Beikost und Abstände

Hallo,
Ich habe mit meinem Sohn (6 Monate) eine schwere Zeit hinter mir. Ich habe mit 8 Wochen abgestillt, seitdem bekommt er alle 3 Stunden die Flasche. Diese 3 Stunden wurden uns beim 1. Klinikaufenthalt aufgezwungen (er war da, weil er nicht mehr zunahm) und die sind seitdem so geblieben. Also schon 4 Monate. Als er 4,5 Monate war, habe ich Gemüsebrei probiert, klappt gut und er isst es recht gern und auch Obst danach. Das ändert aber nichts an dem Abstand. Trotz Brei und Obst will er nach 3 std wieder Milch. Das würde mich alles nicht stören, wenn er a) nicht so viel spucken würde und b) nicht chronisch unzufrieden wäre.
Ich komme einfach nicht dahinter, was er braucht. Er schläft immer nach der Flasche 1/2 Stunde. Kein längerer Schlaf durch den Brei oder so zeichnet sich ab.
Ich würde gern als Nächstes den getreidebrei nachmittags geben und frage mich nun wie ich es anstelle.
Rund um 11 Uhr kriegt er mittagsbrei, rund um 14 Uhr und 17 Uhr seine Flasche. Wäre es denkbar, die 14 Uhr Milch als kleinere Portion zu machen und dann so um 16/16:30 den getreidebrei?! Wenn er den erst rund um 17 Uhr bekäme, fänd ich es ziemlich spät, wenn wir 20:00 Uhr ins Bett gehen mit Flasche. Ich muss leider ein bisschen bei ihm auf die Zeiten achten, ich habe noch eine große Tochter (3,5) und da geht es nicht mehr so einfach wie bei einem Kind 🥺 vielen Dank im Voraus

1

Liebe "Josismam",

puh, da habt ihr ja schon so Einiges hinter euch.

Klasse aber, dass dein Kleiner sich so gut auf diesen 3 Stunden Rhythmus eingependelt hat.

Dein Junge hat nun Gefallen an der Beikost gefunden, sie schmeckt und bekommt ihm gut. Baue daher diese auf alle Fälle mehr und mehr aus. Auch verbleibt Brei einfach besser im Magen – das Spucken nach den Mahlzeiten sollte somit auch immer weniger werden. Klar, ein bisschen kann immer einmal wieder hochkommen, gerade wenn das Baby immer aktiver wird und natürlich nicht nach der Mahlzeit komplett stillliegt. Aber eine deutliche Besserung wirst du hier ganz sicher feststellen.

Des Weiteren verbindet dein Sohn mit dem Löffeln etwas Neues. Er kann nun selbst bestimmen wie viel er essen möchte, und auch in welchem Tempo. So wird dein Junge die Mahlzeiten durch all die neuen Geschmackseindrücke immer mehr mit Genuss verbinden.

Bleibe im Moment ruhig noch bei eurem Rhythmus, und biete den Getreide-Obst-Brei um 17h an. Starte mit einer halben Portion, und biete deinem Jungen im Anschluss daran Milch zum Sattrinken an. Vertraue hier auf sein Sättigungsgefühl – er wird nur so viel trinken, wie er auch wirklich benötigt.

Klappt dies gut, kannst du die Breimenge um 17h immer mehr steigern, und so die Milch schrittweise ersetzen. Genauso gehst du nach einiger Zeit auch mit dem Milchbrei für den Abend (20h) vor.

Sicherlich wird sich euer Tagesablauf durch die Einführung der Beikost verändern, da diese deinen Jungen deutlich besser sättigt als die Milch allein. Wenn du unsicher bist was den Speiseplan und vor allem die Abstände der Mahlzeiten deines Kindes betrifft, dann sprich gerne auch noch einmal deinen Kinderarzt darauf an.

Ich wünsche euch noch viele schöne gemeinsame Stunden am Familientisch!#mampf

Herzliche Grüße und alles Gute
Barbara

2

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe ja gehofft, dass er mit dem Brei länger satt ist, zum Mittag isst er 1 ganzes Gläschen gkf und 1/2 Obst, er würde auch noch mehr essen, aber ich mache dann echt Schluss. Ich habe leider die Befürchtung dass ich ihm ein bisschen das Sättigungsgegühl weg genommen habe. Beim 1. mal Krankenhaus hat er die Brust verweigert und nicht zugenommen und er musste ja zunehmen. Ich glaub ich hab ihm dann immer die Flasche rein gezwängt. Das tut mir so leid 🥺 ich war so verzweifelt weil er immer nicht trinken wollte. Ich glaube, er würde zurzeit immer essen und trinken. Aber er ist nicht dick (7,8 kg auf 68 cm). Vermutlich spuckt er alles, was Zuviel ist, wieder aus. Aber er hört eben nicht von alleine auf.
Ich hab nun 16:40-17:00 Uhr herum Getreidebrei gegeben. Er isst es ganz gut, habe keine Milch danach gegeben. Aber bis zur abendflasche wird es oft sehr anstrengend. Können Sie bitte noch einmal auf den Tagesplan schauen ob das ok ist?
Alles +/- 1/2 std
8:00 Uhr 170 ml pre
11:00 Uhr gkf (190 g) + Obst (100 g)
14:15 130 ml pre
16:45 Uhr 190 g Getreide-Obst
20:00 Uhr 170 ml pre
0:00 Uhr 170 ml pre
4:00 Uhr 170 ml pre

Es klingt viel, nachts trinkt er oft nicht aus. Aber wie gesagt er ist nicht dick, spuckt halt sehr viel. Nachts nicht.
Was kann ich optimieren oder verändern?

Vielen Dank

3

Liebe "Josismam",

bitte entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Dein Beitrag ist leider unglücklich nach unten gerutscht, so dass ich ihn erst jetzt entdeckt habe.#gruebel

Sicherlich hast du inzwischen auch die Beikostmahlzeiten gesteigert. Dein Kleiner isst ja gut und gerne. Sobald er mehr feste Mahlzeiten über den Tag verteilt erhält, wirst du das deutlich an der Sättigung merken. Du machst das aber völlig richtig, einen Schritt nach dem anderen, und ganz in seinem Tempo. Auch das Spucken wird nachlassen, wenn er noch mehr feste Nahrung erhält.

Schau dir doch mal diesen Plan hier an, daran kannst du dich grob orientieren:
Ernährungsplan | HiPP

Bitte befreie dich unbedingt von dem Gedanken, du hättest etwas falsch gemacht. Du hast dich zu Anfang an die Empfehlungen der Klinik gehalten, und das war in dem Moment sicherlich auch richtig so.
Dass dein Sohn nach wie vor ein Gefühl dafür hat, wann er satt ist, zeigt sich z.B. an den Nachtflaschen, die er nicht immer austrinkt. Mach dir also bitte nicht zu viele Gedanken, und freue dich darüber, dass dein Junge solche Freude am Löffeln hat. Vom Gewicht her passt inzwischen ja auch alles, also läuft bei euch alles richtig.

Ich wünsche deinem Kleinen auch weiterhin einen guten Appetit!

Herzliche (verspätete) Grüße
Barbara

weitere Kommentare laden