Wie schaffe ich es, du genießen?

Liebes Forum,
ich habe ein kleines Mädchen, fünf Monate alt, einen Mann, einen guten Beruf… ich habe eine Stelle, die ich zwar nicht liebe, aber bin bei einer Agentur, mit der ich „leben kann“, nachdem ich zuvor jahrelang in einer schrecklichen Agentur gefangen war und dachte, dass ich nie davon loskomme.
Die Agentur, zu der ich nicht mehr will, ist in ganz Deutschland aktiv. Ich habe bei ihr die Ausbildung gemacht und eigentlich bedeutet dies in meiner Branche noch, dass man für immer dortbleibt. Dort wegzukommen ist so gut wie unmöglich - dies wurde mir überall bestätigt. Ich fühlte mich aber wirklich nicht wohl und habe jetzt eine super Stelle. Für einigen Jahren hätte ich es unmöglich gehalten, da ich eigentlich gar nicht dafür qualifiziert bin… aber mein Chef schätzt mich und es läuft gut.
Ich hätte zwei Jahre Elternzeit nehmen können, habe mich dies aber nicht getraut, da dann nicht sicher ist, dass ich wieder zur guten Agentur zurückkann. Ich genieße meine Arbeit nicht, ich hasse es noch immer, dort hinzugehen, aber ich habe nicht mehr jeden Tag Angst vor der Arbeit wie es zuvor war und manchmal, wenn auch selten, macht es sogar Freude. Überraschenderweise denke ich jetzt, wo ich in Elternzeit bin, sogar teilweise wehleidig an ein Projekt zurück, dass ich durch die Schwangerschaft aufgeben musste. Ob jedoch ein solches Projekt erneut kommt, oder eher eine Herausforderung folgt, mit der ich abermals schlechter umgehen kann, ist zumindest fraglich.
Ich würde so gerne zwei Jahre mit meiner Tochter verbringen. Es zerreißt mir bereits jetzt das Herz, dass ich es nicht kann, auch wenn es niemand um mich herum versteht. Aber es bringt nichts, falls ich dann wirklich in die schlechtere Agentur versetzt werden würde und meine Tochter nur eine depressive Mutter hat. Ich war damals so am Boden zerstört und die Arbeit war so schrecklich, dass ich niemals wieder dahin zurück will.
Daher habe ich mich also für ein Jahr entschlossen.
Dazu muss gesagt werden, dass ich schon immer in den Süden wollte. Ich spreche die Sprache, ich habe hier gute Freunde, mehr als in Deutschland, wir sind seit Jahren immer wochenlang am gleichen Ort und ich nutze nun auch die Elternzeit, um dort zu sein, wo ich mich wirklich heimisch fühle. In meinem Ort in Deutschland bin ich nur, da dort meine Arbeitsstelle ist. Es handelt sich um ein Dorf, obwohl ich ein Stadtmensch bin. Ich bin bis heute nicht mit den Menschen warmgeworden und kann aber auch nicht zurück in meine Geburtsstadt, da ich dann natürlich nur noch eine Stelle bekommen würde, die meiner Qualifikation entspricht. Ich bin aus dem Norden und muss dadurch jetzt im Süden Deutschlands leben. Die Qualifikation werde ich nachholen, aber das braucht Zeit (Jahre) und auch dann erkennen es kaum Agenturen an. Und leider bringt es mir nichts, um dahin zu gehen, wo ich wirklich hinwollen würde - nach Italien, dort, wo ich jetzt bin.
Ich wache hier jeden Tag auf, und anstatt das Leben zu genießen, ist mein erster Gedanke, dass es bald wieder vorbei sein wird. Wenn mir Freunde sagen, wie viel es ihnen bedeutet, dass ich so lange hier bin, kann ich nur daran denken, dass ich das bald nicht mehr sehr werde.. unsere Wohnung, die wir hier besitzen kann ich kaum pflegen, ohne frustriert zu werden, dass es ohnehin bald wieder leer stehen wird.
Ich weiß rational, dass mir das Leben viel gibt. Ich wollte immer eine Tochter. Immer längere Zeit hier sein. Und jetzt kann ich nur an das verlorene Jahr Elternzeit denken, das ich ja auch hier verbracht hätte, die Zeit, die meine Tochter hier verpasst und den Fakt, dass ich nie hier leben werde. Italiens Wirtschaft ist noch immer schlecht, ich verdiene in Deitschland gut, so viel würde es hier nicht einmal im Ansatz geben. Und mit meiner Branche verdient man hier nicht genug, um eine Familie zu ernähren und eine Wphnung zu halten. Noch dazu werden natürlich nur Italiener eingesetzt und es gibt nur Verträge, die zwei Jahre dauern. Selbst wenn man also eine Stelle mit wenig Verdienst findet, müsste ich meine Stelle in Deutschland für eine sehr unsichere Zulunft aufgeben und würde auch dann nie wieder zu einer überqualifizierten Stelle finden.. es gibt also keine realistische Möglichkeit. Und doch fühle ich mich so, dass ich einfach die Zeit, die ich habe nicht gebießen und nutzen kann. Sie ist ja auch noch so klein, dadurch gehen wir nur abends raus, wenn die Sonne weniger stark ist und generell will ich, dass sie glücklich ist, also ist es natürlich anders, als wenn sie älter wäre und dies kommt auch noch auf die ohnehin, für mich, bereits kurze restliche Zeit hier

1

Klingt für mich alles reichlich wirr und unreif. In Deinem anderen Beitrag bist Du zudem mit einer Frau zusammen. Was soll man da also noch glauben?

2

Du kannst es nicht genießen, weil du offensichtlich grundsätzlich gar nicht zufrieden bist.

Dein Arbeitgeber ist ok, aber dein Job macht dir eigentlich keinen Spaß. Dann mach doch was anderes?!

Ich würde 2 Jahre daheim bleiben und mich beruflich neu orientieren danach. Und ja, das geht. Eventuell mit Abstrichen, aber definitiv machbar :)