Neugeborenes 1 Woche trinkt Unmengen - ist das normal?

Guten Morgen,

ich stille meinen 1 Woche alten Sohn und nach Absprache mit dem Krankenhaus füttern wir nach dem Stillen zu, da die Milch noch nicht reicht.

Er trinkt also erst 30 Minuten an der Brust - da weiß ich natürlich nicht wie viel er trinkt - und danach locker 60-100ml hinterher aus dem Fläschchen.

Nachts soll ich zwecks Schlaf alle 4 Stunden und er kriegt die abgepumpte Milch und Fläschchen von meinem Mann. Heute Nacht hat er in einer Mahlzeit 160/170 ml getrunken und war vorher nicht zu besänftigen, ich war richtig erschrocken, sind das nicht Unmengen für ein 8 Tage altes Baby (3600g Gewicht aktuell)?

Viele Grüße

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Hi,
Hast du eine Hebamme?
Für mich klingt das aktuelle Vorgehen ehrlich gesagt eher kontraproduktiv, wenn du auf Dauer stillen willst. Wieso sollst du nachts Pumpen statt Stillen? Gerade am Anfang hängen die Kleinen doch fast dauerhaft an der Brust um die Milchproduktion anzukurbeln. Wenn du nur alle 4 Stunden pumpst fürchte ich wird dieser natürliche Angebot-Nachfrage-Prozess nicht funktionieren. Klar schläft man anfangs nicht so gut, aber so ist das eben. Nach 4 Stunden wird dein Schatz auch recht ausgehungert sein, ich finde die Menge schon sehr viel.
Ich würde, falls du keine Hebamme hast, mal eine kontaktieren ob sie dir wenigstens mit dem Stillen helfen kann.
Alles Gute dir und deinem Schatz. :)

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Guten Morgen.
Begleitet dich jemand zu Hause? Hebamme oder ähnlich?
Wieviel pumpst du den ab? Du solltest jetzt eher weniger zufüttern und mehr stillen!
Eine gute Alternative ist das Zufüttern an der Brust.
Das Problem ist, wenn du zu viel zufütterst mit Flasche trinkt er weniger an der Brust und es wird auch immer weniger Milch gebildet, das ist ein Kreislauf.
Vielleicht wendest du dich am besten an eine Stillberatung.
Dein Kind hat einen Bedarf von 600 ml am Tag. Es darf natürlich auch mehr trinken, sofern es Muttermilch oder Prenahrung bekommt.
Es sollte aber jemand ein Auge darauf haben und dich begleiten.
Alles Liebe

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Ja die Idee kommt von der Hebamme das ich nachts 1-2 mal pumpen soll, er parallel dann die Flasche bekommt und tagsüber stillen wir so wie er Bedarf zeigt und füttern ggf nach falls er noch möchte

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Liebe „Inii“,

erst einmal noch herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes - was für eine spannende Zeit! #herzlich

Die Trinkmengen können tatsächlich sehr unterschiedlich ausfallen. Die Kleinen können dann auch mal was nachholen. Wie du schon schreibst, lasst sich zudem schwer sagen, wie viel dein Junge an der Brust trinkt und wie viel es dann in der Summe wäre. Aus dem Fläschchen können die Kleinen erfahrungsgemäß leichter und damit teilweise mehr trinken - es ist einfach nicht ganz so anstrengend wie an der Brust. Vielleicht trinkt er daher etwas mehr aus dem Fläschchen. #flasche Frag deine Hebamme gerne, ob ein anderer Sauger, mit dem dein Baby langsamer trinkt, sinnvoll wäre. Aus der Ferne lässt sich das leider schwer einschätzen.

In der Regel haben die Kleinen ein sehr gutes Gefühl dafür, wie viel sie brauchen. Irgendwann ist der Magen auch voll – dieser ist ja gerade zu Beginn noch sehr klein – und alles was zu viel ist, würde dann wieder heraus kommen. Bleibt gerne weiter so schön beim Stillen. Das Stillen spielt sich mit der Zeit immer mehr ein und hier macht Übung die beiden Meister. Häufiges Anlegen regt die Milchbildung an und dein Junge kann das richtige Andocken und Trinken gut üben.

Es ist gut, dass du weiter in Absprache mit deiner Hebamme bist. Sie kann die Trinkmengen und die Entwicklung deines Babys vor Ort am besten einschätzen. Ist sie zufrieden und dein Schatz auch, dann kannst du es auch sein.

Ich wünsche dir und deinem Kleinen alles Liebe und eine kuschelige Kennenlern-Zeit!

Herzliche Grüße #blume #hasi
Ulrike

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Sofern deine Hebamme keine zusätzlich zertifizierte Stillberaterin ist: Such dir bitte eine IBCLC Stillberaterin um dich zu unterstützen und aus der Schleife wieder rauszubekommen.
Leider hat das Krankenhaus in sehr vielen Fällen wenig Ahnung von solchen Dingen und trägt damit zur hohen Abstillrate bei. Und auch Hebammen ohne eine Zertifizierung in der Stillberatung sind oft die falschen Ansprechpartnerinnen, wenn es um Zufüttern, Pumpen, Milchmenge steigern geht.
Ich erlebe immer wieder die verrücktesten Sachen und dann kommen die Frauen nach 6 Wochen zu mir. Und dann ist es sehr viel mehr Arbeit.