Beikost - Pause?

Hallo,

aktuell isst mein Sohn (6 Monate und eine Woche) fast keinen Brei mehr. Sowohl Mittags als auch Abends.
Ich hab Gläschen probiert und auch selbst gekocht. Anfangs hat er so um die 100g gegessen, jetzt vielleicht gerade mal 20g.
Seinen Fruchtkompott isst er natürlich gerne 😅
Es isst immer ein Theater. Es wird mit den Händen und Beinen gewedelt und gemeckert.
Was machen wir bloß falsch?
Sollten wir eine Pause einlegen?

Mit dem Trinken ist das auch so eine Sache.
Tagsüber auch Theater und trinkt fast nichts.
Dafür abends im Schlafzimmer ca. 350ml, gegen 2 Uhr ca.250ml und gegen 6 Uhr ca. 150ml.
Wenn ich Glück habe dann meist erst gegen 15 Uhr wieder 150 ml.
Ich hab Angst dass er zu wenig trinkt.
Wasser bekommt er auch immer zwischendurch. Sind am Tag vielleicht 50ml.

Ich bin echt ratlos momentan 😔

Viele Grüße

Bearbeitet von Finnis-Mama
1

Liebe „Finnis-Mama“,

dein Kleiner hat anfangs mit Begeisterung gegessen, und nun plötzlich nicht mehr – das kommt häufiger vor als du denkst. Du machst also rein gar nichts falsch!

Das Essen vom Löffel ist für unsere Kleinen richtig anstrengend und verlangt ihnen mitunter sehr viel ab. Manchmal kommen sie dann an einen Punkt, an dem sie einfach keine Lust mehr darauf haben, und einfach nur gemütlich ihre Milch trinken möchten. Das geht leichter und macht schneller satt.

Auch der herzhafte Geschmack von Gemüse oder Menüs finden viele Kinder anfangs spannend, möchten dann aber phasenweise wieder zurück zur altbekannten „süßen“ Muttermilch oder Milchnahrung. Obst geht daher fast immer. ;-) #mampf

Um den Appetit deines Sohnes tagsüber wieder anzukurbeln, solltest du auf alle Fälle an den nächtlichen Milchmahlzeiten drehen. Denn: werden diese weniger, hat er automatisch tagsüber wieder mehr Appetit auf die Beikost.

Da bei euch beiden die Situation im Moment recht eingefahren ist, legt ihr am besten ein paar Tage Löffelpause ein.

Gegen Mitte nächster Woche startet ihr dann erneut in die Beikost. Damit es entspannt wieder losgehen kann, schaffe einmal eine neue Atmosphäre: ein anderer Teller und Löffel (z.B. andere Farbe) kann eine unbelastete Situation schaffen. Auch ein anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress – so kann es ganz entspannt wieder losgehen. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern kann ebenso für Entspannung sorgen.

Biete ihm dann Breie an, die er sonst gerne gegessen hat. Gibt er dir zu verstehen, dass er nicht weiteressen möchte, dann macht kurz Pause. Lenke ihn ein wenig ab (Lieblingsspielzeug, ein Lied singen, aus dem Fenster schauen etc.), und versuche es nach ein paar Minuten erneut. Hat er weiterhin keine Lust zu essen akzeptiere es, und versuche es am nächsten Tag wieder.

Des Weiteren fängst du an, die nächtlichen Milchmahlzeiten zu reduzieren. Zum Start die Milch um 2 h immer mehr verdünnen, und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. So schaffst du es, den Appetit deines Jungen von der Nacht wieder mehr auf den Tag zu verlegen.

Natürlich wird so eine Umstellung anfangs unruhige Nächte mit sich bringen. Versuche dann, deinen Jungen anderweitig wieder zum Einschlafen zu bringen: Kuscheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden.
Ein genauer Blick in die Windeln kann weiterhelfen wenn du unsicher bist, was den Flüssigkeitshaushalt deines Kindes angeht: sind die Windeln regelmäßig gut nass, und ist der Stuhl weich geformt, dann passt die Flüssigkeitsmenge.

Liebe „Finnis-Mama“, dein Sohn ist noch so klein, es besteht also überhaupt keine Eile mit der Beikosteinführung. Setze euch beide daher nicht zu sehr unter Druck – mit viel Geduld klappt das bald wieder.

Ich wünsche dir und der ganzen Familie ein entspanntes Wochenende!

Viele Grüße
Barbara