Ich weiß nicht was ich mit meinem Leben machen soll..

Hallo zusammen,
ich bin 25, in 2 Monaten 26 und habe das Gefühl in meinem Leben nichts erreicht zu haben.
Ich möchte so gerne Mama werden. Das ist mein größter Wunsch momentan. Leider weiß ich nicht was beruflich aus mir werden soll.
Ich arbeite mal dort, mal dort. Momentan seit einem Jahr in der Produktion und verdiene dort auch sehr gut, allerdings bin ich befristet angestellt. Ich habe aber einzelhandelskauffrau gelernt und auch abgeschlossen. Ich hasse diesen Beruf aber, ich mache alles andere lieber als Einzelhandel. Wirklich, ich hasse den Einzelhandel.
Noch eine Ausbildung kann ich mir wirklich nicht leisten. Ich wohne mit meinem Freund zusammen und bei den Preisen, kann ich es mir nicht leisten Azubi Gehalt zu verdienen.. außerdem wären es dann auch wieder 3 Jahre, ich wäre mit 29 fertig und hab dann ja auch noch nichts festes.. so spät wollte ich keine Mama zum ersten Mal werden.
Zudem hatte ich gesundheitlich Probleme, was evtl meine Fruchtbarkeit beeinflusst haben könnte, deswegen hab ich Angst wenn wir es erst so spät Anfangen zu probieren, dass es nicht klappt.
Ich weine jedesmal wenn ich erfahre dass jemand aus unserem Kreis schwanger wird, weil es einfach mein größter Wunsch ist. Ich hab das Gefühl ich hab meine letzten Jahre vergeudet.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin so unglücklich mit allem.
Vielleicht hatte jemand die selbe Situation. Freue mich über eure Beiträge.
LG

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Hallo!

Ich bin 55 und habe zwei fast erwachsene Söhne. Die bekam ich mit Mitte/Ende 30. Viel eher hätte ich nicht den Grips dafür gehabt und auch nicht den richtigen "Kerl" dazu. Wir lebten hier den Klassiker, in dem ich ein paar Jahre Zuhause war und mein Mann arbeiten ging. Nur war ich da so gut ausgebildet und hatte so viel Erfahrung im Job, dass ich problemlos wieder einsteigen konnte.

Du hast einen Job, der dir keinen Spaß macht. Kommt vor, aber die Aufgabe ist, dort eine Lösung zu finden. Ein Kind wird dich nicht retten, ein Kind kann dir keinen Sinn geben -was würdest einem so kleinen Wesen aufbürden?- und vor allem würdest du in die Falle tappen, in die die Frauen seit tausenden von Jahren tappen. In Beziehungen ist man immer abhängig, das ist wohl so, aber mach dich nicht komplett MIT KIND abhängig von jemand anderen. Wenn es für dich mit Ausbildungsgehalt nicht zum Leben reichen würde, was denkst du denn, wie viel Geld du MIT Kind und OHNE Job haben wirst?

Ich plädiere hier nicht dafür, dass alle Frauen bitte erst so spät wie möglich Mutter werden sollen.Das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Ich plädiere aber sehr wohl dafür, dass man sich selbst so weit sicher "in Tüten" hat, dass man diese Stabilität an das Kind weiter vermitteln kann. Ein Kind füllt keine Leere Ein Kind bleibt nur für ein paar Jahre. In spätestens 15 Jahren stehst du vor demselben Jobproblem wie jetzt, nur wird es dann keine so leichte Lösung dafür geben wie jetzt. Geh zur Schule, mach noch eine Ausbildung, guck mal, wo deine Stärken und Talente liegen und leg los! Du bist Mitte 20 und hast alle Zeit der Welt.

LG

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Hey!

Welchen Schulabschluss hast du denn, was wäre dein Traumjob?

Wann endet deine Befristung bzw wann wirst du übernommen?

Liebe Grüße
Schoko

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Ich hab höhere Handelsschule gemacht. Hab also fachabi. Ich hab keinen Traumjob, ich weiß nicht.
Die Befristung endet Ende dieses Jahr.

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Hey Süße! Gibt es jemanden in deinem Umfeld, der/die dich inspiriert bzw. dessen Leben du gern leben würdest? Wenn ja, warum?

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Wenn du Fachabi hast, wie wäre es mit einem berufsbegleitendem Studium? Dann kannst du weiter dein normales Gehalt beziehen und dich trotzdem in eine neue Richtung weiterentwickeln, die dir später die Möglichkeit für einen anderen Job bietet.

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Mit Fachabi schau mal, was die Fernuni Hagen so anbietet....

Du hast dich so auf Kinder kriegen eingeschossen, weil sonst nichts läuft bei dir, sorry so sehe ich das, aber das dicke Ende kommt zu letzt. Mit 26 Jahren Kinder, dann sind die in 16/17 Jahren aus dem gröbsten raus und brauchen Mama zusehen weniger. Dann stehst du da mit Mitte 40 und hast Nichts für dich, noch nicht mal einen Job auf den du Lust hast.
Darum mußt du dich vorher kümmern.
Mit 26 Jahren Kinder zu bekommen bedeutet nicht die Glückseligkeit.

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Hey,

welche Interessen hast Du denn beruflich?
Du bist noch jung genug, im etwas Neues zu starten! Du kannst auch währenddessen Mutter werden notfalls, für alles gibt es eine Lösung. Dennoch solltest du einen Beruf erlernen, der dir Spaß macht. Per Dualem Studium vielleicht? Dann verdienst du auch etwas…

Oder du bekommst Kinder und musst im ungeliebten Job weiterarbeiten, das klingt jetzt nicht so toll, oder?

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Manchmal braucht das Leben einfach einen Cut.
Ich habe mit 24 mein 2. Studium begonnen, das 1. geschmissen. Mutter wurde ich mit 28 und 30 und bin dann das 1. mal mit 31! Ins Berufsleben gestartet.

Nun bin ich 42, seit 11 Jahren in meinem Traumjob und schmeiße noch mal alles um nach 6 Jahren alleinerziehend sein. Neuer Mann (seit 2 Jahren) und schwanger(geplant), Umzug in ein anderes Bundesland mit den Kids , noch mal Neustart.
Nach 10 Jahren ehe und 6 Jahren alleine , bzw. alleine wohnend ist dies ein nötiger cut um aus der Dauerbelastung finanziell und emotional vorhanden war , auszubrechen.
Nun weiß ich aber zumindest, wohin es beruflich zurück geht nach der Elternzeit , eine berufliche Konstante fand ich letztlich immer sehr wichtig um bei allen Dramen zumindest finanziell über die Runden zu kommen.

Was ist dir wichtig? Ein Neustart? Ein neuer Job? Evtl ein Studium ? Kinder und dann noch nach nem Job suchen (besser findest du den Job mit Kindern auch nicht)

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Hallo,

du bist noch so jung, hast alle Chancen der Welt (also zumindest mehr als ich, bin fast 49).

Ich habe meine erste Ausbildung auch gehasst und deshalb aushilfsweise und probeweise immer wieder anderes gemacht.
Mit 41 bekam ich tatsächlich nochmal die Chance eine Ausbildung zu machen, hatte 3 Kinder zu der Zeit, mit großen Altersabständen. Ich wollte immer 3 Kinder vor 30 bekommen, mein zweites kam mit 30, mein drittes mit 39. Meine Ausbildung habe ich mitten in der Trennungszeit mit 44 abgeschlossen. Ich möchte jetzt nicht hören, wie toll ich bin. Ich war zu der Zeit voller Angst und Panik, gar nichts mehr im Leben zu schaffen. Ja, ich dachte tatsächlich mein Leben sei zu Ende und funktionierte nur noch.
Ich hatte zusammen mit meinem Mann und den Kindern ein Haus und 3 Katzen. Meine 22 jährige Tochter lebt jetzt in Köln und macht genau die Ausbildung, die ich gehasst habe, aber sie liebt es.

Inzwischen sind mein Ex und ich geschieden, ich lebe mit meinem 18jährigen Sohn in einer Dreizimmerwohnung. Mit meiner 9 jährigen Tochter hatten wir bis zur Grundschulzeit das Wechselmodell und die Katzen sind jetzt leider woanders Zuhause.

Meine kleine Tochter hole ich jeden Mittwoch für ein paar Stunden nach der Arbeit ab und bringe sie nach dem Abendessen wieder zu ihrem Papa nach Hause, wo sie mit ihm und seiner neuen Frau (meiner ehemaligen Freundin und Trauzeugin zusammenlebt).
Jedes zweite komplette Wochenende habe ich sie auch und die Hälfte der Ferien.
Übrigens eine gemeinsame Entscheidung aufgrund des Dorflebens, Familie der Stiefmutter am Ort, kleine Grundschule, alles sehr beschützt etc., es gibt kein böses Blut mehr zwischen uns.
Ich habe mein Leben inzwischen akzeptiert, trotzdem kommt auch bei mir zwischendurch der Gedanke, 16 Jahre Beziehung in den Sand gesetzt zu haben, wo bleibe ich im Alter, werde ich alleine sein, Angst alles finanziell alleine zu stemmen, der Wunsch meine Tochter mehr bei mir zu haben, gleichzeitig Trauer, dass ich es nicht hinbekomme, ihre Bedürfnisse zu stillen, weil mich leider sehr schnell Dinge überfordern, die für andere ein Klacks sind, bin in meiner Kindheit nicht wirklich gut auf das Erwachsen werden vorbereitet worden und hatte viele Probleme.
Kurzum ich hatte sogar gestern erst wieder den Gedanken, in meinem Leben nichts hinbekommen zu haben, war niedergeschlagen und habe nur glückliche Familien mit tollen Großeltern und Verwandten vor mir gesehen. Ich bin eher der Typ einsame Wölfin, meistens macht mich das glücklich, aber manchmal eben auch nicht. Ich hadere auch immer wieder mit meinem "Schicksal" und mir ist bewusst, dass einige Sachen wohl nicht mehr möglich sind. Beispielsweise habe ich mit dem Thema Familienleben wie früher abgeschlossen, jetzt sind es eben noch meine Kinder und ich und manchmal auch mein Freund, wir leben allerdings nicht zusammen und haben das auch nicht vor.

Ganz ehrlich? Meine Wunschvorstellung war das, wie es gelaufen ist, mit 25 auch nicht, aber ich habe irgendwie versucht das Beste draus zu machen.

Was ich dir eigentlich sagen möchte, wenn du deinen erlernten Beruf so wenig magst, würde ich auf jeden Fall meine Energie nochmal in eine neue Ausbildung stecken. Kinder kannst du auch noch mit über 30 bekommen, du musst es ja nicht so wie ich machen.
Du bist 25 und nicht 50 (womit ich keine über 50 jährigen diskriminieren wollte, bin ich selbst fast #schwitz)

Liebe Grüße