Hallo,
mein Sohn (2.Kind) kam an 38+0 zur Welt mit 3000g. Er nimmt seit dem 4. Monat kaum noch zu, wiegt aktuell seit 2 Monaten 7000g. Größe und Kopfumfang aber normal. Er ist altersentsprechend entwickelt, gut drauf am Tag und krabbelt. (sicher auch im Kaloriendefizit, da er wenig trinkt und sich viel bewegt)
Er ist und war vollgestilllt, akzeptiert weder Flasche, Becher. Er isst keinen Brei, mal etwas Banane oder Brot, aber nichts in größerer Menge oder Regelmäßig.
In der Kinderklinik wurden alle Erkrankungen ausgeschlossen und die Ernährungsberaterin gab uns noch einige Tipps - da ich selbst als Kinderkrankenschwester recht gut informiert bin, hat sie mir aber nichts neues gesagt. Kalorienreiche Kost kenne ich, aber er isst es nicht. Weder Brei moch Fingerfood. Wir essen alle gemeinsam regelmößig am Tisch. Zufüttern würde ich, er akzeptiert aber keine Premilch oder eine andere Art der Nahrungsaufnahme.
Meine Tochter war damals vom Essverhalten ähnlich, aber immer so in der 30. Perzentile - also sah ich es ganz entspannt. Er ist in der 0. Perzentile, vorher war er in der 50. bei Geburt.
Nun aber sehe ich, dass er wirklich sehr zart ist (wie ich als Mutter es auch war und jetzt mit 160 cm und 55 kg immernoch bin) und denke mir auch, dass er schon irgendwann essen wird - aber er nimmt halt wirklich nicht zu und von letzter zu dieser Woche auch noch 100 g ab, ohne Infekt.
Es ist so mühselig...
Haben Sie noch Ideen, Tips, ich bin für alles offen.
Danke!
Nahrung, Gedeihstörung, Gewicht
Er ist 8 Monate.
Liebe "lilliamy",
du machst dir Gedanken wegen des Essverhaltens deines Sohnes - schön, dass du dich an uns wendest.
Zunächst einmal: Jedes Kind ist anders, daher gibt es auch kein "Muss" für eine bestimmte Essensmenge.
Zugegeben, darf es bei deinem Kleinen nach und nach noch mehr werden. Habe Geduld, auch, wenn es manchmal mühselig sein kann. Du kannst ohnehin nichts erzwingen.
Die Kleinen sind sehr individuell und gewöhnen sich unterschiedlich schnell an die ungewohnte Beikost.
Dein Sohn weiß am besten, wann er neben dem Stillen auch feste Kost braucht und möchte. Lass dich da gerne von ihm leiten.
Für viele Babys ist die Einführung fester Nahrung ein großer Schritt. Bisher ist dein Sohn daran gewöhnt, seinen Appetit und Durst durch Saugen zu stillen. Biete ihm geduldig immer wieder Brei über den Löffel an.
Ich bin mir sicher: Mit deiner Hilfe wird dein Kleiner auf jeden Fall lernen, eine Mahlzeit mit dem Löffel zu sich zu nehmen.
Ist vielleicht beim Essen mit dem Löffel etwas vorgefallen? War das Essen einmal zu warm oder hat sich dein Kleiner verschluckt? War ihm etwas unangenehm (Lärm, Hitze, Zwang, Ablenkung...)? Dann kann es einige Zeit dauern, bis sich alles wieder einspielt. Es kann helfen, die Farbe des Tellers und des Löffels zu wechseln, um wieder eine unbefangene Essatmosphäre zu schaffen.
Auch beim Durchbruch der Zähne oder während Infektionen sind Kinder oft empfindlich und verweigern feste Nahrung vom Löffel.
Generell kann es helfen auf das richtige Zeitfenster zu achten. Dein Sohn sollte aufgeweckt und munter und nicht übermüdet sein. Denn das mindert schnell die Lust am Löffeln.
Der Abstand zur letzten Milchmahlzeit sollte auch ausreichend groß sein, damit genügend Appetit vorhanden ist.
Wenn dein Sohn den Brei verweigert, biete nicht direkt wieder die Brust an. Mache gerne eine kurze Pause und versuche es erneut mit dem Löffel. Manchmal spekulieren die Kleinen auch auf die Milch und verweigern deshalb den Brei.
Falls du das nicht bereits ausprobiert hast, dann nutze gerne auch den natürlichen Erkundungsdrang deines Jungen, um ihm Lust auf den Brei zu machen. Gebe ihm einen weichen Löffel in die Hand. Bestreiche den Löffel oder den kleinen Finger mit einer ganz kleinen Menge Brei und lasse deinen Kleinen das Essen selbst erkunden. Auch weiche, gekochte, ungewürzte Gemüsestücke können mit der Zeit die Neugierde wecken.
Bleibe gerne auch weiterhin im Austausch mit dem Kinderarzt. Er kann die Entwicklung deines Sohnes letztlich am besten einschätzen.
Ich drücke die Daumen, dass dein Sohn nach und nach mehr Lust und Freude am Breiessen hat.
Alles Gute weiterhin und ein ganz schönes Osterfest!
Herzliche Grüße
Sophia