Liebe Expertinnen,
zunächst: ich möchte nicht undankbar erscheinen und/oder auch mein Baby natürlich nicht unnötig drängen, sollte es noch nicht bereit sein. Mir ist bewusst, es ist Jammern auf hohem Niveau.-Die Situation ist, dass ich gerne bald Abstillen möchte, da ich einen neuen Kryozyklus mit noch übriggebliebenen Embryonen starten möchte. Da ich schon älter bin (Ü40), möchte ich nicht mehr lange warten.
Ich stille voll und dies ging auch von Anfang an gänzlich problemlos. Meine Tochter ist von Größe und Gewicht am oberen Rand der Perzentilkurve (jedoch ausgewogenes Verhältnis, nicht übergewichtig).
Nun ist meine Tochter heute 6 Monate. Ich habe mit dem vollendeten 4. Monat mit der Beikost angefangen. Nun haben wir den 6. Mo. vollendet und sind nicht wesentlich weiter gekommen. Die Breimengen sind kaum steigerbar. Alle Tips der eigenen Hebamme habe ich berücksichtigt (so etwa nicht so schnell die Gemüsesorte zu wechseln; nicht hungrig füttern etc.). Meine Tochter isst nur wenige Babylöffelchen, schmiert dann nur noch mit dem Löffel im Gesicht herum und/oder steckt dann den Daumen in den Mund und verlangt dann die Brust. Der Großteil der (ohnehin schon geringen Menge) wandert täglich in unseren Hund. An Finger food nimmt sie mir manchmal Brot aus der Hand oder lutscht auch mal an einer Kartoffel oder Banane. Motorisch ist sie schon sehr weit und kann schon krabbeln.
--Mir ist bewusst, dass sie noch sehr jung ist. Haben Sie vielleicht dennoch Tipps wie ich das Ganze etwas beschleunigen kann?
Vielen Dank & herzliche Grüße
stagnierende Beikosteinführung
Liebe „rma_too“,
vielen Dank, dass du uns dein Vertrauen schenkst, und so offen deine Situation schilderst!
Im Moment sättigt sich dein Mädchen fast ausschließlich über die Muttermilch. Möchtest du also die Beikost bei ihr weiter steigern wird das nur funktionieren, indem du die Muttermilch entsprechend reduzierst.
Konzentriere dich nun ganz auf eine Mahlzeit am Tag, wie z.B. der am Mittag. Soll dein Mädchen also hier die Menge an fester Kost steigern, dann biete keine Muttermilch im Anschluss an die Mittagsmahlzeit an – auch wenn deine Tochter im ersten Moment überrascht darauf reagiert und diese unbedingt einfordert. Möchte sie nicht mehr weiteressen, dann mach kurz Pause, lenke sie ein wenig ab (Lieblingsspielzeug, aus dem Fenster schauen etc.), und versuche es nach ein paar Minuten erneut. Hat sie weiterhin keine Lust zu essen akzeptiere es, und versuche es am nächsten Tag wieder – am besten um die gleiche Uhrzeit, dies schafft Routine und gibt deiner Tochter Sicherheit.
Bleibe bei dieser einen Mahlzeit wirklich immer konsequent – du wirst sehen, deine Ruhe und Gelassenheit zahlen sich irgendwann aus, auch wenn es jetzt noch nicht danach aussieht.
Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln, und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Biete eine "neue Atmosphäre": Anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern kann ebenfalls für Entspannung sorgen.
Du schreibst deine Tochter ist motorisch schon sehr weit – dann nutze dies unbedingt aus! Bestreiche z.B. einen weichen Plastiklöffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lass sie so das Essen selbst „.erforschen“. Auch wenn es zunächst noch eher chaotisch zugeht und die Essensmengen eher gering ausfallen, wird sich deine Tochter so immer mehr auf das Essen einlassen, und auch die Mengen werden ganz langsam mehr.
Bitte halte dir auch immer vor Augen: du lässt dein Baby nicht hungern! Es wird essen, wenn es hungrig ist.
Liebe „rma_too“, gib dir und deinem Mädchen ein wenig Zeit, auch wenn du befürchtest, die Zeit könnte dir „davonlaufen“. Nur durch Ruhe und Gelassenheit wird es mit dem Essen noch besser klappen. Und dies ganz sicher schon bald!
Ich wünsche dir alles, alles Gute – im Team schafft ihr beide das!
Herzliche Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
verspätet vielen Dank für die ausführliche Antwort.--Leider klappt es trotz der Tipps nicht. Egal wie die Kontextbedingungen sind, verweigert sie nach spätestens 2 (baby)löffel jeglichen Brei, egal ob Gemüse oder Obst. Ich bin es mittlerweile schon Leid, das Ganze überhaupt anzurichten, wenn es nur wieder weggekippt wird. -Was sie isst, ist Brot und Kartoffeln (beides in ganzer Form), natürlich jedoch davon nur Minimengen, so dass das wohl keine Lösung darstellt (von der Unausgewogenheit mal ganz abgesehen).
Gibt es denn Babies die partout Brei verweigern? Und falls ja, was ist dann die Lösung.
ratlose Grüße
R.