Hätte mein Kind gerettet werden können?

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Liebe Frau Dr. Weigert,

mein Sohn kam Ende der 21. SSW still zur Welt. Grund dafür war ein vorzeitiger Blasensprung. Durch eine Folgeschwangerschaft weiß ich, dass ich eine Gebärmutterhalsschwäche habe/hatte, die bei meiner ersten Schwangerschaft leider nicht entdeckt wurde.

Ich habe beim Blasensprung viel Fruchtwasser und Blut verloren und bin mit dem Krankenwagen in die nächstgelegene Klinik gebracht worden. Dort wurde ich vaginal untersucht, wobei noch mehr Fruchtwasser abging und die Ärztin die Untersuchung abbrach. Aufgrund der frühen Schwangerschaftswoche könne man nichts mehr machen, war ihre Diagnose. Knapp 20 Stunden später verstarb mein Sohn dann im Mutterleib woraufhin die Geburt eingeleitet wurde.

Mich quält seitdem die Frage, ob man meinen Sohn hätte retten können. Mir ist bewusst, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist, aber mir reicht schon eine ungefähre Einschätzung zu diesen zwei Fragen:

1) Hätte mein Frauenarzt in der Woche vor dem Blasensprung (20. SSW) beim großen Ultraschall den Gebärmutterhals messen müssen, oder gehört das nicht zum Standard?
2) Hätte mein Sohn in einem Perinatalzentrum Level 1 womöglich eine Überlebenschance gehabt? Ich kenne Frauen, da wurde die Fruchtblase geklebt oder die Schwangerschaft durch strikte Bettruhe zumindest ein wenig länger aufrecht erhalten.

Ich glaube, wenn ich eine medizinisch-fachkundige Einschätzung dazu hätte (egal wie die Antwort lautet), könnte ich zumindest mit diesem Thema abschließen. Mir ist bewusst, dass ganz kleine Frühchen ohnehin nicht die besten Chancen haben. Aber dieses sehr schnell ausgesprochene "Todesurteil" nagt einfach immernoch an mir.

Ich denke Ihnen für Ihre Zeit.

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hallo, das ist schrecklich und braucht viel Zeit überhaupt verarbeitet zu werden! Auch in einem Perinatalzentrum kann man die Geburt wenn ein Vorz BS war in dieser Woche nicht komplett aufhalten. Wie, warum ect das alles passiert ist und welche Befunde es ggf gab sollten sie in einer Nachbesprechung in der betreffenden Klinik in Ruhe durchgehen mit den ärztlichen Kollegen. So haben wir das immer gehandhabt. Das hilft um irgendwie weiter machen zu können mental. Alles gute! fw