Es lässt mich nicht los

Hallo zusammen
Keine Ahnung, was ich mir hier erhoffe. Ich muss mal was loswerden. Vielleicht weiß ja jemand Rat.
Vor über 10 Jahren starb meine Mutter, ganz plötzlich mit mitte 50. Es hat mich damals ziemlich aus der Bahn geworfen, weil es kein "normaler" Tod war. Auch die Ärzte waren überfordert mit der Situation.
Unser Verhältnis war durchwachsen, mal besser mal schlechter aber wenn es hart kam und ich Unterstützung bei meinem Kind brauchte (bei ihrem Tod 2 Jahre alt) war sie da. Sie war eine tolle Oma, auch wenn sie lange gebraucht hat, sich damit abzufinden.

Mittlerweile habe ich drei tolle Kinder, Mann, Job, Haus, Garten.... eigentlich alles perfekt. Aber in den letzten Jahren kommen vermehrt die negativen Dinge aus meiner Kindheit zum Vorschein.
- du kannst das nicht
- du musst abnehmen (ich war nicht dick)
- das kannst du mit deinee Figur nicht tragen
- lange Haare sehen furchtbar bei dir aus
- du bist faul
- beweg dich mehr
- du musst mehr lernen
- du machst was wir (Eltern) sagen
- guck wie gut der/die das macht
- warum ist es nur eine 3 und keine 2 geworden

Ich wurde von meinen Eltern zu meinem Hobby gezwungen.
Als ich in der Schule übelst gemobbt wurde, hieß es nur "ignorier das einfach". Ich wurde verprügelt und habe dafür auch noch Ärger bekommen.
Egal was ich tat, es war für meine Mutter nie richtig oder gut genug. Und dann wurde ich auch noch mit Anfang 20 schwanger. Das passte ihr gar nicht, sie hatte einen anderen Plan für mein Leben. Ich habe um Freiheit gekämpft, bin zu meinem jetzigen Mann gezogen und wir bekamen das Kind, gegen alle Pläne die sie hatte. Einmal hat es ordentlich geknallt zwischen uns und sie hat endlich eingesehen, dass ich MEIN Leben lebe, nicht ihres. Unser Verhältnis besserte sich und sie war nicht mehr so dominant. Über die Geschehnisse aus meiner Kindheit/Jugend haben wir leider nicht gesprochen. Damals war es für mich aber auch kein präsentes Thema. Nur jetzt schwirrt es in meinem Kopf rum und es macht mich wütend, dass sie so eine Art von Mutter für mich war. Ich bin sauer auf sie, dass sie uns auf die Art und Weise erzogen hat und mein Vater einfach alles so hingenommen oder nur blöd zugeschaut hat. Aus beruflichen Gründen glänzte er leider mit viel Abwesenheit und Familie wird ihn generell ganz, ganz klein geschrieben.
Sie lebt nicht mehr, ich mache alles anders bei meinen Kindern. Im Prinzip kann es mir doch egal, denn ich bin mittlerweile eine starke und selbstbewusste Frau geworden. Der Weg dahin war nicht einfach, da ich lange krank war, aber ich bin nicht mehr das schüchterne Mädchen von damals. Ich will nicht, dass sie in meinem Kopf wieder dominant wird und mich ganz durcheinander bringt.

Versteht jemand, was ich meine?

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Mir ging es auch mal so wie dir. Ich war positiv, habe immer gedacht, ich mache einfach alles besser. Aber je älter ich wurde und auch meine Kinder, kam die Wut auf alle Dinge, die in meiner Kindheit anders und besser hätten laufen müssen.
Mir wurde von einer Therapeutin das Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ empfohlen. Das hat mir persönlich sehr geholfen. Vielleicht ist das ja auch für dich hilfreich!?

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Danke, das Buch werd ich mir mal anschauen.

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Mir ging es auch mal so wie dir. Ich war positiv, habe immer gedacht, ich mache einfach alles besser. Aber je älter ich wurde und auch meine Kinder, kam die Wut auf alle Dinge, die in meiner Kindheit anders und besser hätten laufen müssen.
Mir wurde von einer Therapeutin das Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ empfohlen. Das hat mir persönlich sehr geholfen. Vielleicht ist das ja auch für dich hilfreich!?