Hallo Barbara,
ich würde gerne wissen was du von der Aussagekraft der trophektodermbiopsie hälst?!
Kurz zu meiner Leidengeschichte:
Von 2016 bis 2020 hatte ich 4 Fehlgeburten (10 SSW. missed abortion, die anderen 3 hatten zu keiner Zeit einen sichtbaren Herzschlag und schauten in Woche 7 immer aus wie Woche 5)
2021 machten wir dann zwei ICSI in Österreich, bei denen insgesamt 3 Blastozysten (Tag 5) zur trophektodermbiopsie geschickt wurden, allesamt mehrfach auffällig und nicht transferierbar.
2022 dann erfolgreiche Schwangerschaft durch Eizellspende.
(Mit immunologischer Hilfe, Dr. reichel Fentz hat mehrere immonilogische Problematiken gefunden … aber erst Nach den 4 Aborten)
Dann 2023 erneute Eizellspende für Kind 2. Leider Totgeburt im 9. Monat aufgrund eines schweren genetischen Defekts.
Ich frage mich jetzt, ob es nicht doch an den Spermien meines Mannes liegt und nicht meinen Eizellen? Natürlich kann der Gendefekt Zufall sein … oder siehst du eine Restchance es einfach nochmal normal zu probieren?
Glg Grüße
Leni
Genetisch schlechte Eizelle/ trophektodermbiopsie / Frage an Leu
Hallo Leni,
um dazu fundiert Auskunft zu geben, müsste ich wissen, welcher genetische Defekt zu der Totgeburt geführt hat. Außerdem wäre es gut, dein Alter und das deines Mannes zu kennen. Du kannst mir die Informationen per PN schicken, wenn du sie nicht ins Forum stellen willst.
Eine Restchance gibt es praktisch immer, wenn mal normal schwanger wird. Aber mit der Eizellspende hat es immerhin schon einmal geklappt, im Gegensatz zu spontan eingtretenen Schwangerschaften. Deshalb hättet ihr vermutlich mit Eizellspende eine größere Chance. Mehr dazu kann ich sagen, wenn ich die o.g. Informationen habe.
LG, Barbara
Hallo Barbara,
danke für deine schnelle Antwort: Mein Mann ist 38 Jahre, ich bin 34 Jahre alt. Wir sind beide recht sportlich und ernähren uns jetzt auch nicht superungesund …
Bei mir wurde wirklich ALLES getestet, Gerinnung, Genetik, Gebährmutterspiegelung, Insulinresistenz, Schilddrüse … und wirklich das einzig auffällige wurde dann bei der Immunologie gefunden (wobei das ja sehr umstritten ist?!)
Was generell in beiden Eizell-Schwangerschaften ein Problem war, ist dass mein Progesteronwert immer vieeeeel zu niedrig war (aber ich dachte, das liegt wahrscheinlich an der ICSI bzw. der EZS?)
Gendefekt unseres 2. Babys war das Wolf-Hirschhorn-Syndrom ( eine De Novo Variante) alle Genetiker habennuns bestätigt, dass es einfach eine Laune der Natur war … aber irgendwie zweifle ich einfach sehr daran … vielleicht liegt es ja doch an den Spermien meines Mannes und nicht an meinen Eizellen?!
Aber die KiWuKlinik sagte nach den beiden Trophektodermbiopsien sofort, dass ich mit meinen Eizellem kein Kind bekommen werde … eigentlich rieten sie uns sogar zu einer Embryospende … das wollten wir allerdings nicht.
Irgendwie würde ich es einfach nochmal gerne natürlich und mit meinen Eizellen probieren, aber die Sorge nach den ganzen Fehlgeburten und natürlich jetzt nach der Totgeburt ist riesengroß…
Sorry, für den langen Text!
Lg Leni
Hallo Leni,
ich kann die Aussage der KiWuKlinik, dass es mit deinen Eizellen unmöglich sein soll, nicht nachvollziehen. Kannst du die konkreten Ergebnisse der Trophoektodermbiopsien noch nachreichen?
Ich sehe hauptsächlich zwei alternative Wege für dich:
1. Du versuchst es einfach nochmal mit einer normalen Schwangerschaft - wenn du willst unter immunologischer Therapie und auch das Progesteron kann man ja substituieren.
2. Du versuchst es mit einer Schwangerschaft nach Polkörperdiagnostik. Das geht in Deutschland und du brauchst auch keine Ethikkommission. Vorteil: danach hättest du Gewissheit, ob gehäufte Chromosomenabweichungen in deinenEizellen vorliegen, weil nur die Eizelle getestet wird, ohne die Chromosomen des spermiums.
Grundsätzlich wäre es sogar möglich, an dem Material deines 2. Babies zu testen, ob die Abweichung auf dem väterlichen oder dem mütterlichen Chromosom 4 entstanden ist (wenn das Material noch nicht vernichtet wurde bzw. wnn ie Deletion mit einem SNP-Array nachgewiesen wurde). Dann bräuchtest du über diesen Punkt ebenfalls nicht mehr zu spekulieren.
LG, bitte berichte wieder,
Barbara
Liebe Leni,
ich kann zur Genetik nichts sagen, aber habt ihr euch mal eine 2. Meinung in einer anderen Kinderwunschklinik eingeholt?
Irgendwie verstehe ich auch nicht, warum man das so definitiv gesagt hat, dass du mit deinen Eizellen kein Kind bekommen kannst. Du bist auch noch recht jung. Bei stark eingeschränktem Spermiogramm empfehlen viele Kliniken im Ausland eine PID, weil das auch der Grund für aneuploide Blastozysten sein kann.
Wie gesagt, ich bin keine Expertin, aber falls ihr das noch nicht gemacht habt, würde ich mir definitiv noch ne 2. Meinung einholen.
LG flummi
Hallo Flummi,
ja ich bin irgendwie auch zunehmend am Zweifeln … das Spermiogram von meinem Mann ist allerdings absolut in Ordnung …
Aber mein Frauenarzt sagt auch, dass er keinen Grund sieht warum es nicht natürlich klappen sollte (er sagt allerdings ehrlicherweise auch, dass er in Sachen Genetik nur Grundkenntnisse hat) … aber mittlerweile bin ich irgendwie total verunsichert
Lg Leni
Ja das verstehe ich total. Es tut mir leid, was ihr schon alles mitgemacht habt.
Die meisten Kinderwunschkliniken sind ja auch auf rezidivierende Aborte spezialisiert. Ich glaube ich würde mich an eurer Stelle da nochmal in einer guten Klinik vorstellen und besprechen, welche Optionen ihr habt. Eine Eizellspende kannst du theoretisch ja auch in vielen Jahren noch machen, das läuft euch nicht weg. Mit den Ärzten dort würde ich auch nochmal besprechen, was an Diagnostik alles gelaufen ist und was noch sinnvoll sein könnte (wurde z.B. die Spermienfragmentierung getestet?).
Die Medikamente von R-F könntest du ja unabhängig davon bei einer erneuten Schwangerschaft nehmen.
Alles alles Gute!
LG flummi