Ich habe leider die letzten 2 Jahre sehr traumatische Erlebnisse und bin jetzt seit ein paar Wochen in Psychotherapie, um die PTBS zu behandeln. Leider merke ich, dass das ganze für mich unheimlich anstrengend und belastend ist. Wenn ich den Termin habe, bin ich für den Rest des Tages nicht wirklich für irgendwas zu gebrauchen, da halt die ganze Zeit der Finger in die Wunde gelegt wird. Und das geht natürlich nicht, wenn man Kinder hat und arbeiten muss. Gleichzeitig habe ich schon das Gefühl, dass die Termine helfen - aber die Termine belasten mich enorm. Geht/ging es jemandem von euch auch so? Ist das normal?
Wie sind eure Erfahrungen mit Psychotherapie?
Hallo,
ich bin in Psychotherapie wegen eines traumatischen Ereignisses im familiären Bereich.
Ich kenne das aus der Anfangszeit der Therapie sehr gut, dass ich das auch wahnsinnig anstrengend fand. Bei mir wurde es mit der Zeit besser (als es mir dann auch Stück für Stück besser ging). Ich habe in der akuten Zeit nicht gearbeitet, hatte aber auch ein Kleinkind Zuhause. Das hat schon voll und ganz gereicht, Arbeiten wäre nicht gegangen. Also wäre eine Krankschreibung vlt. eine Option? Inzwischen arbeite ich wieder und habe trotzdem parallel (noch) Psychotherapie und es ist kein Problem mehr.
Alles gute!
Ich war sehr lange in Therapie, und mir ging es manchmal genauso. Seit 2 Jahren ist meine Therapeutin im Ruhestand, und jetzt, ohne sie, wo ich alleine klar kommen muss, bin ich der Meinung, sie hat mir ein neues Leben geschenkt! Klar ist in diesem nicht alles rosarot, aber es ist wert, gelebt zu werden.
Zieh die Sache durch, es wird besser mit der Zeit. Du kannst nur gewinnen!!
Kenn ich.
Nach den Sitzungen hatte ich oft sehr starke Gefühle, vor allem Wut und war extrem müde.
Dazu noch ein Baby. Keine gute Kombi.
Hab immer geschaut, die Sitzungen so zu legen, dass ich danach noch 2 Stunden für mich alleine haben konnte. (Der Kleine war dann einfach länger bei Oma oder ich hab ihn kurz vorm Mittagsschlaf geholt.)
Ich hatte wirklich eine gute Therapeutin, die sich ganz nach mir gerichtet hat und bei der ich mich wirklich wohlgefühlt habe.
Diese Gefühlsstürme und die Müdigkeit habe ich deshalb als gutes Zeichen gewertet und tatsächlich, sind sie immer weniger geworden umso mehr ich aufgearbeitet habe.
Hart. Ist wirklich hart.
Bei mir hat es ca 1 Jahr gedauert, bis es besser wurde und noch 1,5 Jahren waren sie fast gänzlich weg. Nach 2 Jahren fühle ich mich endlich wieder wie ich selber.
Hat sich also ausgezahlt. Bleib stark und versuch Ruhepausen noch für dich einzuplanen, wenn irgendwie möglich. Raus gehen Spazieren oder so hats zur Not auch getan.
Bei mir war es auch PTBS (Panikattacken und Deppression inkl.)
Ich war in Elternzeit.
Wenn du berufstätig bist, würde ich ebenso zu einer Krankschreibung raten.
Alles Gute und gaaanz viel Kraft wünsch ich dir. Du packst das.
Ja, das kann schon normal sein. Ich war vor ein paar Jahren mit einer Depression in Psychotherapie und fand im ersten Jahr viele der Termine hilfreich, aber sehr anstrengend, insbesondere in den ersten Wochen. Ich war damals noch Studentin, kein Kind und konnte für den Anfang ein Krankheitssemester einschieben, da ging das. Danach hatte ich ja schon "Übung" und versucht, die Termine an entspanntere Tage zu legen oder mir auf jeden Fall ein oder zwei Stunden danach frei gehalten.
Ich habe das so gesehen: es ist halt keine Wellness-Behandlung, sondern da wird an belastenden Dingen gearbeitet, man arbeitet einiges auf - es wäre fast verwunderlich, wenn das ganz einfach wäre. Es ist Arbeit und Arbeit kann nun mal anstrengend sein.
Sprich mit Therapeut/in darüber. Du kannst auch innerhalb der Therapie dich dabei unterstützen lassen, einen Umgang damit zu entwickeln. Die Therapie soll dir ja helfen.