Wie geht ihr mit Belastungen um? Wie mit Sorgen?

Ich weiß nicht,wie ich meinen Thread nennen soll.
Ich bin alleinerziehend, mein Vater schwer krebskrank, war die Woche mit Mini stationär, schwere RSV mit Sauerstoff und tausend Sorgen, noch nicht ausgestanden. Diese Sorgen fressen mich auf. Ich hab dazu Stress mit dem Chef, der mich fragt, wann ich wieder arbeiten komme, all das liegengebliebene Zeug, welches ich gerade nebenbei abarbeite, Haushalt nebenbei, selber erkältet, zerplatzen Hoffnung auf neuen Partner, Ärger mit dem Ex, der sich für nichts interessiert,aber mich unter Druck setzt. Muss Entscheidungen treffen, die ich aufschiebe. Der Abschied von einem weiteren Kinderwunsch.
Es lastet so viel auf meinem Schultern.
Wir haben ein wunderschönes Leben, ich fühle mich sonst immer so powerful, energiegeladen und wuppe alles mit links
Aber dieser KH Besuch, die großen Sorgen um mein Kind, die fressen mich auf.
Dazu Kopfkino, was wenn wieder was ist, du bist ganz alleine...
Irgendwie haben mich viele Menschen enttäuscht. Menschen von denen ich dachte, dass sie helfen.
Fühle mich ausgelaugt, fertig und einsam.
Kenne ich nicht von mor.
Wie geht man besser mit Sorgen um?

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Ich denke es hilft immer, wenn man jemanden zum Reden hat. Es heißt nicht umsonst "geteiltes Leid, halbes Leid".
Das kann jemand aus der Familie sein, ein/e Freund/in, jemand den du nur online kennst, der aber vielleicht ähnliche Sorgen hat wie du, oder aber ein Therapeut.

Es gibt auch telefonische Seelsorge, da kann man anrufen und reden.
Oder Selbsthilfegruppen (gerade beim Thema Krebs gibt es da bestimmt einige).

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Die Seelsorge gibt es auch online. Als mein Sohn Krebs hatte, hat es mir geholfen, dort regelmäßig mit jemandem zu schreiben.

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Hier ist der Link: https://online.telefonseelsorge.de

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Liebe TE,

ich kann dich sehr gut verstehen. Hast du gute Freunde, die dir vielleicht mal unter die Arme greifen können, vielleicht mal einkaufen gehen? Das mag zwar eine Kleinigkeit sein, aber vielleicht etwas weniger Arbeit. Ich würde mich an deiner Stelle krankschreiben lassen, wenn es dir nicht besser geht, wenn du es nicht schon gemacht hast. Kuriert bitte beide eure Erkrankungen aus. Vielleicht eine ToDo-Liste machen nach Priorität, damit du alles weiterhin im Auge behalten kannst. Vielleicht mal über eine Muki-Kur nachdenken.

Ansonsten weiß ich auch nicht. Leider habe ich ganz andere Baustellen (behindertes Kind).

Ich wünsche dir alles Gute

LG Hinzwife

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Hallo,

ich kann Dich gut verstehen, ein Krankenhausaufenthalt mit Sauerstoff ist sehr beängstigend und kann wirklich Richtung traumatische Erfahrung gehen. Ich hatte die Frühchenzeit auf ITS gerade so verknapst, denke ich, aber durch einen ähnlichen Krankenhausaufenthalt ging das dann denke ich bei mir auch schon so Richtung PTBS, und ich habe eine Seelsorgerin aufgesucht und mit der geredet und da gute Tipps bekommen. Gerade wenn man schon "vorbelastet" ist kann einen das durchaus umhauen.

Alles Gute Dir,
Lotta

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Hey,

da ich mich nicht so gern Menschen anvertraue und das ist eigentlich falsch, schreibe ich meine Sorgen immer auf einen Zettel. Ich kann dann besser einschlafen, der Kopf ist dann abends freier.

Hat denn das Krankenhaus vielleicht einen Sozialdienst oder psychologischen Dienst, an den man sich wenden kann?

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich weiß nicht, ob es dir hilft, aber ich kann dir sagen, was mir in solchen Situationen geholfen hat. Priorisieren, und zwar auch emotional. Prio 1 hat dein Kind. Darum musst du dich kümmern und hierfür brauchst du all deine Kraft. Danach: Der Papa. Damit bist du emotional eigentlich schon überlastet, aber das "Gute" ist ja, dass RSV ein zeitlich begrenztes Phänomen ist. Danach dann dein Papa.

Arbeit, Haushalt etc. sind eigentlich echt sowas Unwichtiges. Dann siehts halt mal aus wie Sau. So what? Und dann meldest du dich bei der Arbeit eben krank. Dafür darf und wird man dir nicht kündigen.

Eben, es ist wichtig, dass du mit deiner Kraft gut haushaltest. Du kannst dich nicht um alles gleichzeitig kümmern und wenn du diesen Anspruch an dich hast, wirst du daran zerbrechen. Also musst du priorisieren.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles erdenklich Gute!

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Auch (oder gerade) wenn es keine Lösungen gibt, der Druck muß bei mir zwischendurch raus.
Ich fahre dann immer an eine bestimmte Stelle im Wald, stelle den Motor ab und schreie mir die Seele aus dem Leib. Danach steige ich aus und mache nen Spaziergang, früher (als ich es noch konnte) bin ich erstmal gerannt. So bekomme ich zumindest den Kopf etwas freier.

In der Zeit als ich nicht fahren durfte hatte ich einen Boxsack hängen, auch das hat etwas geholfen.

Der Druck muß zwischendurch raus, sonst würde ich druchdrehen.

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Willkommen im Club

So geht es mir auch gerade. Ich kann aktuell gar nicht abschalten. Ich bin verheiratet aber das ist manchmal auch ein Zusatzstress.

Mein Sohn ist gerade in einem sehr schlechten Zustand in einer psychiatrischen Klinik. Selbst die Ärzte sind mit ihm überfordert. Zudem hatte ich lauter Probleme im Job in den letzten zwei Jahren und dann noch die ganze Pandemie. Es ist mir aktuell alles zu viel. Derzeit haben sehr viele Menschen Probleme.

Wenn Du Dich austauschen möchtest, schreibe mir anonym über mein Postfach.