Hallo zusammen,
Ich arbeite jetzt seit einigen Tagen wieder nach 2 Jahren elternzeit.
Mein Job war schon immer sehr stressig und vor allem auch neidbehaftet. Ich arbeite in einer Führungsposition mit sehr vielen Ebenen und Mitarbeitern in der firmenhirarchie unter mir.
Kurz vor der ersten Schwangerschaft stand ich bereits am Rande eines Burnout.
Nun hatte ich mich aber gefreut, stundenweise wieder zurückzukehren.
Diese Freude ist schon wieder komplett weg.
Natürlich ist in den zwei Jahren nichts besser geworden, es fühlt sich eher so an, als wäre die ellbogenmentalität noch um ein vielfaches schlimmer.
Das löst in mir die Gefühle von vor zwei Jahren wieder aus. Ubd ich fühle mich einfach nicht mehr wohl. Ich würde dem Unternehmen am liebsten den Rücken kehren und nie wieder zurückblicken.
Oder liegt es daran, dass ich einfach diese 2 Jahre "pause" hatte und nun überreagiere?
Kennt jemand von euch das Gefühl vielleicht und kann mir einen Tipp geben?
Lieben Dank schon einmal.
Gefühlschaos nach Wiedereinstieg Job
Du schreibst, du hast am Rand des Burn out gearbeitet vor deiner Schwangerschaft. Nach deinem Wiedereinstieg empfindest du die Ellbogenmentalität in deiner Firma noch um ein vielfaches schlimmer.
Ich glaube, die Firma hat sich in keinster Weise verändert, nur du hast dich in der Zwischenzeit veränderst. Du nimmst die schlechten Verhältnisse nunmehr viel intensiver und negativer wahr.
Weil du sensibler geworden bist, reagierst du jetzt im Vergleich zu deiner früheren Befindlichkeit über.
Wenn deine Burnout-Gefährdung vor dem Kind wirklich substantiell war, dann würde ich mich langsam aber sicher aus dieser Firma abseilen, bevor du psychisch in die Gefahrenzone kommst.
Hallo Christoph61,
Vielen Dank für deine Antwort.
Ja, du hast wahrscheinlich recht, dass einfach ich mich verändert habe.
Ich habe 2 Jahre in meiner "blase" gelebt. Natürlich war auch das oftmals anstrengend. Doch es schlägt einem kein Neid, keine Missgunst, keine Machtkämpfe oder gar Hass entgegen.
Und ja, vielleicht muss ich einen cut wagen. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was ich dann machen sollte. Ich fühle mich manchmal wie verwachsen mit diesem unternehmen, weil ich schon so lange dort bin.
Mir geht es ähnlich, außer dass ich keine Führungsposition innehabe. (jedoch gerne eine hätte) Bin auch unlängst aus EZ zurückgekehrt und habe mich anfänglich von leeren Versprechungen, welche Weiterentwicklungsmöglichkeiten inkl. Führungspositionen es für ich geben könne, einlullen lassen, nur um nun ein paar Wo. später festzustellen, dass sich gar nichts geändert hat. Es beginnt nun wieder mit Kontrollen und Micromanagement, Kleinhalten und Ausschließen von jeglichem Weiterkommen.
Also Überreagieren Deinerseits ist es bestimmt nicht. Es ist mehr so, dass man mit Abstand von so einem toxischen Betrieb klarer sieht, was alles falsch läuft...
Ich möchte auch aussteigen, traue mich aber irgendwie nicht richtig, weil allein mit dem Kind.
Wohl wahr, dass man mit etwas Abstand durchaus klarer sieht.
Gerade fühle ich mich auch so, als müsste ich dringend einen cut machen. Aber ja, ich hab auch Angst. Wie du.
Ich bin schon so lange in diesem Unternehmen, dass ich das Gefühl habe, ich kann gar nichts anderes.
Hallo,
was hindert dich denn an einem Wechsel?
Gruß M.
Hallo
Ein klares Zeichen, dass der Job nix für dich ist.
Ich würde wechseln.
Viel Glück 🍀
Liebe TE,
bei meinem jüngsten Kind war ich 2,5 Jahre zu Hause. Eigentlich zuviel, ging leider damals nicht anders. Vor der Elternzeit war es kein stressiger Job, vom Arbeitsvolumen war es zwar viel, aber man konnte in Ruhe arbeiten. Ich stieg dann für den Rest der Elternzeit für ein halbes Jahr mit geringer Stundenzahl (13 Stunden davor waren es 19 Stunden). Und es änderte sich alles. Die Arbeit war anders, was mich aber nicht störte und auch nicht das Arbeitsaufkommen. Es war ein Umbruchphase im Unternehmen. Vorher hatten wir alle Tagesdienst mit Gleitzeit gemacht. Und nun sollten wir Schichten rund um die Uhr machen.
Gleitzeit gab es zwar noch, die war aber sehr eingeschränkt worden. Ich hatte zwar einen Ganztagsplatz für den Jüngstenmit
10 Stunden und eine Tagesmutter, die stundenweise die Betreuung am Wochenende übernahm. Fakt war, ich konnte noch nie Schichtarbeit ab mit Nachtschicht. Ich biss mich zwar da durch, weil ich so schnell nicht aufgab. Aber Teilzeitkräfte waren dort nicht mehr sehr willkommen (Oh-Ton, wenn du 30 Stunden von 34 Stunden arbeitest als Teilzeitkraft, dann ist das gerade noch in Ordnung). Ich bekam auch einen Schichtplan, wo dann auch viele Überstunden anfielen, der zwar nicht Vollzeit war, aber immer mehr als 25 Stunden in der Woche war, weil sie es nicht anders einrichten konnten, da es zuviel Arbeit war Und das dann bei 17 Stunden die Woche (Hälfte der Wochenarbeitszeit). Drohte damit zum Betriebsrat zu gehen. Die Mehrstunden wurden wieder zurückgenommen. Nach knapp 2 Jahren wechselte ich in eine Behörde (ich selber bin Bundesbeamtin, war 25 Jahre beim Magentariesen), da ich diesen Schichtarbeit mit meinen Kindern nicht mehr vereinbaren konnte. Seit 9 Jahren habe ich nun meinen Seelenfrieden, arbeite in einer familienfreundlichen Behörde.
An deiner Stelle würde ich mir einen anderen Job suchen, der weniger Stress bereitet.
LG Hinzwife
Ging mir ähnlich, nach meiner Eltenernzeit. Es braucht manchmal einfach etwas Abstand um die Dinge klar zu sehen.
Ich habe dann nochmal ein Kind bekommen und bin nach der 2. Elternzeit nicht zurück gekehrt, habe mir in der Elternzeit etwas Neues gesucht.
Beste Entscheidung überhaupt. Du gehörst dem Unternehmen nicht, du bist ein freier Mensch. Du hast deine Ausbildung, deine Fähigkeiten und die kannst du auch anderswo einsetzen.
Dein höchstes Gut ist deine Gesundheit und deine Arbeitsfähigkeit; beides solltest du dir unbedingt erhalten. Niemand hetzt dich, schau dich in Ruhe nach einer neuen Stelle um.
Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.
Liebe Backtowork,
"Ubd ich fühle mich einfach nicht mehr wohl. " ist doch die Kernaussage.
Vor der Schwangerschaft fast im Burnout - jetzt ist nichts anders. Warum sollte sich was ändern in der Firma?
Warte mal ab wie Neid und Missgunst sich steigern wenn Du im Winter das 5. Kindkrank genommen hast.... Leider ist man als Frau in Führungsposition eh schon viel Neid und Missgunst ausgesetzt und als Mutter potenziert sich das in vielen Fällen leider.
Du musst für Dich entscheiden: steh ich da drüber oder möchte ich wo anders arbeiten.
Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Wahrscheinlich wirst Du nicht so einfach in eine vergleichbare Position kommen. Gehalt weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht ob Du so schnell in Teilzeit etwas finden wirst. Du könntest Dich ja mal umschauen. Wer einen Plan B hat, empfindet oft A meist schon nicht mehr als so schlimm...
LG shealove