Baby 9 Monate isst kaum Beikosf

Hallo,

Eigentlich wollte ich es entspannt angehen aber jetzt werd ich doch langsam etwas ungeduldig…

Also mein Sohn ist 9 Monate alt und wird nach Bedarf gestillt, Beikost haben wir sehr langsam nach 5 Monaten eingeführt. So richtig begeistert war er nie, also wenn er gut Brei ist dann sind das so 100g ganz selten nehr, meistens eher weniger, das hat sich auch seitdem nicht geändert. Zusätzlich geben wir zu jeder Mahlzeit Fingerfood (Gemüse, Brot, Nudeln, Frikadellen (selbstgemacht)) weil er das manchmal besser findet. Er hat schon seit er 7 Monate alt ist 6 Zähne und verschluckt sich auch nie. Aber auch da isst er keine Unmengen leider und spielt schnell mit dem Essen herum…phasenweise isst er gar nichts, weder Brei noch Fingerfood, oder nur 1-2 Bissen. Grundsätzlich ist er nicht gerne im Hochstuhl und motorisch wirklich sehr unruhig, immer schon, darauf haben uns auch alle angesprochen immer…schon als er wenige Wochen alt war. Jetzt läuft er schon mit 9 Monaten frei und rennt schon richtig herum…und ich hab das Gefühl er wird immer schmaler…
Nachts stillt er immernoch sehr viel…auch tagsüber.
Nun will ich eigentlich irgendwann demnächst weniger stillen…wenn ich 3-4 Stunden weg bin klappt das auch mit dem Papa besser aber wenn ich da bin will er halt meine Brust. Wobei es seltsamerweise auch eine Phase gab wo er bei mir viel besser Beikost gegessen hat als beim Papa.
Ich bin einfach unsicher ob ihm nicht langsam was fehlt, vor allem Eisen da er wenn dann am liebsten Getreide und Obst isst und nicht so gerne Fleisch. Vielleicht muss ich aber auch einfach mehr variieren…wenn er etwas Neues bekommt ist er schon interessierter…ach ich weiss nicht…ich sehe einfach überall die speckigen Babys die voll gut essen und dann unseren schmalen Zappelmann…und mache mir langsam Sorgen. Wenn ich das essen hinauszögere und ihn nicht stillen lasse wird er nur immer wütender und frustrierter und will erstrecht nichts anderes essen…

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Liebe „leyla6“,

das Wichtigste gleich vorweg: vergleiche nie dein Kind mit anderen Kindern, dazu sind unsere Kleinen einfach zu unterschiedlich! Und eigentlich ist es ja auch logisch, dass dein kleiner Mann, der schon so mobil ist, einfach drahtiger ist als ein Baby, das gerade erst anfängt mobil zu werden.

Möchtest du also die Beikost weiter ausbauen wird das nur klappen, wenn du die Stillmahlzeiten reduzierst. Nur so kann sein Appetit auf feste Nahrung gesteigert werden. Leichter gesagt als getan, ich weiß, gerade bei solch einem kleinen Entdecker. Aber eine Portion von ca. 100 g ist doch schon etwas, darauf kannst du aufbauen.

Dein Kleiner geht nun großen Schrittes aufs Kleinkindalter zu. Er scheint sich ohnehin mehr für das Essen der Großen zu interessieren, er will da kein Baby mehr sein. Fördere ihn weiterhin gerne dabei, auch wenn das am Anfang oft wenig gesittet abläuft. Gib ihm weiterhin die Gelegenheit, das Essen mit allen Sinnen zu erfahren. Das ist der Weg wie Kinder lernen. Essen anfassen, mal rummatschen, manches landet auf dem Boden, einiges im Mund…Das sind wichtige Erfahrungen für deinen Jungen.

Klar kannst du mit den Lebensmitteln variieren. Das ist auch gut, damit er aufgeschlossen für neuen Geschmack ist. Aber behalte auch gewisse Konstanten im Speiseplan, das gibt deinem Sohn Sicherheit und hilft ihm, eine gewisse Routine beim Essen aufzubauen.

Dein Kind soll auch lernen, dass Essen am Tisch und nicht im Herumlaufen passiert. Fängt er also an herum zu zappeln, dann lege eine kurze Pause ein, indem du ihn ablenkst. Schau mit ihm aus dem Fenster, macht ein wenig Gymnastik, damit er seinen Bewegungsdrang ausleben kann – und dann wieder ab in den Hochstuhl, um weiter zu essen. Mit weiterhin ganz viel Geduld von deiner Seite kann er diesen Ablauf lernen.

Natürlich wird er anfangs meckern, wenn er nicht sofort wie gewohnt die Brust bekommt, aber nur so kannst du ihn zum Essen animieren. Er wird nach einer Weile verstehen, dass er ja nach wie vor mit dir kuscheln, und auch an die Brust darf – aber eben nicht mehr um sich komplett zu sättigen.

Super auch, dass der Papa ganz oft mit im Boot ist. Dies wird dir helfen, die Stillmahlzeiten – so wie du es planst – langsam zu reduzieren.

Hast du Bedenken, weil dein Kleiner weiterhin ein „Wenigesser“ ist, dann sprich ruhig auch noch einmal euren Kinderarzt an. Sicherlich hat er auch noch gute Tipps für euch parat.

Viele Grüße und alles Gute!
Barbara