Mama-Burnout

Hallo….

ich weiß mittlerweile nicht mehr so richtig weiter. Wir haben 4 Kinder in 7 Jahren bekommen. Während der Elternzeit der Kinder habe ich mich beruflich immer von Zuhause aus weitergebildet - ich brauchte das, weil mir irgendwann die Decke auf den Kopf fiel. Durch Corona und der aktuellen Weiterbildung, bin ich seit knapp 4 Jahren im Homeoffice. In den 4 Jahren habe ich 2 Kinder bekommen. Nun ist unser jüngstes 10 Monate alt. Geht mit 16 Monaten in die Kita und ich gehe (endlich) wieder arbeiten, sobald die letzte Prüfung bestanden ist. Alles erstmal soweit so gut.

Aber: ich bin nervlich total am Ende. Seit 4 Jahren dreht sich mein Leben um Haus, Kinder, Weiterbildung. Zeit für mich schaufelt mir mein Mann frei - er ist wirklich ein toller Vater und Ehemann. Aber es reicht nicht. Mich macht die soziale Isolation fertig. Meine Freundinnen (auch in EZ) sitzen den ganzen Tag Zuhause - denen gefällt das. Treffen kann man vergessen. Dazu habe ich noch wenig Zeit, da ich jede freie Minute für meine Weiterbildung nutze. Das Baby ist in einer Quengelphase - ich kann es nicht mehr erhören, ebenso wie 1000 Mal „Mama, Mama, Mama“ oder Gezanke, wenn der Rest aus Schule und Kita kommt. Ich habe das Gefühl keinem mehr gerecht zu werden. Will für die Kinder immer ein offenes Ohr haben, habe aber eigentlich gar keine Lust zu reden. Ich bin chronisch übermüdet, trotz dessen, dass ich mich mittags für eine Stunde hinlege. Ich habe keine Nerven mehr für Streitereien und Lautstärke. Mein Mann machte den Vorschlag, dass er einen Tag die Woche das Baby nimmt und ich arbeiten gehe, dass ich mal raus komme. Jedoch nützt mir das nichts, weil ich jede Minute für meine Weiterbildung brauche. Es ist eine Sackgasse in der ich derzeit feststecke. Heute war die Überlegung, dass die kleine schon mit einem Jahr zumindest bis zum Mittag in die Krippe geht, dass ich vormittags in Ruhe Zeit für mein Zeug habe, auch mal zum Sport gehen kann, aber dann überkommt mich wieder das schlechte Gewissen. Ich will auch nicht, dass die kleine dort sitzt und weint, sich vielleicht nicht wohl fühlt, weil sie noch zu klein ist. 2 unserer Kinder sind zwar auch mit einem Jahr in die Krippe, rückwirkend betrachtet fande ich es jedoch suboptimal. Mache ich abends etwas mit Freunden, kommt am nächsten Tag die Quittung (Schlafmangel). Ich weiß nicht mehr wie ich mir und allen anderen in der Familie gerecht werden soll :(

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Frage: wieso hat man denn 4 Kinder in nur 7 Jahren bekommen ? :O
Für mich ist es eine ganz klare Schlussfolgerung das 4 Kinder mit so kurzem Abstand zur großen Belastung führen.

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Soll sie die Kinder denn nun deiner Meinung nach wieder zurück schieben oder was ist dein Lösungsvorschlag? 😅

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Natürlich nicht. Ich frage mich aber ( unhöflicherweise) durchaus, ob man das wirklich gar nicht früher kommen sehen hat ?

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I feel you. Ich kann auch verstehen, dass du dein jüngstes Kind nicht schon mit einem Jahr in die Krippe geben möchtest. Aber bevor du völlig zusammenklappst (so liest es sich) würde ich das trotzdem in Erwägung ziehen und dann nur ein Minimum an Stunden in Anspruch nehmen. Bist du ganz sicher, dass du wieder arbeiten möchtest, wenn dein Kind 16 Monate alt ist? Ich bekomme jetzt das 3. Kind und werde 2 Jahre in Elternzeit gehen. Ich freue mich jetzt schon wahnsinnig auf die Zeit zwischen dem 14. und 24. Lebensmonat - da ist das 3. Kind auch in der Betreuung und ich habe am Vormittag endlich Zeit für alles, was sonst nicht/nur eingeschränkt/unter enormem Stress möglich war und ist und kann auftanken, bevor ich dann wieder anfange zu arbeiten.

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Danke dir für deine Nachricht.

Ja, ich will unbedingt wieder etwas tun. Ich brauche auch einfach die geistige Auslastung. Der Job ist nicht zeitaufwändig. Ich bin spätestens kurz nach dem Mittag wieder Zuhause. Hätte dann also noch 1-2 Stunden für mich.

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Könnt ihr euch einen Babysitter oder eine Reinigungskraft leisten. Reicht ja schon mal aus, wenn sie alle 2 Wochen kommt, damit erst mal nicht zu sehr ins finanzielle geht?
Oder gibt es anderweitig Familie, die mal übernehmen kann?

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Lichter am Ende des Tunnels

- Abschluss deiner Weiterbildung (darauf kannst du stolz sein!)
- dein Jüngstes wird irgendwann 16M alt sein u in die Kita gehen
- alle deine Kinder werden älter und es wird einfacher werden (darauf kannst du noch viel mehr stolz sein!)

und damit du es bis dahin schaffst, brauchst du noch kleine Lichter wie deinen Mittagsschlaf, vielleicht ab und zu sonntags ausschlafen u dein Mann übernimmt , solche Sachen eben.
Gibt es vielleicht noch jemanden im Umfeld, der sich für einen überschaubaren Zeitraum unterstützen kann? Oder mal ein, zwei Kids übers Wochenende mitnimmt?

Respekt vor dem, was du alltäglich leistest!

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Danke für deine liebe Antwort! Ich versuche immer das Licht am Ende des Tunnels zu sehen und mich darauf zu fixieren.

Wie ich weiter unten schon schrieb: Das Problem an der Sache ist, dass ich zwar doch Recht viel zutun habe, aber trotzdem der Alltag trist und öde ist. Es ist auch nichtmal so, dass die Kinder mich extrem stressen - klar es gibt Phasen, da ist es extrem stressig. Es ist eher so, dass ich den ganzen Tag Zuhause bin (ich gehe aber jeden Vormittag spazieren) und sich dieses „Alleinsein“ bis zum Nachmittag in mir auch aufstaut. Ich fühle mich einfach einsam. Klar ist das Baby da, aber man führt eben auch den ganzen Tag keine Gespräche, die einen persönlich erfüllen. Und dann trampeln mit einmal Mal in meine Einsamkeit mehrere Personen herein und fangen an mich zu überfordern. An Wochenenden ist dieses Gefühl nicht so schlimm.

Hätte ich die Weiterbildung nicht, würde ich kopfmäßig zu Grunde gehen.

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hab auch mehrere Kinder inkl einem Baby + einem Schulkind und verstehe komplett , was du meinst.
mir hilft tatsächlich momentan ab und an Sport, obwohl ich total k o bin , sogar vom Haushalt mit Baby körperlich k o. trotzdem macht mich der Sport zufriedener u ausgeglichener. wenn ich laufen gehe, nehme ich eins der Kinder auf dem Rad mit, ist trotzdem erholend. 🙃 nur eins und ich schleppe nichts mit einem Arm. und es kann sprechen.
obwohl ich mein Baby so süß finde und über alles liebe, genieße ich diese Auszeit in vollen Zügeb

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Du solltest eventuell abwägen, was besser/ schlechter ist.

Dein Kind mit einem Jahr in die Kita schicken und dann etwas Zeit für dich haben und wieder ausgeruhter/ ausgeglichener sein ODER

Dein Kind weiterhin selbst betreuen und in 6 Monaten absolut fix und fertig sein.

Es ist absolut keine Schande, bei vier Kindern etwas Entlastung zu brauchen und wenn das in Form einer Betreuung machbar ist, nutz diese Chance. Niemandem ist geholfen wenn du bald keine Kraft mehr hast.
Sowohl deine Kinder als auch dein Mann brauchen dich und wollen eine gesunde Mama/ Frau und zum gesund sein gehört auch die psychische Gesundheit.
Und va. sollte das mit der Betreuung dein Kind doch noch überfordern, kann man immer noch über andere Pläne nachdenken.
Ich wünsche dir alles Gute und sei nicht so streng und hart mit dir selbst.

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Du Liebe,
nur mal so ein paar Gedanken:
4 Kinder sind schon eine Hausnummer und fordern viel, mehr als ein Volllzeitjob. Du möchtest beruflich weiterkommen, das find ich gut. Aber Job, Weiterbildung, Kinder und alles eben - wundert mich nicht, dass du dich ausgelaugt fühlst.
Dein Mann ist fest an deiner Seite und unterstüzt dich - da hast du den Richtigen erwischt! Er kann dich aber nicht vor dir selbst und deinen Ansprüchen retten, das kannst nur du.
Wenn es dir wichtig ist, den Kindern und besonders dem jüngsten die Zeit zu geben, bis es reif genug für die Kita ist, nimm dir diese Zeit! Wäre es so ganz unmöglich, deine Weiterbildung etwas zu strecken und eben ein paar Monate oder Jahre später fertig zu werden? Gib dir doch bitte Zeit! Es ist wirklich nicht schlimm, den einen oder anderen Karrieresprung zu verschieben. Oder nicht zu springen. Was sich nicht irgendwann nachholen läßt ist die Zeit mit deinen kleinen Kindern. Es ist ein kurzes, prägendes Zeitfenster, in dem sie völlig auf dich bzw. euch angewiesen sind.
Vielleicht wäre eine Mutter-Kind-Kur was für dich? Einfach mal raus, sich selbst sortieren?
Glaub mir, die Zeit vergeht so wahnsinnig schnell, dann sind deine Kiddies einen Kopf größer als du und du hörst kein Quengeln mehr, sondern nur noch "laß mich in Ruhe, du bist sooo peinlich".
Mama sein mit Herz und Seele läßt sich nicht aufschieben, Weiterbildung und Karriere vielleicht doch, wenn die Kraft eben nicht für alles reicht? Leg weg, was für dich nicht passt und sei lieb gegrüßt, alles Gute Dir!

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Danke für deine liebe Antwort!

Du hast natürlich völlig recht. Das Problem an der Sache ist, dass ich zwar doch Recht viel zutun habe, aber trotzdem der Alltag trist und öde ist. Es ist auch nichtmal so, dass die Kinder mich extrem stressen - klar es gibt Phasen, da ist es extrem stressig. Es ist eher so, dass ich den ganzen Tag Zuhause bin (ich gehe aber jeden Vormittag spazieren) und sich dieses „Alleinsein“ bis zum Nachmittag in mir auch aufstaut. Ich fühle mich einfach einsam. Klar ist das Baby da, aber man führt eben auch den ganzen Tag keine Gespräche, die einen persönlich erfüllen. Und dann trampeln mit einmal Mal in meine Einsamkeit mehrere Personen herein und fangen an mich zu überfordern. An Wochenenden ist dieses Gefühl nicht so schlimm.

Hätte ich die Weiterbildung nicht, würde ich kopfmäßig zu Grunde gehen.

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Es geht nicht alles gleichzeitig , jedenfalls nicht ohne das es Spuren hinterlässt.
Eine gewisse Zeit geht das aber irgendwann rächt es sich . Was ist das denn für eine Weiterbildung kannst du das nicht vertagen bis dein kleinstes in der Kita eingewöhnt ist ? Ich kann dir sagen das in den nächsten Jahren der Stresspegel noch mal ordentlich ansteigt lass mal noch ein paar mehr in der Schule sein . Du vertust dir nichts wenn du das mit der Fortbildung und dem arbeiten gehen aufschiebst

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Da es dir nicht gut geht, so wie es aktuell läuft, muss etwas verändert werden!
1. Ein schlechtes Gewissen hilft gar nichts. Wenn es dir hilft, wenn Nr 4 für ein paar Stunden in die Kita geht, solltet ihr das machen, wenn sie einen Platz bekommt.
2. Wenn es Mama nicht gut geht, läuft der Laden auch nicht gut. Deine Gesundheit steht über den Befindlichkeiten der Kinder. Jeder muss etwas zurückstecken, auch die Großen etwas länger in Betreuung gehen oder im Haushalt helfen etc.
3. Vielleicht könntest du bei der Weiterbildung eine Pause machen? Das Angebot deines Mannes annehmen?
4. Irgendeiner heult immer. Es ist aussichtslos, es auf deine Kosten allen recht machen zu wollen.

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Du schreibst immer wieder, dass du die Fortbildung unbedingt "für deinen Kopf" brauchst. Also nicht wegen Geld? Nicht für den zukünftigen Job? Ja mei - hast du keine anderen Hobbys? Man kann doch auch geistig anspruchsvolle Dinge tun, ohne sich gleich mit einer ganzen Fortbildung zeitlich unter Druck zu setzen...

Du schreibst, dass dich die Kinder üüüüberhaupt nicht stressen... Aber letztlich ist es doch die Existenz der Kinder, die dafür sorgt, dass du eben nicht arbeiten gehst (wovon du dir soziale Kontakte versprichst) und Stress mit deiner Fortbildung hast.

Ich würde mir mal eine Mutter-Kind-Kur verschreiben lassen. Da hast du Zeit und auch Anleitung, um deine Prioritäten zu sortieren.
Manche schreiben ja sehr deutlich: warum bekommt man so viele Kinder in so kurzer Zeit. An sich ist das ja kein Problem. Aber du hast dir sehr, sehr viel vorgenommen und scheiterst gerade an deinen eigenen Ansprüchen.
- die Fortbildung soll fertig werden (warum?)
- das Kind soll nicht mit einem Jahr in die KiTa (warum nicht?)
- du willst Menschen treffen (warum geht das nicht mit Baby?)
Kurz: du steckst bis oben hin in deinen selbst auferlegten Aufgaben und möchtest aber immer noch was draufpacken.

Entweder musst du Dinge kombinieren oder Dinge streichen.
Möglichkeiten, die mir einfallen:
- Kurse mit dem Baby, Mama-Treffen mit Kind
- gemeinsames Lernen. Oder bist du die einzige Person weltweit, die diese Fortbildung macht?
- mind. einen freien Tag pro Woche akzeptieren und die Fortbildung erst später abschließen.
- Kinder länger betreuen lassen
Du hast ja auch von deinem Mann schon gute Vorschläge bekommen. Setz halt mal probeweise irgendwas davon um.

LG