein könnte. Mein Mann hofft glaube ich noch das es doch ein falsch positives Ergebnis sein könnte Das ist ja das schwierige. Vor dem Testergebnis hätte ich keinesfalls eine FU machen lassen wegen dem Risiko. Danach hatte ich dann doch überlegt, ob ich es machen soll. Denn ich bin ein Mensch, der gerne weiß, woran er ist. Sei das positiv oder negativ. Wenn ich wüsste, dass es nur Trisomie 21 ist und der US unauffällig bleibt,würde ich wahrscheinlich darauf verzichten.
Wie lange kann man denn die FU machen? Gibt es da eine Zeitlich Eingrenzung?

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Liebe Cookie,
eine zeitliche Begrenzung der FU ist am ehesten durch die fehlenden Konsequenzen nach dem Ergebnis gegeben. Rein technisch kann man sie fast bis zur Geburt machen. Es gibt aber Ärzte, die sich z.B. nach der 24. SSW oder 32. SSW weigern, sie durchzuführen - eben weil sie bei auffälligem Ergebnis nicht mehr zu einem Abbruch bereit wären.
Noch ein paar Zahlen, die dir vielleicht trotz aller Emotionen helfen, etwas klarer zu sehen:
Die Wahrscheinlichkeit, dass euer Kind T21 hat, liegt nach den verschiedenen Berechnungsprogrammen zwischen 99,4 und 99,9%. Also schon sehr, sehr wahrscheinlich. Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt nach Punktion liegt bei ca. 0,2%. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fruchtwasserpunktion noch andere Chromosomenabweichungen aufdeckt, würde ich bei deutlich unter 0,1% vermuten.
LG, Barbara

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Liebe Cookie,

meine Freundin und ich waren gleichzeitig schwanger und sie hatte die gleiche Situation/Diagnose wie ihr.
Sie hat eine FWU machen lassen, einfach um sicher zu gehen. Kurz um: der Verdacht trisomie 21 hat sich bestätigt. Obwohl ihr klar war, dass sie das Baby behält, hat es ihr dennoch geholfen und sie fand es gut Klarheit zu haben, um sich auch keine falschen Hoffnungen zu machen. Zum anderen hat sie sich so besser vorbereiten können und sich z.B vorab mit einer Mama, die ebenfalls ein Kind mit trisomie21 hat, getroffen sowie sich einer Eltern-Gruppe angeschlossen, um mehr über das Leben mit Kindern mit Einschränkungen zu erfahren.
Vielleicht hilft das ein wenig. Alles Gute in jedem Fall!

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Hallo Lilie,
ziemlich genau das meinte ich oben mit Bauchgefühl.Dir und deiner Freundin alles Gute!
LG, Barbara

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Vielen Dank für deine Nachricht.
Ich kann sehr gut verstehen warum deine Freundin sie für die FU entscheiden hat.
Aber ich stelle mich auf das Ergebniss ein. Die Nipt Tests sind ja schon ziemlich sicher, und altersbedingt (bin 42) ist das Risiko eines falsch positiven Ergebnisses ja leider sehr gering. Ich werde da, so wie Barbara sagt, meinem Bauchgefühl folgen.
Ich möchte die Kleine behalten und möchte das Risiko der FU nicht eingehen, auch wenn es nur sehr gering ist.
Ich hab mich auch schon viel belesen und schon nette Kontakte geknüpft, was mir sehr geholfen hat. Es ist toll wieviele Betroffene hier ihre Hilfe anbieten. Und es gibt einem wirklich viel halt zu wissen das man nicht alleine ist und das auch andere diese Gefühle und Ängste haben und hatten.

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Hallo,
ich war letzten Sommer in der selben Situation wie du. Ü40, NIPT positiv auf T21. Da diese Pränataltests ja nur Wahrscheinlichkeiten aussagen habe ich mich für eine FW Punktion entscheiden. Einfach weil ich Gewissheit (hatte vor 2 Jahren einen falsch negativen pränatest😢) haben wollte, um mich vorzubereiten und auch um die Schwangerschaft genießen zu können. Es war die zweite Punktion in meinem Leben und ich muss sagen, wenn du eine erfahrene Ärztin hast, würd ich mir hier keine großen Gedanken machen.
Meld dich gern, wenn du Fragen hast.
Viele Grüße und alles Gute weiterhin