Hallo,
mein Sohn ist 10 Monate alt und bekommt seit dem 6. Monat Beikost.
Da er Brei verweigert hat, sind wir auf BLW umgestiegen und seitdem isst er richtig schön und trinkt auch gute 350ml Wasser täglich.
Tagsüber möchte er gar nicht mehr gestillt werden und trinkt da auch keine Pre-Nahrung. Abends stille ich ihn noch 1x und wenn er nachts wach wird auch 1-2x.
Jedoch verliert er seit einigen Tagen auch beim abendlichen Stillen immer mehr das Interesse und dockt immer wieder ab und an und nach 2 Minuten möchte er gar nicht mehr. Wenn er Nachts aufwacht ist die Brust glaube ich eher Beruhigung als Nahrung.
Ich befürchte, dass meine Milch bei Zeiten aufhört, wenn er immer weniger trinkt.
Wir bieten Pre-Milch immer wieder mal an, aber er hat keinerlei Interesse daran.
Ist es in Ordung, wenn er sich in diesem Alter schon selbst abstillt oder was kann ich noch tun, sodass er bestmöglich versorgt ist?
Baby möchte nicht mehr gestillt werden
Liebe "Ca2021",
schön, dass du dich an uns wendest!
Im Alter deines Kleinen ist die Muttermilch oder ggf. eine Säuglingsnahrung ergänzend zur festen Kost noch wichtig, damit dein Kleiner bestens mit allen Nährstoffen versorgt wird. Im zweiten Lebenshalbjahr werden insgesamt pro Tag noch 400-500 ml Milch bzw. Milchbrei empfohlen. Natürlich weißt du beim Stillen nicht auf den Milliliter genau wie viel Muttermilch dein Sohn trinkt, aber trotzdem kann dir diese Empfehlung ein Gefühl für die notwendige Menge geben.
Tagsüber wird dein Kleiner immer agiler und möchte die Welt entdecken, da gerät bei manchen Kinder das Trinken an der Brust etwas in den Hintergrund bzw. es ändert sich da einfach die Priorität.
Zudem schreibst du, dass dein Kleiner schon sehr gut und gerne isst – das klingt ganz prima! Er stillt seinen Appetit und Durst durch die feste Kost und zusätzliche Flüssigkeit, daher möchte er auch nicht mehr so viel gestillt werden.
Wenn du die Milchproduktion weiterhin aufrechterhalten möchtest, kannst du die Milch ausstreichen oder abpumpen. Anschließend kannst du die Milch in einem Fläschchen/Becher oder auch über ein Löffelchen anbieten. Vielleicht hat dein Kleiner da aktuell mehr Freude dran. Probiere das gerne einmal aus!
Hier auch noch ein paar Tipps, die erfahrungsgemäß helfen können, damit es mit dem Stillen wieder besser klappt:
Erst Stillen, wenn die Kleinen schläfrig sind kann helfen. Denn dann trinken viele, die im wachen Zustand die Brust verweigert haben. Auch abgedunkelte Räume und eine ruhige Umgebung können da helfen.
Wenn du angespannt bist, spürt das dein Keiner und das kann ihn vom Trinken an der Brust ablenken. Am besten ist es also, wenn du selbst ganz ruhig und entspannt bist.
Du kannst auch einmal ein kleines Spielzeug in Höhe deiner Brust halten; so kann dein sich Kleiner vielleicht besser auf dich und auf das Stillen konzentrieren.
Probiere auch gerne eine andere Stillposition aus oder Stille im Umhergehen.
Gerne kannst du auch einmal mit einer Stillberaterin in deiner Nähe sprechen. Sie hat sicherlich noch weitere Tipps für dich.
Dir und deinem Kleinen wünsche ich alles Liebe!
Herzliche Grüße und eine schöne Herbstzeit.
Sophia