Hallo in die Runde,
ich bin 34 und aktuell mit meinem 1. Kind schwanger.
Mein Lebensgefährte und ich haben uns eigentlich bewusst gegen das Ersttrimesterscreening und den NIPT-Test entschieden. Unsere Gründe dafür waren u.a., dass es gerade beim ETS ja doch viel um Wahrscheinlichkeiten geht und der NIPT wiederum öfters falsch positiv ist und wir uns durch etwaige auffällige Ergebnisse nicht verunsichern lassen wollen. Zumal zB Trisomie21 für uns persönlich kein Grund wäre die SS zu beenden. Die "schwerwiegenderen Trisomien" sieht man Im Zweifelsfall irgendwann auch im normalen Ultraschall.
Trotz dieser bewussten Entscheidung, merken wir, dass es uns irgendwie umtreibt und wir uns öfters fragen, ob wir es nicht doch einfach hätten machen sollen - zumal wir nun mitbekommen haben, dass in unserem Familien und Freundeskreis alle diese Untersuchungen gemacht haben. Nun ist die SS zumindest für eine NFM aber schon zu weit fortgeschritten (17Ssw).
Aktuell überlege ich nun, ob ich zusätzlich zum erweiterten Basisultraschall im 2. Trimester durch meinen Gyn noch einen differenzierten Organultraschall (Feindiagnostik) beim Pränataldiagnostiker machen soll. Einfach um doch etwas mehr Sicherheit zu haben, da es mich wie gesagt doch umtreibt, das ersttrimesterscreening nicht gemacht zu haben.
Zudem wollen wir gerne in einem Geburtshaus entbinden. Sollte etwas auffällig sein und zB eine OP nach der Geburt nötig, würden wir das natürlich nicht machen. Auch ist mein Frauenarzt oft sehr schnell und hat wenig Zeit und ich weiß nicht wie ausführlich er ultraschallt.
Hat jemand Erfahrungswerte mit der Feindiagnostik im 2. Trimester? Vielleicht auch ohne vorangegangenes ETS? Und macht die Feindiagnostik bei einem unauffälligen erweiterten Basisultrschall im 2. Trimester überhaupt Sinn?
Mir schwirrt der Kopf und ich würde mich über Input freuen. Danke fürs Lesen und einen schönen Tag
Feindiagnostik 2. Trimester ohne ETS
Wenn der Basisultraschall unauffällig ist, dann kann man auch davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist. Beim der Feindiagnostik wird dann eben nochmal genauer geschaut (es benötigt auch eine spezielle Weiterbildung und hat höhere Anforderungen an die Geräte). Letztendlich ist es immer sehr individuell und es kommt darauf an, wieviel Sicherheit ihr benötigt.
Ich persönlich bin ein Befürworter des ETS und der Feindiagnostik, einfach weil man dann auch bei entsprechend schlechten Nachrichten besser planen kann, was die mittel- und langfristige Versorgung des Kindes oder eventuelle OPs angeht. Im Gegenzug muss man natürlich auch Bedenken, welche Konsequenzen und Gedankengänge schlechte Nachrichten noch mit sich bringen können.
Für mich klingt es so, als solltest ihr die Feindiagnostik machen lassen, da ihr euch sonst, genauso wie beim nicht durchgeführten ETS, öfter Gedanken über das was-wäre-wenn machen würdet.
Was rein Persönliches, was nichts mit dem Thwma zu tun hat, aber was ich einfach kurz sagen möchte und was auch du gern überlesen kannst: Ich bin kein Fan von Geburtshäusern oder Hausgeburten, auch wenn sie natürlich einige wirklich tolle Vorteile bieten.
Wir hatten letztes Jahr tatsächlich selbst die persönliche Erfahrung in einer Klinik machen müssen, dass trotz keinerlei Risikofaktoren die Herztöne unseren Sohnes bei der Geburt plötzlich rapide abgesunken sind und binnen weniger Minuten ein Notkaiserschnitt gemacht werden musste. Er hätte es sonst nicht überlebt.
Hallo stern-23,
danke für deine wertvolle Antwort und das Teilen deiner Erfahrungen. Ich merke oft wie mich die Entscheidungen, die im zuge der SSW zu treffen sind fordern und wie schwer es mir fällt, bei mir zu bleiben. Gerade auch der anonyme und sachliche Austausch hier hilft mir sehr.
Danke auch für deinen natürlich berechtigten Hinweis bzgl Geburtshäuser. Man weiß natürlich nie wie es kommt und es tut mir leid, daß ihr einen Notkaiserschnitt musstet.
Hallo OutOfCologne,
da hast du aus meiner Sicht die entscheidenden Worte gefunden:
"wie schwer es mir fällt, bei mir zu bleiben."
Wenn du ganz bei dir bleiben könntest, was würdest du dann machen? Und warum?
Ich habe den Eindruck, im Moment wirst du von außen getrieben und das finde ich suboptimal.
Es gibt gute Gründe, einen Feinultraschall zu machen und gute Gründe, ihn zu lassen. Ebenso wie bei ETS und NIPT. Bei allen Untersuchungen sind unnütze oder sogar schädliche Beunruhigungen denkbar und beim Feinultraschall noch nicht einmal besonders selten. Wichtig ist deshalb das Gefühl, dass die Entscheidung für oder gegen eine Untersuchung zu einem passt. Keine Schwangere sollte ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie hierbei ihrem Gefühl folgt.
LG, Barbara
Hallo, ich hatte weder ETS noch NIPT machen lassen, obwohl ich in der Schwangerschaft 36 Jahre alt war. Die Feindiagnostik im 2. Trimester war mir aber wichtig, da die Ärzte besser geschult sind und so die Organe besser bewerten können, als es meist der eigene Frauenarzt kann. Die umgekehrte Frage ist: gibt es denn etwas, das für dich gegen die Feindiagnostik spricht? LG