Ernährung für dünnes Baby 1 Jahr

Hallo liebes Expertinnen-Team,

unser Sohn ist ein spätes Frühchen mit anfänglicher Trinkschwäche.

Er ist jetzt fast 1 Jahr alt, wiegt 8,8 kg und ist 75 cm groß, also an der Grenze zum Untergewicht.

Er trinkt aktuell noch 700-1000 ml Pre am Tag, das meiste davon abends/nachts.

Seine Mittagsmahlzeit (etwa 220 g Brei und etwas Obst, meistens Banane) isst er gut. Im etwas stückiger püriertem Brei isst er fast alles, nur Fisch mag er überhaupt nicht.

Ansonsten isst er nur geringe Mengen, Brot, Maiswaffeln, Kartoffeln und Nudeln am Stück, gedünstetes Gemüse etc, knabbert er nur minimal an, es landet kaum etwas im Bauch.

Abendbrei oder Obstbrei als Zwischenmahlzeit isst er an manchen Tagen ganz gut, ca. 100-150 g, an anderen Tagen gar nicht.

Haben Sie noch einen Tipp, wie er dazu zu bringen ist, mehr zu essen?

Aufzwingen möchten wir es ihm natürlich nicht.

Vielen Dank!

Bearbeitet von luthien86
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Hallo Luthien, ich bin zwar keine Ernährungsexpertin, aber unsere große Tochter war auch immer an der unteren Perzentile bezüglich Größe und Gewicht, daher teile ich mal meine Erfahrung. Sie isst jetzt mit 4 relativ ok, hat aber mit 1 auch wenig gegessen. Bei uns hat damals das Essen am besten geklappt, wenn wir nicht darauf bestanden haben, dass es bei Tisch stattfindet. Wenn unsere Tochter gespielt hat, konnten wir ihr nebenher einfach immer mal wieder einen Bissen füttern und sie hat dann gar nicht so darauf geachtet sondern einfach nebenbei den Mund aufgemacht. Am besten ging das im Freien. Bei Tisch war sie auf das Essen konzentriert und wollte dann immer bald wieder etwas anderes tun. Ich weiß nicht, ob unsere Methode pädagogisch wertvoll war, aber es hat jedenfalls geklappt… Jetzt mit 4 isst sie jedenfalls trotzdem problemlos bei Tisch.
Alles Gute euch!

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Huhu, danke für den Tipp 🙂

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Hallo Luthien,

bei einem Frühchen achten Eltern immer nochmals genauer auf die Ernährung 🥰

Hat dein Sohn denn plötzlich einen Knick in der Perzentile?
Wie ist die Gewichtszunahme seit Geburt? Wenn ihr eher schlanke zierliche Eltern seid kann das ebenfalls ein Grund sein.
Was sagt euer Kinderarzt?

Meine Töchter ebenfalls zwei Frühchen waren immer unter der Perzentile haben auch weniger als die 120-150g/Woche zugenommen aber sie haben zugenommen. Wir machen beiden keinen Druck bieten aber immer etwas an. Essen soll Spaß machen. Aktuell "füttert" die kleine gerne uns und da lässt sie sich zwischendurch auch immer wieder aufs essen ein. Brei haben beide vehement verwehrt.

Liebe Grüße 🍀

Bearbeitet von Exot2
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Ja, das ist wohl so.

Er nimmt auf seiner Kurve ganz gut zu.

Mit etwa 6 Monaten hatte er einen kleinen Knick in der Kurve, darüber war die KiÄ kurz besorgt, es ging aber wieder bergauf.

Wir sollen das Gewicht beobachten und wiegen selbst.

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Hallo Luthien, mehr essen vlt. nicht, aber reichhaltiger.
Ich würde Brei etwas Nussmuß beirühren. Avocada geht prima als Brotaufstrich usw. also gute Fette ins Kind, quasi🤗
Ich habe hier einen 1 1/2 jährigen der beim Stillen in den ersten Wochen so gut zugelegt hat, aber jetzt quasi schon lange einen Stopp hat😵‍💫
Er wiegt jetzt knapp 11,5 kg. Er ist auf seiner Kurve mega abgestürzt so mit 7-8 Monaten🙈
Aber der beste Esser ist er einfach nicht, da er aber fit ist und sich viel bewegt ist der Kinderarzt da sehr entspannt.

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Danke für den Tipp ☺️

Die Idee hatten wir auch schon. Avocado hat er gestern einigermaßen gut gegessen.

Fit und gesund ist natürlich das Wichtigste.

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Liebe „luthien86“,

wow hier wurden dir ja schon tolle Tipps gegeben – Dank an alle :)

Das Wichtigste ist tatsächlich – wie auch „Cosy85“ erwähnt – dass es deinem Kleinen gut geht, er fröhlich, munter und aktiv ist und sich auch gut entwickelt! Dann ist auch ein Gewicht an der unteren Perzentile vollkommen in Ordnung.

Super ist es tatsächlich, wenn du die Ernährung nicht zu sehr in den Vordergrund rückst und dieser nicht zu große Beachtung schenkst. Die Kleinen haben sensible Antennen und spüren, wenn du angespannt bist. :) Probiere es gerne mal mit den Tipps von „Feldlerche“ und „Exot2“ aus – also mal eine andere unbekümmerte Situation schaffen: andere Sitzposition, anderer Teller, andere Umgebung etc. Einfach, um wieder das Interesse zu steigern.

Mein Rat wäre zudem, die Milchmenge zu reduzieren. Im Laufe des 2. Lebenshalbjahres benötigen die Kleinen noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Dies teilt sich meist ein in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (etwa 190 g). Nach dem 1. Lebensjahr sind es nur noch 300 ml bzw. g Milchprodukte.

Die Milch kann die Kleinen nicht mehr mit allen Nährstoffen versorgen, daher ist es wichtig, dass die feste Nahrung gut gegessen wird. Auch verdrängt die viele Milch die wichtigen Beikostmahlzeiten – das Bäuchlein ist meist einfach noch zu voll von der nächtlichen Milch.

Schau mal, ob du in der Nacht anstatt der Milch Wasser oder ungesüßten Tee anbieten kannst. Die Kleinen haben meist nur Durst oder wollen einfach die Gewissheit haben, dass Mama in deren Nähe ist. Klappt das mit den Getränken noch nicht direkt, dann kannst du die Milch auch langsam ausschleichen. Also immer weniger Pulver ins Wasser geben, sodass sich dein Kleiner an den Wassergeschmack gewöhnen kann.

Noch zu den Mahlzeiten am Tag:
Am Morgen ist die Milch noch super – oder Müesli oder Brot plus einem Becher Milch. (Übrigens: Die Milch sollte nach dem 1. Lebensjahr langsam nur noch aus dem Becher angeboten werden.)
Am Vormittag ist dann eine Zwischenmahlzeit wie ein Getreide-Obst-Brei oder Knabberprodukte / Brot + weiches Obst oder Gemüse ideal.
Zum Mittag sollte es ein Menü und als Nachtisch kann es noch ein wenig Obst geben.
Am Nachmittag kann es erneut solch einen Zwischensnack wie am Vormittag sein.
Am Abend dann entweder einen Milch-Getreide-Brei oder Brot + einem Becher Milch.

Mag dein Kleiner von den Beikostmahlzeiten mal nicht weiteressen wollen, dann mach gerne ein Päuschen und biete später wieder den Brei an. Oft spekulieren die Kleinen darauf, dass es noch die Milch im Nachhinein gibt :)

Schau mal, ob und wie du die Tipps umsetzen kannst. Und melde dich gerne wieder bei Fragen!

Herzliche Grüße
Luise