Wer ist auch so nah am Wasser gebaut?

Hallo,

die Geburt meines Kindes liegt zwar schon vier Jahre zurück, aber ich bin immer noch sehr nah am Wasser gebaut. Eben sah ich im Fernsehen einen Unfall und schon liefen bei mir die Tränen #heul. Geht es anderen Mamas auch so und wie geht ihr damit um? Ich bin in solchen Situationen immer sehr verwundert, weil ich sonst eigentlich eine taffe Frau bin #gruebel.

Viele Grüße
#blume

1

Der Post könnte von mir sein! ich habe gestern daselbe gedacht nachdem ich die Dokumentation zu Ramstein ausschalten musste. Früher, bevor den Kindern, konnte ich solche schlimmen Dinge mit einer Art inneren Distanz besser ertragen. Diese ist seit den Kindern weg. Es wird auch nicht weniger je älter sie werden, eher mehr. Mit den Kindern fühle ich mich unendlich dankbar und zugleich verletztlicher, weil einem bewusst wird was man verlieren kann durch zB einen Unfall.

2

Mir geht es genauso.
Vor den Kindern war ich echt hartgesotten, hab gerne Crime Dokus geschaut, Bücher nur Hardcore-Thriller; ansich hatte ich eine Faszination für das "Böse" in dieser Welt.
Seit ich Kinder habe kann ich davon nichts mehr ertragen und bin echt nah am Wasser gebaut, Filme, Bücher, Dokus und auch Nachrichten wie früher - unvorstellbar.
Die Hormone und meine Kinder haben mich da Grundlegend geändert, ist aber bei fast allen Freundinnen die ähnliche Vorlieben hatten genauso....schon komisch irgendwie. Tough bin ich sonst trotzdem noch, aber irgendwie trotzdem einfach weicher und verletztlicher geworden, wenn es vor allem um Kinder/Familien geht.

3

Geht mir auch so. Ich kann nicjtd mehr sehen wo es Kindern irgendwie schlecht geht. Da krieg ich auch direkt nen Kloß im Hals.

4

So extrem ist es nicht. Ich bin an sich sehr abgebrüht und weinte jetzt nicht so viel.

Nachdem mein Kind geboren wurde merkte ich aber schon, das ich emotionaler bin.

Seitdem ertrage ich manche Filme (die ich eigentlich sehr mag) nicht mehr, macht mich zu sehr fertig. Ist aber wirklich ziemlich spezifisch auf das Thema Kind und Kind-Eltern bezogen.

5

Hallo
Mir gehts so, sobald ein Kind involviert ist.

Oder halt bei Berichten, über all die jungen Männer, die jetzt im Krieg an der Front sterben.
Das ist grundsätzlich tragisch, aber ich denk dann immer "Die haben alle eine Mama...".

Ich weine nicht immer gleich, werde aber emotionaler als früher.

Mein Mann ist/ war voll abgebrüht.
Nicht der König der Empathie, nein.
Aber selbst von ihm kommt jetzt manchmal ein "Jesses, stell dir das mal vor...! Das willst du dir gar nicht ausmalen..."

Kinder zu haben, verändert einen.
Ich jedenfalls hatte noch nie in meinem Leben so viel zu verlieren.
Dabei weiss ich eigentlich von klein auf schon, dass Glück etwas sehr zerbrechliches ist.

Meine Kinder haben mich noch stärker, aber gleichzeitig auch so viel verwundbarer gemacht.

6

Ist völlig normal, dass einen das mitnimmt. Ist bei mir auch (inzwischen) so und manchmal muss ich die Tränen zurückhalten oder wegschalten.

Viele Berichte heutzutage zielen aber auch ganz besonders auf diese emotionale Seite ab. Da wird dramatische Musik unterlegt, Hintergrundinformationen zu den Personen geliefert, usw., alles was über die rein sachlich nüchterne Berichterstattung hinausgeht. Bei den normalen Nachrichten zwar eher nicht, aber in vielen Berichten oder Dokus ist das der Fall. Daher fühlt man sich eher mitbetroffen, je nach Tagesverfassung.

7

Ja, ich auch 😊
Was Kinder und Tiere betrifft, war ich immer schon nah am Wasser gebaut 😅
Aber seit der Geburt meines dritten Kindes, vor 4,5 Jahren, ist es weit "schlimmer" geworden.
Selbstverständlich in traurigen Situation (Nachrichten, Filme ...), aber auch ständig in schönen Situationen. Kindergesang bringt mich zum Weinen, weil es so schön ist, das Muttertagsgedicht meiner Kleinen, auf der Hochzeit meines Bruders konnte ich kaum aufhören zu Heulen 🙈 ...
Also vermehrt fällt es mir in schönen, glücklichen Momenten auf. Da war ich früher weit gefasster.

8

Oh ja 🥹 ich hab vor den Schwangerschaften fast nie geweint . Vielleicht einmal im Jahr . Aktuell bin ich so oft am weinen . Unfassbar . Eine Filmszenen reicht mir schon ,muss nicht mal besonders rührend sein . Was aber am schlimmsten ist auf der Arbeit hab ich jetzt auch schon 2x geweint . Ich saß da war kognitiv nur genervt von meinen eigenen Tränen konnte sie aber nicht zurückhalten . Die Situation hängt mir jetzt noch nach . Also keine Ahnung was das Kinder kriegen da aktiviert hat aber gefallen tut es mir wirklich gar nicht 😅😀