Hi ihr,
ich möchte mir mal etwas von der Seele schreiben und fragen, was ich tun könnte oder ob sowas auch andere Mütter kennen.
Also ich habe mehrere Kinder verschiedenen Alters, von volljährig bis Windelalter.
Ich liebe meine Kinder wirklich sehr und sie sind menschlich so tolle Wesen und eigentlich ein absoluter Segen für mich, der Dreh und Angelpunkt meines Lebens.
Aber ich merke immer wieder, das mich dieses Leben als Mutter nicht glücklich macht. Ich merke immer wieder, das ich tagträume und irgendwo in einem anderen Land bin und das alleine. Ich habe die große Sehnsucht allein zu sein, ohne Kindergeschrei, Gestreite, unaufgeräumte Zimmer, die mich jeden Tag wie ein Tsunamie überrollen, 100 Aufgaben, 1000 Gedanken. Alles dreht sich nur um meine Kinder und ich bleibe wirklich komplett auf der Strecke. Ich weiß manchmal gar nicht mehr, wer ich überhaupt noch bin.
Ich war jemand, der sich immer chic zurecht gemacht hat. Jetzt bin ich dick und fall Abends tot ins Bett, anstatt mir die Haare zu waschen oder sonst irgendwas.
Manchmal steh ich mitten im Wohnzimmer, kneif die Augen zu und sag den Kindern "Bitte geht mal jetzt alle ab in eure Zimmer, ich brauch echt nur noch Ruhe.
Mann hat mich übrigens jahrelang betrogen und ich habe mich getrennt.
Jetzt muss ich sie alleine großziehen.
Und jetzt kommt das traurige, worum es in der Überschrift geht.
Mir kommen immer diese Gedanken, den Kindern zu sagen, wir gehen nun dort und dort hin, aber in echt, bringe ich sie zum Jugendamt und ermögliche ihnen bei anderen Familien, die vielleicht viel Geld, Haus und riesen Kinderwunsch haben ein besseres Leben, als bei so einer gestressten Mutter wie bei mir.
Mir laufen auch immer die Tränen, wenn ich daran denke.
Ich glaube wirklich antun könnte ich es uns allen nicht und es wäre z.B. meinen Eltern gegenüber ein enormer Scharm verbunden, dies wirklich zutun.
Ich finde das unmenschlich und möchte es eigentlich auch nicht.
Aber leider kommt dieser Gedanke mittlerweile öfters.
Kennt jemand sowas? Ich weiß irgendwie nicht wirklich weiter.
Ich fühle extrem viel Ballast.
Diese Gedanken...
Sind die Kinder nicht auch mal tageweise bei ihrem Vater?
Nachvollziehen kann ich es. Zum Glück werden die Kinder ja größer und nicht kleiner. Wegen den Zimmern hilft vielleicht nur, das Meiste raus zu räumen und nicht so viel Zeugs zu lagern. Das kommt ja überall vor, dass Kinder leider so sind. Hast du denn Hilfe von der Familie?
Du tust sicher das Beste für deine Kinder.
Auch als Verheiratete geht es einem nicht anders. Ich hasse am Meisten am Familienleben, dass Kinder Unordnung machen.
In dieser extremen Form habe ich es nicht erlebt!
Du hast das Gefühl alle kommen zu kurz.. Das perfekte Leben gibt es aber nicht und wenn dann nur für einige Glückskinder 😁
Such dir Hilfe, und sei nicht zu stolz sie auch anzunehmen.
Hier schreiben bringt nichts, da wirst du dich nie fünf Minuten lang besser fühlen.
Du musst selbst was ändern.. Vielleicht ein Hobby oder an der inneren Einstellung arbeiten.
Alles gute dir
Das tut mir so leid für dich, dass du so viel Druck spürst und so verzweifelt bist.
Fühl dich bitte nicht schuldig. Du tust dein Bestes und bist auch nur ein Mensch.
Du liebst deine Kinder natürlich, trotzdem kann dir alles zu viel werden und auch solche Gedanken machen dich zu keinem schlechten Menschen.
Ich finde diese Gedanken sogar noch recht harmlos.
Eine Freundin von mir, die depressiv war, stellte sich den ganzen Tag nur vor, wie sie sich gerne umbringen würde.
Auch wenn sie mit dem Auto fuhr und ihre kleine Tochter hinten drin saß, dachte sie nur, wie gern sie gegen den nächsten Baum fahren würde.
Es kostete sie viel Kraft, ihren Gedanken nicht nachzugeben.
Als sie sich in Behandlung begab und therapiert wurden, verschwanden die Gedanken. Sie waren halt ein Symptom ihrer Depression, so wie deine Gedanken aus deiner Überforderung resultieren.
Auf jeden Fall musst du etwas ändern, so viel ist sicher.
Du könntest mal bei der Caritas wegen Unterstützung fragen. Die bieten Familienhilfe an.
Oder vielleicht wäre eine AU Pair oder eine Studentin, die ein bisschen aushilft eine Option?
Je nachdem wie alt deine Kinder sind, kannst du sie auch mehr im Haushalt mithelfen lassen.
Staubsaugen, Müll rausbringen, Wäsche aufhängen, Geschirrspüler einräumen, etc.
Dann haben sie auch nicht mehr so viel Zeit zu streiten.
Und duschen muss immer drin sein.
Nimm dir deine Zeit.
Besser, die Kinder müssen sich mal allein beschäftigen, als du bekommst Burnout.
Deine Bedürfnisse sind genauso wichtig, wie die der Kinder.
Ich wünsch dir alles Liebe und hoffe sehr, dass sich die Situation für dich bald bessert.
Hey,
weiß ja nicht, was "mehrere Kinder" konkret bedeutet, aber es klingt wirklich viel. Kümmert sich der Vater auch oder ist er einfach "weg"?
Natürlich ist es dir zu viel. Nach einem Umzug hatte ich jetzt den Sommer über 3 Kinder komplett zu Hause und mir war's auch manchmal zu viel, obwohl mein Mann so viel gemacht hat, wie es nur ging. Aber trotzdem... Eigentlich finde ich es so schrecklich, dass es in der DDR Wochenkrippen gab, aber an manchen Tagen hab ich mal kurz bedauert, dass es das nicht mehr gibt... Würde ich natürlich nicht machen.
Du brauchst dringend Entlastung. Hast du familiär Hilfe? Kann der Vater mehr übernehmen?Ansonsten geh zum Jugendamt und schildere deine Situation. Besser jetzt Hilfe organisieren, als später, wenn da wirklich nichts mehr geht.
Liebe Grüße
„Ich merke, dass mich das Leben als Mutter nicht glücklich macht!“
„ich habe Kinder vom Teenager bis Windelalter“
Also wenn du Kids hast vom Teenager bis Windelalter, da bist du nicht zwischendrin mal auf den Trichter gekommen, dass du gar nicht Mutter sein willst? Und hast trotzdem weitere Kinder bekommen?!
Was soll man denn dazu sagen?!
Es war früher bzw. vorher tatsächlich nicht so.
Ich nehme an, dass vor der Trennung zum Vater der Alltag und der Druck ein anderer war.
Mein Mann und ich können uns Freiräume schaffen im Alltag. Alleine geht das nicht. Ich könnte nicht länger schlafen (Chronotyp Eule) und mein Mann könnte sich am Abend nicht hinlegen, wenn ich das Zubettgehen übernehme. Auch mal übernimmt der eine einen Nachmittag usw.
Kümmert sich einer alleine, kann man durchaus an seine grenzen kommen und aus Erschöpfung und Verzweiflung furchtbare Gedanken haben.
Och, schon wieder das "hättest du eben besser keine Kinder / nicht so viele / nicht mit dem Mann bekommen", als würde jede Frau täglich in ihrer Kristallkugel die Zukunft betrachten können.
Liebe Nonami, du bist kein Alien. In Phasen großer Überforderung Fantasien zu haben, wie es anders besser sein könnte ist doch völlig okay. Du wirst deine Kinder weder aussetzen noch vernachlässigen. Wenn kein Pony vor der Tür steht, wenn die Kinder sich den Führerschein selbst erarbeiten müssen, selbst wenn es mal die letzte Woche im Monat nur Brot und Nudeln zu essen gibt und teure Hobbies nicht mäglich sind - das macht dich nicht zu einer schlechten Mutter. Liebe ist durch kein Geld der Welt aufzuwiegen.
Nimm jede hilfe, die du kriegen kannst und schäm dich nicht dafür. Vielleicht eine Mutter-Kind-Kur beantragen? Vielleicht mal eine Beratungsstelle suchen und erfahren, was es an Möglichkeiten zu deiner Entlastung gäbe? Vielleicht deine Eltern um Unterstützung bitten?
Was dir zwar jetzt nicht hilft, aber vielleicht ein Trost ist: Ich habe 4 erwachsene Kinder. Sozusagen von Mutter wieder auf ich und diese Umstellung war genau so herausfordernd. Versuche, das was jetzt ist zu genießen. Auch den Mist, du wirst jede Menge Geschichten erzählen. Irgendwann wirst du (wie ich jetzt) genießen, dass niemand mehr an dir zerrt. Und selbst wenn wirst du guten Gewissens sagen können "Baby, du schaffst das von hier an allein."
Laß die Reichen und Schönen reich und schön sein. Du bist genau richtig so, wie du bist. Alles Gute dir und deiner Bande!
Respekt wie Du das alles schaffst.
Es gibt Familienpaten:
https://kinderschutzbund-bw.de/familienpaten/