Zwei Jahre kind

Liebe „Bibamama,

gerne helfe ich dir weiter und möchte ganz offen zu dir sein:

Trinkt dein Kind in diesem Alter bei vielen Mahlzeiten noch sehr viel Milch ist die Milchmenge für dieses Alter zu hoch und – wie du schon richtig vermutest – ist der Speiseplan somit zu milchlastig.
Dein kleiner Schatz hat sich daran gewöhnt sich an der Milch noch gut satt zu trinken – daher ist der Hunger am Tage auf feste Mahlzeiten vielleicht nicht so groß. Das wird die Schraube sein, an der du etwas drehen kannst. Die Milch ist in diesem Alter meist nur noch ein kleiner Anteil in der Ernährung.

Für dich zur Orientierung:
Im dritten Lebensjahr benötigt dein Schatz etwa 330 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte, am besten auf 2-3 Portion über den Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: Die Trinkmilch alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt, der Käse auf dem Auflauf, die Sahne in der Cremesuppe usw. .

Du schreibst auch dein Schatz mag nur Nudeln und Brötchen essen – hier sage ich nur: „Willkommen im KLEINKINDALTER!“

Es ist ganz typisch, dass die Kleinen in diesem Alter ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag legen, nur Spatzenportionen essen oder sich auf wenige Lieblingsspeisen wie Nudeln und Brötchen pur konzentrieren.
Sie entdecken ihren eigenen Willen und haben oftmals keine Zeit zu essen und möchten beispielsweise lieber draußen spielen. Und was noch viel interessanter ist, sie entwickeln auch ein Gespür dafür wie sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken können.

Es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Machen deinem Schatz aber täglich ein buntes Angebot an Speisen und biete diese immer wieder an.
Es wird besser werden und dein kleiner Schatz wird auch wieder probierfreudiger werden, was andere Lebensmittel angeht. Irgendwann platzt der Knoten.

Hier habe ich noch ein paar Tipps, um das Kleinkindalter am Familientisch zu meistern:
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was du möchtest und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach deinen Vorstellungen sein müsste, aber dein Kind isst.

Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt, aber am besten wäre es, wenn du keine allzu große Sache daraus machst. Sonst lernt dein Kind weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Dein Kind spürt deinen innigen Wunsch es möge doch besser (mehr und vielfältiger) essen. Je weniger du dem Verhalten deines Kindes Bedeutung schenkst, umso mehr wird sich dein Kind wieder für das Essen interessieren.

Biete einen ausgewogenen Speisplan an, in denen die aktuellen Lieblingslebensmittel auch ihren Platz haben dürfen.
Du bestimmst das Angebot aus gesunder Kost und dein Kind darf daraus auswählen und entscheiden, wie viel es davon essen mag.

Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denke immer daran, es könnte essen, wenn es will und hungrig wäre.

Hier ein Überblick, wie ein Speiseplan fürs Kleinkindalter aussehen kann:

Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal pro Woche Fleisch und einmal pro Woche Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse oder Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli

Mein wichtigster Tipp: Nehmt euch die Milchmenge zu reduzieren als gemeinsames Ziel und gehe hier schrittweise voran. Oft spielt es sich dann ganz automatisch ein. Du und dein kleiner Schatz schafft das zusammen – ihr seid ein gutes Team.

Ich wünsche euch beiden alles Gute!

Herzliche Grüße
Eva